1. SLAPPs: Zivilgesellschaftliches Bündnis warnt vor Gefahren für Rechtsstaat und Demokratie
(dju.verdi.de)
Ein breites Bündnis aus Medienorganisationen und NGOs hat sich an die medien- und rechtspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der demokratischen Parteien im Bundestag gewandt, um auf die wachsende Bedrohung öffentlicher Partizipation durch sogenannte SLAPPs aufmerksam zu machen. Die Abkürzung SLAPP leitet sich aus dem Englischen ab und steht für “strategic lawsuit against public participation”, also “Strategische Klage gegen öffentliche Beteiligung”, und lehnt sich an das Wort “slap” an (Ohrfeige, Schlag ins Gesicht). Primäres Ziel der strategischen und oftmals als missbräuchlich empfundenen Klagen sei nach Einschätzung des Bündnisses, Kritikerinnen und Kritiker einzuschüchtern und aus der Öffentlichkeit zu drängen. Dies stelle eine ernstzunehmende Gefahr für die Demokratie dar.
2. Ein Bild von einem Kandidaten
(uebermedien.de, Hendrik Wieduwilt)
CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet gibt in der Öffentlichkeit nicht immer ein gutes Bild ab, und das ist in diesem Fall wörtlich zu verstehen. Wiederholt fällt er durch unglückliche Bildbotschaften auf, ob mit falsch aufgesetzter Gesichtsmaske, unpassendem Schuhwerk im Katastrophengebiet, den Händen in den Taschen, mitten in Müllbergen oder im Hintergrund vergnügt kichernd, während der Bundespräsident zu den von der Flutkatastrophe heimgesuchten Menschen spricht. Wie wichtig sind derlei Medien-Pannen und öffentlich transportierte Tollpatschigkeiten? Hendrik Wieduwilt kommentiert: “Laschet möchte einer der mächtigsten Männer des Globus werden. In einer medialisierten Welt ist die Frage, warum er ständig durch die Szenerie stolpert wie ein Schulpraktikant durch eine Uhrenwerkstatt, relevant – und das Internet ist zudem groß genug für mehr als ein Thema. Offenbar hat niemand aus seinem Umfeld den nicht eben unerfahrenen Politiker beiseite genommen und gesagt, Armin, diese Kanzlersache geht vermutlich mit ein bisschen Medienaufmerksamkeit einher, achte da mal drauf. Vielleicht hat Laschet auch einfach besonders gemütlich geantwortet, dass ihm sowas egal sei, er sei Armin Laschet.”
3. Ewige Suche nach dem B-Sager
(taz.de, René Martens)
René Martens denkt über gelingenden Wissenschaftsjournalismus nach und hat dazu nicht nur einen Reader des Bildungs- und Forschungsministeriums gelesen, sondern auch mit Experten und Expertinnen gesprochen. Am Ende steht bei ihm eine Erkenntnis: “Die Voraussetzung dafür, dass der Wissenschaftsjournalismus den Journalismus in Gänze befruchten kann, wäre, dass sich Redaktionen zumindest teilweise von ihrer bisherigen Reichweitenstrategie verabschieden. Nachrichten- und Politikjournalist:innen müssten dem Druck widerstehen, alles ganz schnell in die Info-Stratosphäre zu pusten, weil die anderen es auch tun. Um es pathetischer oder eben mit Kant zu sagen: Sie bräuchten den Mut, sich des eigenen Verstandes zu bedienen.”
4. Stichtag Freitag: Kommt die Fusion von RTL und G+J?
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Am morgigen Freitag veröffentlicht die RTL Group ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal. Dann wird es wohl auch Informationen über die mögliche Fusion zwischen der Mediengruppe RTL Deutschland und dem Medienhaus Gruner + Jahr geben.
5. Ranking: Die Frauenmachtanteile bei deutschen Leitmedien 2021
(kress.de, Marc Bartl)
Nach der neuen “Leitmedienzählung” von ProQuote erreiche die “taz” einen “Frauenmachtanteil” von 56,3 Prozent, doch wie sieht es bei “Stern”, “Zeit”, “SZ”, “Spiegel”, “Bild”, “Focus”, “Welt” und “FAZ” aus? Marc Bartl fasst zusammen, wie es um die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen laut ProQuote bestellt ist.
6. Sachen gibt’s
(kontextwochenzeitung.de, Anna Hunger)
Das berühmt-berüchtigte Sommerloch sorgt Jahr für Jahr dafür, dass wir in den Genuss von allerlei läppischen oder skurrilen Meldungen kommen. Anna Hunger hat sich ein paar besonders schöne Sommer-News herausgesucht. Es geht um den Schnitz-Hitler aus Weil im Schönbuch, ein vermeintliches Wollmammut im Fluss und einen Baggerfahrer mit ordentlich Wut in der Schaufel.