Parlament gegen SLAPP-Klagen, Diversität, Dislike für Dislikes

1. EU-Parlament gegen SLAPP-Klagen
(verdi.de)
“SLAPP” ist die englische Abkürzung für strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung (Strategic Lawsuits Against Public Participation). Sie dienen dazu, Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisiten einzuschüchtern und von ihrer Arbeit abzuhalten. In einer gestern in Brüssel mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution haben die EU-Abgeordneten unter anderem Regeln für die frühzeitige Abweisung solcher Klagen gefordert.

2. Moderator Dirk Steffens: “Es ist falsch, Verblendeten das Wort zu erteilen”
(rnd.de)
Der “Terra-X”-Moderator Dirk Steffens hat im Gespräch mit der Nachrichtenagentur “teleschau” den Umgang von Medien mit Corona- und Klimaleugnern kritisiert und als “Grundversagen” bezeichnet: “Es ist falsch, über Unsinn zu berichten und Verblendeten das Wort zu erteilen. Wir haben das journalistisch die ganze Zeit gemacht und damit riesigen Schaden angerichtet.”

3. Üble Nachrede: Wolfgang Fellner bekennt sich falscher Aussagen über Katia Wagner schuldig
(derstandard.at)
Bis zuletzt hatte Wolfgang Fellner, Herausgeber der Zeitung “Österreich” und des Onlineportals oe24.at, die gegen ihn erhobenen Belästigungsvorwürfe abgestritten und als “frei erfunden” bezeichnet. Nun hat die Angelegenheit vor Gericht eine Wendung und damit ein unerwartet rasches Ende gefunden: Nachdem der Anwalt der Opferseite angeboten hatte, dem Gericht als Beweismittel Tonaufnahmen vorzulegen, knickte Fellner ein.

Bildblog unterstuetzen

4. Youtube verbirgt Zahl der “Mag ich nicht”-Klicks bei Videos
(faz.net)
Youtube will seinen Uploadern künftig die Möglichkeit einräumen, die Zahl der Negativ-Bewertungen (“Dislikes”) unter ihren Videos verbergen. Damit sollen Mobbing und sogenannte “Dislike-Attacken” verhindert werden, so das Unternehmen. Die Nutzer und Nutzerinnen sollen sich laut Youtube sicher fühlen, sich auf der Plattform auszudrücken.

5. Das Streben nach Diversität in deutschen, britischen und schwedischen Redaktionen
(de.ejo-online.eu, Olivia Samnick)
In einer neuen Studie diskutieren die Autorinnen und Autoren, wie sich Redaktionen divers(er) gestalten lassen. Sie haben dazu 18 Nachrichtensender in Deutschland, Schweden und Großbritannien untersucht. Olivia Samnick fasst die Ergebnisse zusammen und macht auf ein dort benanntes, weiteres Problem aufmerksam: “Vergangene Untersuchungen legen nahe, dass ein diverses Team noch lange nicht diversere Medieninhalte hervorbringt.”

6. Wetten, dass das alte Fernsehen eine Zukunft hat?
(meedia.de, Tobias Singer)
Gegen alle Streaming-Tendenzen bricht “Meedia”-Redakteur Tobias Singer eine Lanze für das lineare Fernsehen und wagt eine Prognose: “Der Streaming-Hype wird abebben. Netflix und Co. sichern sich die großen Marktanteile, aber am Ende gibt es eine Übersättigung, dann kommt die Langeweile, gefolgt von einer Abkehr. Und auch Netflix staubt als Label für gute Unterhaltung an. Und das lineare Fernsehen wird eine Sehnsucht nach einem festen Programm zu einer festen Uhrzeit befriedigen.”