1. Geleakte Textnachrichten bringen Alex Jones in Bedrängnis
(spiegel.de)
Der rechte US-Moderator und Verschwörungsvermarkter Alex Jones ist anscheinend Opfer seiner eigenen Anwälte geworden. Die haben in einer juristischen Auseinandersetzung der Gegenseite offenbar eine vollständige digitale Kopie seines Handys samt aller Nachrichten zukommen lassen. Die Informationen gäben interessante Interna über das Geschäftsmodell aus Hass und Hetze preis, stünden aber auch im Widerspruch zu vorherigen Aussagen von Jones vor Gericht.
Weiterer Lesetipp: “Urteilsspruch gegen Amerikas obersten Verschwörungsideologen: Alex Jones muss den Eltern eines der Opfer des Sandy-Hook-Massakers eine Millionenentschädigung zahlen. Weitere Strafen dürften folgen.” Alex Jones muss mindestens vier Millionen Dollar Schadensersatz zahlen (spiegel.de).
2. Documenta-Bericht beim “Spiegel”: “Jagdtrieb wie ‘Bild’, ‘Welt’ und AfD”
(meedia.de)
“Spiegel”-Redakteur Alexander Neubacher hat in einem Meinungsbeitrag die Documenta wegen des Skandals um antisemetische Bilder als “Horrorshow” bezeichnet. Bei “Meedia” antwortet Peter-Matthias Gaede, langjähriger Chef der Gruner-Zeitschrift “Geo”, mit einem offenen Brief: “Der Jagdtrieb, den ‘Bild’ und ‘Welt’ und in einer besonderen Volte sogar die AfD auf vermeintlich in allen Gremien der Documenta 15 verwurzelte Antisemiten entfalten, ist deren Sache. Wie aber auch Sie und weitere Kolleg*innen vom ‘Spiegel’, ebenso wie manche von der ‘SZ’, derart hyperventilieren, einen derartigen Furor gegenüber der gesamten Documenta 15 entwickeln, halte ich für eine Form von Erregungsjournalismus, die fassungslos machen kann.”
3. Aufklärung in München
(sueddeutsche.de, Aurelie von Blazekovic)
Der Bertelsmann-Konzern hat das Institut für Zeitgeschichte in München mit der unabhängigen Aufarbeitung der Geschichte des “Stern” und dessen Gründers Henri Nannen beauftragt. Dabei werde auch die Bildsprache des “Stern” gescannt und ausgewertet. Es gehe um die Frage, wie “Topoi, Klischees, Charakterisierungen, Perspektiven, die schon im Nationalsozialismus zur Repräsentation von Personen und Kulturen in Bildern und Texten genutzt wurden, auch nach 1945 wieder auftauchen”.
4. Digitaler Wandel „gewinnt an Tempo“
(verdi.de, Günter Herkel)
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger hat einen Report “Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Zeitungen” (PDF) herausgebracht. Günter Herkel hat sich den Bericht im Auftrag einer Journalistengewerkschaft angeschaut und fasst die seiner Meinung nach entscheidenden Erkenntnisse zusammen.
5. Resilienter Journalismus
(journalist.de)
“Wie können Medienschaffende und Mediennutzer mit dem permanenten Ausnahmezustand umgehen? Wie werden die Menschen resilienter in ihrer digitalen Mediennutzung? Und was muss getan werden, damit der Journalismus selbst robuster durch die vielfältigen Krisen kommen kann?” 40 Medienprofis beschäftigen sich im Sammelband “Resilienter Journalismus” mit den Herausforderungen des Journalismus in Zeiten des permanenten Ausnahmezustands.
6. Auch RBB-Intendantin kann Schlesinger nicht bleiben
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Die umstrittene rbb-Intendantin Patricia Schlesinger hat den ARD-Vorsitz abgegeben. Nun sei ein weiterer Schritt fällig, findet Kurt Sagatz: “Sie sollte darum ebenso wie Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf ihr Amt als RBB-Intendantin bis zum Abschluss der Untersuchungen ruhen lassen. Dieser Schritt ist ebenso unausweichlich wie ihre ARD-Entscheidung von Donnerstag.”
Weiterer Lesetipp: Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Entscheidung von rbb-Intendantin Patricia Schlesinger, von ihrem Amt als ARD-Vorsitzende zurückzutreten (djv.de).