1. Momentaufnahme: Mit welchen innovativen Ansätzen europäische Medien über den Ukrainekrieg berichten
(de.ejo-online.eu)
Das “European Journalism Observatory” hat gemeinsam mit seinen Partnern aus Tschechien, Großbritannien, Polen, Lettland und der Schweiz einen Beitrag über innovative Ansätze in der Berichterstattung verschiedener europäischer Medien über den Krieg gegen die Ukraine veröffentlicht. Ein lesenswerter Überblick über unterschiedliche Ideen und Initiativen.
2. Journalisten in Afghanistan: Verfolgt und vergessen?
(deutschlandfunk.de, Marc Thörner, Audio: 4:40 Minuten)
In Afghanistan scheinen die Taliban die weltweite Fokussierung auf den Krieg in der Ukraine zu nutzen und verstärkt gegen Journalistinnen und Journalisten vorzugehen. Zu Beginn des Monats sollen sie beispielsweise ein sogenanntes Safe House für Medienschaffende im Zentrum von Kabul gestürmt haben. Damit haben die Journalistinnen und Journalisten, die dort zuvor gelebt haben, ihre geschützte Unterkunft verloren und müssen sich meist irgendwo in der Provinz verstecken.
3. Warum RT DE gleich doppelt verboten ist
(mdr.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg erklärt die von deutscher Medienaufsicht und EU ausgesprochenen Sendeverbote gegen RT DE, den deutschsprachigen Ableger des staatlichen russischen Auslandssenders RT, und stellt deren Sinnhaftigkeit in Frage: “Allerdings bleibt umstritten, ob solche Senderverbote sinnvoll sind. Denn so kann die Gegenseite leicht argumentieren, Deutschland oder die EU würden in Sachen Medien- und Meinungsfreiheit mit zweierlei Maß messen. Außerdem folgen oft Retourkutschen wie beim Verbot der Deutschen Welle.”
4. Das Verfahren gehört eingestellt
(taz.de, Bernd Pickert)
Bernd Pickert konstatiert in einem Kommentar eine hiesige Diskrepanz in der Beurteilung von Medienfreiheit. Die mangelnde Berichterstattungsfreiheit in Russland werde verurteilt, während WikiLeaks-Gründer Julian Assange unerbittlich verfolgt werde: “Wie viel überzeugender könnte der Westen argumentieren, wenn nicht gleichzeitig jemand, der massivste Kriegsverbrechen der Führungsmacht eben dieses Westens öffentlich gemacht hat, mit 175 [Jahren] Haft bedroht würde! Es bleibt dabei: Das Verfahren gegen Assange gehört eingestellt. Er muss endlich freigelassen werden, und zwar sofort.”
5. Teilerfolg für Drosten
(sueddeutsche.de)
Im Streit zwischen dem Virologen Christian Drosten auf der einen Seite und der “Cicero”-Redaktion sowie dem Physiker Roland Wiesendanger auf der anderen konnte Drosten einen Teilerfolg verbuchen. Der Virologe kann mit diesem Ergebnis anscheinend gut leben – auf Twitter kommentiert er lakonisch: “Cicero hat das Interview schon entfernt. Nun ist auch Wiesendanger gerichtlich verboten, zu behaupten, ich hätte die Öffentlichkeit getäuscht. Den restlichen Unfug kann er ruhig weiter verbreiten. Ist halt seine Meinung.”
6. Instagram offline: Russische Influencer weinen vor der Kamera
(derstandard.de)
Die russische Medienaufsicht hat zu Beginn der Woche das Soziale Netzwerk Instagram blockiert. Für die betroffenen Influencerinnen und Influencer bedeutet dies einen herben Einnahmeverlust. Viele von ihnen haben sich in letzten Beiträgen tränenreich von ihrer Community verabschiedet, was nicht überall auf Verständnis stieß.