1. “Zweifellos orientiert am amerikanischen Nachrichtenfernsehen”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Gestern startete die “Bild”-Redaktion ihren Fernsehkanal “Bild live”. Man habe sich dabei am US-amerikanischen Nachrichtenfernsehen orientiert, wie Programmchef Claus Strunz ganz unumwunden zugibt. Ob sich damit auch in Deutschland Quote machen lässt? Alexander Krei ist sich nicht sicher: “Das werden die kommenden Monate zeigen.”
Weiterer Lesehinweis: Zum Start von “Bild TV” hat sich t-online.de mit BILDblog-Leiter Moritz Tschermak unterhalten. Es geht unter anderem um die möglichen Gefahren des TV-Starts, die Konkurrenz mit den Öffentlich-Rechtlichen und ein bedenkliches Vorbild aus dem US-Fernsehen.
Außerdem gibt es bei “Übermedien” zum Start von “Bild live“ in leicht gekürzter Form das Kapitel aus dem “Bild”-kritischen Buch “Ohne Rücksicht auf Verluste”, das sich mit dem “Bild”-Fernsehen befasst, zu lesen.
Und Arno Frank hat beim “Spiegel” eine erste Kritik zur “Bild-TV”-Premiere verfasst: Die Falle mit der Deutschlandfahne.
2. Im Visier des Agentengesetzes
(sueddeutsche.de, Silke Bigalke)
Die Repressionen gegen unabhängige russische Medien nehmen weiter zu. Am Freitagabend wurden zwei weitere auf die sogenannte “Agentenliste” gesetzt: der unabhängigen Online-TV-Sender Doschd (russisch für Regen) und das Portal iStories, dessen Chefredakteur Roman Anin als einer der erfahrensten Investigativjournalisten des Landes gilt.
3. “Provinz” im besten Sinne
(taz.de, Steffen Grimberg)
Eine Fotografie-Ausstellung im sächsischen Grimma zeigt Bilder des Fotografen Bernhard Weber, und das an einem ungewöhnlichen Ort: “Denn mitten an der Straße hängen am langen Zaun rund um das ziemlich große Polizeirevier Fotos von Bernhard Weber. ‘Der Provinzfotograf, der die Zeit im Bild anhält’, hat die Lokalzeitung über Weber geschrieben. Wobei Provinz hier ausdrücklich positiv gemeint ist. Denn auf den Fotos aus sechs Jahrzehnten ist zu sehen, was woanders oft fehlt.”
4. “Tagesschau”-Sprecherin Judith Rakers: “Ich überlege immer privat, ob eine Flugreise sein muss”
(rnd.de, Hannah Scheiwe)
“Tagesschau”-Sprecherin Judith Rakers ist beim WDR gerade mit Reisereportagen in der Reihe “Wunderschön!” zu sehen. Im Interview spricht sie über ihr eigenes Reiseverhalten, das Altern als Frau im Fernsehen und sie verrät, warum für sie ein Wechsel zu einem Privatsender zurzeit nicht in Frage kommt: “Ich habe vor, noch lange bei der ‘Tagesschau’ zu bleiben. Ich fühle mich sehr wohl in der Aufstellung, die ich jetzt habe. Solange man mir die Möglichkeit gibt, mich zu verwirklichen, bin ich zufrieden.”
5. Nicht ohne Grund
(lto.de, Ruben A. Hofmann)
Immer wieder entsteht Streit darüber, ob Soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram bestimmte Posts löschen oder Profile stilllegen durften. In einem Gastbeitrag für lto.de gibt Ruben A. Hofmann einen Überblick über die aktuelle Rechtsprechung. Ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) habe einiges, aber nicht alles geklärt. Die Auseinandersetzungen über die Entscheidungen der Plattformen würden daher weitergehen: “Insbesondere mit dem aktuellen Urteil des BGH wurden wichtige, wegweisende Pflöcke hinsichtlich der Meinungsfreiheit von Nutzern der sozialen Netzwerke eingeschlagen; manches wurde aber auch offengelassen. Gerade die Grenzen der Meinungsfreiheit der Nutzer können nur durch eine Vielzahl von Einzelfallentscheidungen skizziert werden.”
6. »Es fühlt sich wie Verrat an«
(spiegel.de, Matthias Kreienbrink)
Die Plattform OnlyFans will ab dem 1. Oktober dieses Jahres kein “sexuell explizites Verhalten” in Bildern und Videos mehr dulden. Das ist insofern bemerkenswert, als dass die Vermarktung derartiger Inhalte bislang zum Kerngeschäft von OnlyFans gehörte: Viele Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter sowie Anbieter von erotischem Content hatten sich dort große Fangemeinden aufgebaut, mit denen sie teilweise erhebliche Summen verdient haben. Doch damit sei nun Schluss, und der Grund dafür liegt wohl vor allem an den Vorgaben der Zahlungsdienstleister.