1. “Ich hoffe, dass man nicht wieder Schulen schließt”
(zeit.de, Giovanni di Lorenzo & Andreas Sentker)
“Ich habe immer wieder dasselbe gesagt: Die Impfung ist der Weg aus der Pandemie, die Impflücken müssen geschlossen werden. Viel mehr gibt es jetzt nicht mehr zu sagen.” Die “Zeit” hat sich mit dem Chefvirologen der Charité, Christian Drosten, über den bevorstehenden Corona-Winter unterhalten. In dem Interview geht es auch um Drostens Blick auf Medien und um die Angriffe bestimmter Medien auf einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
2. Wie wir trotz der Corona-News nicht zusammenbrechen
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider & Antje Allroggen, Audio: 5:25 Minuten)
Die große Menge an Nachrichten und Zahlen zur Corona-Pandemie führen bei vielen Menschen zu Frustration, Abstumpfung und Überlastung. Die Kakophonie der Berichterstattung versetze das Hirn in einen permanenten Zustand der Unsicherheit, sagt Maren Urner, Professorin für Medienpsychologie, im Deutschlandfunk. Die Folge sei Überforderung: “Wir wissen nicht mehr so richtig, wo oben und unten ist, und müssen irgendwie unseren Weg finden.” Urner empfiehlt zu überlegen, wann und wie man sich über Corona-Themen informieren wolle.
3. Am Rande der Meinungsfreiheit
(taz.de, Christian Jakob & Lisa Schneider)
Die Reform des Medienstaatsvertrags macht es möglich, dass die Medienaufsicht gegen Hetze und “Fake News” auf Webseiten vorgehen kann. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hatte beispielsweise dem Internetportalbetreiber Ken Jebsen einen “Verstoß gegen die journalistischen Sorgfaltspflichten” vorgeworfen und ihn aufgefordert, die monierten Beiträge “kritisch durchzusehen und anzupassen”. Lisa Schneider und Christian Jakob schreiben: “Das Ganze ist fraglos heikel – eine ‘Operation am offenen Herzen der Meinungsfreiheit’ nennt es die Sprecherin der MABB. Dass manche, die die Medienaufsicht in den Blick nimmt, über ‘Zensur’ oder ein ‘Ministerium für Wahrheit’ wie im Roman ‘1984’ klagen, liegt auf der Hand. Dass die Landesmedienanstalten sich selbst immer explizit als ‘staatsfern’ definieren, ändert daran nichts.”
4. Liebesbeziehungen sind privat
(djv.de, Hendrik Zörner)
Als Reaktion auf eine Ankündigung des Springer-Konzerns stellt der Deutsche Journalisten-Verband klar, dass Liebesbeziehungen zwischen Beschäftigten eines Unternehmens Privatsache seien. Eine Informationspflicht über derartige Beziehungen im Konzern sei mit dem deutschen Recht ebenso wenig vereinbar wie mit dem Grundrecht eines jeden Menschen auf Privatsphäre. Ein Transparenzbericht, der tief in die Privatsphäre von Beschäftigten eingriffe, sei das falsche Gegenmittel zur Bekämpfung von Machtmissbrauch.
5. “Deswegen lohnt es sich, in konstruktiven Journalismus zu investieren”
(meedia.de, Torben Heine)
Seit vielen Jahren wird über konstruktiven Journalismus diskutiert, der Lösungen aufzeigt, statt nur über Negatives zu berichten. In Deutschland habe sich der Ansatz bisher nicht (flächendeckend) etablieren können. Ellen Heinrichs macht sich bei der Deutschen Welle für lösungsorientierten Journalismus stark. Im Gespräch mit “Meedia” verrät sie, warum sich konstruktiver Journalismus für Medien lohnen kann.
Weiterer Lesehinweis: Gemeinnütziger Journalismus: Vorsichtiger Optimismus (kontextwochenzeitung.de, Susanne Stiefel).
6. “Medienkorrespondenz” wird eingestellt
(faz.net, Miguel de la Riva)
Nach knapp 70 Jahren stellt die katholische Kirche ihre Fachzeitschrift “Medienkorrespondenz” ein. Die Berichterstattung über Medien werde von einem neuen Mediendienst fortgesetzt, einem wöchentlich erscheinenden digitalen Dienst der Katholischen Nachrichten-Agentur.