WDR-Versäumnisse, Peng!-Razzia, Propagandaspiele in Tokio

1. WDR räumt Versäumnisse ein
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein, Audio: 6:44 Minuten)
In Zusammenhang mit der Unwetter-Berichterstattung gab es teilweise heftige Kritik am WDR. So warf “DWDL”-Chefredakteur Thomas Lückerath dem Sender “unterlassene Hilfeleistung” vor und sprach von einem “Totalausfall”. Im Deutschlandfunk konfrontiert Isabelle Klein den WDR-Verantwortlichen Stefan Brandenburg mit den Vorwürfen. Der verteidigt das Vorgehen, räumt aber auch Versäumnisse ein.
Weiterer Lesehinweis: Hochwasser flutet Wuppertaler Radiosender, Journalisten berichten trotzdem die ganze Nacht durch – anders als der WDR (rnd.de, Matthias Schwarzer).

2. Peter R. de Vries gestorben
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband trauert um den niederländischen Journalisten Peter R. de Vries, der am gestrigen Donnerstag seinen schweren Verletzungen erlegen ist: “Mit Peter R. de Vries verliert der Journalismus einen engagierten, mutigen Kollegen, der Licht ins Dunkel krimineller Machenschaften gebracht hat und dafür mit dem Leben bezahlen musste.” Der Kriminalreporter war vergangene Woche Opfer eines Anschlags geworden, hinter dem die Drogenmafia stecken soll.

3. Razzia gegen Aktionskünstler wegen Online-Karte
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Die Polizei hat Büroräume des Peng!-Kollektivs und die Wohnungen von zwei Peng!-Mitgliedern durchsucht und dabei Computer, Festplatten und Aktenordner beschlagnahmt. Die Maßnahme habe im Zusammenhang mit der kolonialismuskritischen Website “Tear Down This Shit” gestanden, die Peng! gemeinsam mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland veröffentlicht hat.

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4. Vom Wert des Journalismus bei den Propagandaspielen in Tokio
(jensweinreich.de)
Jens Weinreich ist zu den Olympischen Spielen nach Tokio aufgebrochen, es sind seine mittlerweile achten Sommerspiele. In seinem Beitrag schreibt er über die Umstände einer Reise, bei der es, wie immer, auch um die Aufdeckung der Versäumnisse, Schwachstellen und Inszenierungsversuche des Veranstalters gehen wird. Man glaubt gerade Weinreich sofort, wenn er schreibt: “Olympia ist kein Tourismus, sondern ein Knochenjob, ziemlich brutal, wenn man es richtig macht.”

5. Fragwürdiger Verband im Rundfunkrat
(taz.de, Steffen Grimberg)
Im WDR-Rundfunkrat sitzt für die nächsten fünf Jahre der Verband kinderreicher Familien Deutschland, in dessen Umfeld sich auch einschlägig konservativ-rechtskatholisches Gedankengut tummele. Steffen Grimberg fragt: “Dass in den Rundfunkrat eine Organisation einzieht, die sich um die Belange von Kindern kümmert, ist ja eigentlich total positiv. Aber wieso erst ab drei an der Zahl? Warum wurde nicht der Kinderschutzbund ausgewählt, der auch auf der Vorschlagsliste stand?”

6. Dubai-Influencer: Wenn das Regime doch nicht so geil ist
(meedia.de, Luca Schallenberger)
In Jüngster Zeit gab es eine auffällige Abwanderung von deutschen Influencern und Influencerinnen nach Dubai. Jetzt kehren zwei der Youtube-Promis dem Emirat den Rücken zu. Luca Schallenberger spekuliert über die Gründe: “Ob die Dubai-Flucht der Influencer*innen mit dem Kauf von Steuer-Daten aus Dubai durch die deutsche Regierung zu tun haben? Unklar. Wie der ‘Spiegel’ berichtete, sollen ‘länderübergreifende Steuerstraftaten von erheblichem Ausmaß’ aufgedeckt werden. Letztendlich kann man nur hoffen, dass die Influencer*innen Dubai aufgrund der dortigen humanitären und nicht der eigenen finanziellen Lage verlassen. Letzteres wäre ein Armutszeugnis.”