1. Mit freundlichen Edits aus dem Bundestag
(netzpolitik.org, Anna Biselli)
Beim Online-Nachschlagewerk Wikipedia können bekanntermaßen alle mitmachen, und doch stammen viele Artikel zu deutschen Bundestagsabgeordneten von einzelnen Nutzern. Das zeigen Recherchen von netzpolitik.org und Jan Böhmermanns “ZDF Magazin Royale”. Bei manchen Wikipedia-Beiträgen würden die Politiker und Politikerinnen selbst mitschreiben. Die beiden Redaktionen haben die Wikipedia-Artikel der 709 Mitglieder des Bundestags der aktuellen Wahlperiode ausgewertet. Welche Nutzer haben besonders viele Artikel von Politikern und Politikerinnen bearbeitet? Und welche Artikel wurden zu einem Großteil von einem einzigen Nutzer geschrieben? Die dazugehörige Böhmermann-Folge gibt es hier.
2. »Bild am Sonntag« druckt weiße Seite statt Baerbock-Interview
(spiegel.de)
Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat eine Interviewanfrage der “Bild am Sonntag” abgelehnt. Die Wochenzeitung aus dem Hause Springer antwortete gestern mit einer fast leeren Seite und einer Fußnote voller Mimimi.
3. Eva Schulz: “Wir saßen hier auf heißen Kohlen”
(dwdl.de, Senta Krasser)
Für das Format “Nahaufnahme” hat sich Senta Krasser mit der Politikjournalistin Eva Schulz getroffen, dem “Postergirl des Digitaljournalismus”, wie Schulz unlängst in einer Talkshow angekündigt wurde. Eva Schulz betreibt bei funk den Kanal “Deutschland3000 – ‘ne gute Stunde mit Eva Schulz”. Im ARD-Format “Der Raum mit Eva Schulz” sperrt sie vier Menschen mit verschiedenen Meinungen in einen Raum und lässt sie nur wieder raus, wenn sie zusammen spielen, statt gegeneinander zu kämpfen. Was macht ihren Erfolg aus? Und warum geht Armin Laschet zu ihr und nicht zu Rezo?
4. Red-Bull-Boss Mateschitz startet Medienprojekt “Der Pragmaticus”
(meedia.de)
Der österreichische Milliardär und Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz hatte bereits vor Jahren ein (mittlerweile abgewickeltes) Medienprojekt namens “Addendum” gestartet. Nun unternimmt Mateschitz, dem von vielen Seiten Nähe zum Rechtspopulismus vorgeworfen wird, einen neuen Anlauf. Die Online-Plattform “Der Pragmaticus” wolle ab sofort Expertinnen und Experten Raum geben, abseits von tagespolitischen Debatten in einem großzügigen Umfang ihre Inhalte “unverfälscht” zu publizieren. Das dazugehörige monatliche Printmedium soll eine Auflage von 200.000 Exemplaren haben.
5. Späti statt Regierungsviertel
(taz.de, Emeli Glaser)
Anlässlich der Bundestagswahl gibt es jetzt zwei politische Interview-Formate, die speziell junge Menschen ansprechen sollen: “Ich würde nie …” von Deutschlandfunk Nova und “Kreuzverhör – deine Wahl? von funk. Emeli Glaser hat aufgeschrieben, was ihr an den Formaten gefällt, aber auch was ihr missfällt: “Ähnlich wie bei anderen Politiker:innen-Talks bleibt leider auch bei den jungen Formaten das Gefühl, nicht schlauer herauszugehen, als man gekommen ist – abgesehen von randomisierten Fakten aus dem Privatleben des Gastes. Aber vielleicht liegt das ja am Ende gar nicht nur an den Talks. Sondern auch an den Politiker:innen.”
6. Stimmt’s oder hab ich recht?
(sueddeutsche.de, Corlenius Pollmer)
Wenn sich zwei äußerst erfolgreiche Medien-Promis wie Markus Lanz und Richard David Precht für einen Podcast zusammentun, sind die Erwartungen hoch. Cornelius Pollmer war nach dem Anhören der ersten Folge eher ernüchtert: “Ist alles nicht falsch, was Lanz und Precht sagen, aber es gibt Mitfahrgelegenheiten, da wird man ähnlich gut unterhalten.”