1. Journalismus in Peking: Gratwanderung durch die Olympia-Bubble
(sportschau.de, Jörg Mebus & Hajo Seppelt)
Als “Gratwanderung durch die Olympia-Bubble” erleben viele Journalisten und Journalistinnen ihre Zeit bei den derzeit laufenden Olympischen Winterspielen in Peking. Ihre Arbeitsmöglichkeiten sind stark eingeschränkt, ihre Bewegungsmöglichkeiten limitiert, Kritik ist unerwünscht, und überall droht eine Totalüberwachung. Im Beitrag der “Sportschau” sind drei Videos eingebettet, die interessante Hintergrundinformationen liefern.
2. Krisengebiet Corona-Demo – Presseangehörige als Opfer
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Nach 14 Jahren bei der Bundeswehr hat Enno Heidtmann Journalismus studiert und anschließend die Länder bereist, die er zuvor in seinen Auslandseinsätzen als Soldat gesehen hatte. Dabei hat er einiges über Krisen- und Kriegsberichterstattung gelernt, das ihm jetzt im “Krisengebiet Corona-Demo” hilft. Im Interview mit dem “Fachjournalist” gibt er Tipps, wie sich Journalistinnen und Journalisten auf eine Konfrontation mit gewaltbereiten Personen bei Demos vorbereiten können, und erklärt, was es bei Presse-Einsätzen dort zu beachten gilt.
3. “Wir brauchen eine größere Farbpalette”: So will die ARD diverser und bunter werden
(rnd.de, Imre Grimm)
Thomas Schreiber war bis Mitte des vergangenen Jahres Programmleiter und Unterhaltungskoordinator der ARD, nun leitet er die ARD-Film- und Serientochter Degeto. Imre Grimm hat sich mit ihm darüber unterhalten, was Spardruck, Digitaltransformation und Streamingkonkurrenz für den öffentlich-rechtlichen Rundfunkt bedeuten, und wie Schreiber für mehr Diversität im Programm sorgen will.
4. Warum Facebook so sexy wie ein übergewichtiger Boomer ist
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz kommentiert die im Raum stehende Drohung des Facebook-Mutterkonzerns Meta, bestimmte Dienste in Europa abzuschalten, falls man hier an einigen Datenschutzvorgaben festhalten wolle. Er sieht das Unternehmen wegen einer ganz anderen Entwicklung in der Defensive: “Facebook ist so sexy wie ein übergewichtiger Boomer im mittleren Dienst eines Finanzamtes. Von denen gibt es zwar mehr als man sich vorstellen kann. Aber ein zukunftsorientiertes Geschäftsmodell baut man damit nicht mehr auf. Lustig am Rande übrigens: Jahrelang haben sich Zeitungsverlage darüber beklagt, dass ihnen Zuckerberg das Geschäft kaputt macht. Und jetzt? Steht er vor nahezu identischen Problemen. Das Stammpublikum ergraut, hinten kommt nicht mehr genug nach.”
5. Journalismus ohne Profit
(taz.de, Anina Ritscher)
Die Auszeichnung “Schweizer Chefredaktion des Jahres” geht dieses Mal an das anarchistische Kollektiv “megafon”. Anina Ritscher ordnet die Preisvergabe ein und erklärt, wie es aus ihrer Sicht dazu kommen konnte: “Das megafon ist der Gegenentwurf zum Profitmodell der Großverlage, denen Dividenden mehr bedeuten als Journalismus. Das kommt gut an – gerade bei Journalist:innen, die vom Sparkurs direkt betroffen sind. Die Wahl zur ‘Chefredaktion des Jahres’, sie kann auch als Protest frustrierter Journalist:innen gegen ihre Arbeitgeber:innen interpretiert werden.”
6. Spotify darf sich nicht hinter Joe Rogan verstecken
(uebermedien.de, Sandro Schroeder)
Spotify leistet sich für die Summe von über 100 Millionen Dollar den wahrscheinlich bestbezahlten und reichweitenstärksten Podcaster der Welt: Joe Rogan. Der ist dafür bekannt zu reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, was rassistische Äußerungen und Falschbehauptungen zu Corona einschließt. Mit allerlei argumentativen Tricks versucht Spotify, sich aus der Verantwortung zu stehlen, doch Sandro Schroeder lässt den Streamingdienst damit nicht davonkommen.