1. Überwachung durch Apple unterbinden
(verdi.de)
Medienschaffende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz protestieren gegen Apples Ankündigung einer Bildüberwachung und bezeichnen diese als “Verstoß gegen die Pressefreiheit”. Nach Apples Angaben diene die Überwachung der Entdeckung von Bildmaterial zu Kindermissbrauch, “tatsächlich ist das aber auch ein Hilfsmittel, mit dem ein Unternehmen auf andere Daten von Nutzern auf deren eigenen Geräten zugreifen will, wie etwa Kontakte und vertrauliche Dokumente”, so Hubert Krech, Sprecher der öffentlich-rechtlichen Redakteursvereinigung AGRA.
2. Talkmaster oder Teddybär?
(spiegel.de, Christian Buß)
Christian Buß hat sich RTLs neue Nachrichtensendung mit dem ehemaligen “Tagesschau”-Sprecher Jan Hofer angesehen: “Sagen wir mal so: Falls da wirklich eine Nachrichtenoffensive bei dem frisch mit dem Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr fusionierten Medienhaus RTL tobt, steht Jan Hofer, 71, für seinen neuen Sender allein im Schützengraben des Nachrichtenkrieges. Der Journalismus ist bei RTL noch immer ziemlich fern.” Bei “DWDL” kommentiert Alexander Krei: “Bleibt ‘RTL direkt’ so unflexibel wie zum Auftakt, dann wäre das neue Magazin so verzichtbar wie Jan Hofers Krawatte.” Und auch Matthias Schwarzer ist nach der ersten Sendung skeptisch: “Was genau man mit dem Format eigentlich erreichen will und wohin das alles führen soll, wird zumindest an diesem Montagabend nicht so richtig klar.” (rnd.de)
3. Facebook blockiert unabhängige Analyse durch AlgorithmWatch
(netzpolitik.org, Rahel Lang)
Die gemeinnützige Organisation AlgorithmWatch wollte den Newsfeed-Algorithmus von Instagram analysieren, um herauszufinden, warum bestimmte Inhalte angezeigt werden. Nach Drohungen von Facebook sehe sich die Initiative gezwungen, ihr Instagram-Forschungsprojekt einzustellen. Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es hier.
4. “Die Online-Medien haben stark an Bedeutung gewonnen”
(medienpolitik.net)
Im Gespräch mit medienpolitik.net nimmt Peter Frey, Chefredakteur des ZDF, unter anderem Stellung zur Berichterstattung über die Hochwasserkatastrophe: “Das große Interesse am Geschehen und Schicksalen in den Hochwassergebieten sowie am Verlauf der Corona-Pandemie hält immer noch an. Seit März vergangenen Jahres werden unsere Nachrichtensendungen überdurchschnittlich stark eingeschaltet.” Und etwas unvermittelt fügt er an: “Weil das in der medienpolitischen Debatte ja immer wieder eine Rolle spielt: uns braucht niemand zu belehren, wie wichtig schnelle Reaktionen und die Bereitschaft, aus dem geplanten Programm auszusteigen, fürs Profil sind.”
5. “ND” gründet Genossenschaft
(taz.de, Volkan Ağar)
Lange war nicht klar, ob und wie es mit der linken Tageszeitung “nd” (einst “Neues Deutschland”) weitergeht, doch nun wurden die ersten Schritte für eine nd.Genossenschaft unternommen. Am Samstag hätten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Satzung verabschiedet und erste Genossenschaftsanteile gezeichnet. Das Vorhaben werde nun dem Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Genossenschaften vorgelegt, dessen Entscheidung in rund drei Monaten erwartet werde.
6. Kleine Pause
(sueddeutsche.de, Aurelie von Blazekovic)
Wie halten es die Öffentlich-Rechtlichen mit dem Gendern? Aurelie von Blazekovic hat sich bei den Sendern umgehört und kommt zu dem Fazit: “In einer Welt, in der viele mitsprechen, fällt es schwerer, sich auf eine Sprache zu einigen. Eine Vielzahl von Regelungen existiert nebeneinander. Bei aller Komplexität, Verwirrung und Irritation heißt das aber auch: Hier wird experimentiert, reagiert, verworfen, neu probiert. Und das ist doch eine gute Nachricht für jede, jeden, für alle.”