Reichelts Youtube-Krawall, Mögliche Interessenkonflikte, Dreyeckland

1. Julian Reichelt auf Youtube: Das Krawall-Imperium des geschassten “Bild”-Chefs
(tagesspiegel.de, Sebastian Leber)
Sebastian Leber hat sich durch das Youtube-Œuvre von Ex-“Bild”-Chef Julian Reichelt geklickt. Sein Fazit nach einigen Stunden verstörender Medienrecherche: “Im Grunde verhält es sich mit Reichelt wie mit dem Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen: Man wüsste gern, ob der Typ schon so drüber war, als er noch Macht und Verantwortung hatte, oder ob er sich erst nach seinem Rausschmiss blitzradikalisierte.”

2. Gruner + Jahr vor dem Tag X ver.di fordert: “Das ganze Potenzial eines Verlags erkennen!”
(dju.verdie.de, Anja Keuchel)
Die Gewerkschaft Verdi fordert von Bertelsmann-Chef Thomas Rabe ein klares Bekenntnis zum Verlag Gruner + Jahr: “Das Damoklesschwert hängt schon zu lange über den Köpfen, entsprechend groß sind Frust und Wut. Das gilt auch für die vielen Kolleg*innen, die als Freie auf Rechnung journalistische Inhalte für die Zeitschriften liefern. Was immer Manager Rabe am Dienstag früh den Beschäftigten mitzuteilen hat, er weiß nun dies: Sie fordern Klarheit, Sicherheit und Perspektive.”

3. So gendern die Deutschen
(tagesschau.de)
Der WDR hat eine repräsentative Umfrage zum Thema Gendern in Auftrag gegeben. Den Ergebnissen zufolge sei einer Mehrheit eine geschlechtergerechte Sprache nicht so wichtig. Zwei Drittel der Befragten hätten die Doppelnennung (beispielsweise “Journalistinnen und Journalisten”) in der Berichterstattung befürwortet, andere Formen des Genderns würden dagegen weniger akzeptiert.

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4. Tamedia überspielt Strack-Zimmermanns Interessenkonflikte
(infosperber.de, Urs P. Gasche)
Urs P. Gasche wirft den Redaktionen der Schweizer Tamedia-Gruppe vor, die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann porträtiert zu haben, ohne deren militärpolitisches Engagement zu erwähnen: “Viele Leserinnen und Leser erwarten, dass grosse Medien wie Tages-Anzeiger, Der Bund, Berner Zeitung oder Blick über die engen Beziehungen von Marie-Agnes Strack-Zimmermann mit der Rüstungsindustrie nicht so oberflächlich oder bagatellisierend hinwegsehen, sondern sie transparent machen.”

5. Vorwurf der Ausforschung
(taz.de, Christian Rath)
Vor drei Wochen durchsuchte die Polizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe den Freiburger Sender Radio Dreyeckland sowie zwei Privatwohnungen von Mitarbeitern des Senders. Anlass war ein Link zum Archiv von linksunten.indymedia.org in einem Beitrag auf der Sender-Website. Hintergrund: linksunten.indymedia.org war 2017 vom Bundesinnenministerium verboten worden, weil die Seite “nach Zweck und Tätigkeit den Strafgesetzen” zuwiderlaufe und sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung richte. Das war damals vielfach kritisiert worden. Nun wehrt sich Radio Dreyeckland gegen die Auswertung der beschlagnahmten Technik und gehe dabei notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht.

6. Wie transparent sind TikTok und Co.?
(deutschlandfunkkultur.de, Vera Linß, Audio: 12:43 Minuten)
Das US-Magazin “Forbes” hat aufgedeckt, dass TikTok-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter über einen “Heating-Button” einzelne Videos auf der Plattform pushen und so dafür sorgen können, dass diese von mehr Nutzerinnen und Nutzern gesehen werden. Bei Deutschlandfunk Kultur kommentiert die freie Journalistin Karolin Schwarz das intransparente Thema.