Innenministerkonferenz, Klagen der Hohenzollern, Halbes China-Bild

1. Neuregelungen in Sicht
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider)
Anlässlich der dieser Tage stattfindenden Innenministerkonferenz fordert der Presserat: Die “Innenminister müssen sich zu gemeinsamen Regeln für Medien- und Polizeiarbeit bekennen”. Ob die Innenminister sich dieses Themas annehmen werden, sei unklar. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) will jedoch erfahren haben, dass auf der Konferenz ein eigenes Papier diskutiert werde. DJV-Pressesprecher Hendrik Zörner kommentiert: “Die ministerielle Geheimniskrämerei erinnert an feudales Regierungsgebaren bei Hofe. Um Informationen zu bekommen, braucht man Kontaktleute. Auf diese Weise drang durch, dass die Innenminister ein eigenes Papier fabriziert haben, in dem es um das Verhältnis von Polizei und Journalisten gehen soll. Das kann gut oder schlecht sein, wahrscheinlich gibt es mehr zu kritisieren als zu begrüßen. Denn auf die Expertise des Presserats und seiner Verbände glaubten die Innenminister verzichten zu können.”

2. Wiki über die Klagen der Hohenzollern
(verdi.de, Susanne Stracke-Neumann)
Anfang der Woche hat der Verband der Historikerinnen und Historiker sein “Hohenzollern-Klage-Wiki” vorgestellt. Seit im November 2019 die Verhandlungen um mögliche Restitutionen öffentlich geworden sind, sei Georg Friedrich Prinz von Preußen in über 70 Fällen juristisch gegen Historikerinnen und Journalisten vorgegangen. Die Dokumentation bietet einen Überblick der historischen und juristischen Aspekte des Streits.

3. Was soll die Polemik?
(djv.de, Ina Knobloch)
Ina Knobloch antwortet auf einen “Tagesthemen”-Kommentar der Studioleiterin des Hessischen Rundfunks gegen gendergerechte Sprache: “Wer sich an Sternchen und Unterstrich abarbeitet, hat weder die Problematik verstanden, noch Studien zum Thema gelesen und begibt sich auf ein gefährliches, rechtes Stammtischniveau, wo es viel Zustimmung für derartige Polemik gibt.”

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4. Christoph Kramer über seinen ZDF-Job: “Was soll schon passieren?”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der Fußballprofi Christoph Kramer ist bei der Fußball-Europameisterschaft für das ZDF als Experte im Einsatz. Im Gespräch mit “DWDL” erzählt er von seinen TV-Einsätzen und verrät, welche Fragen von Journalisten ihn als Fußballspieler besonders nerven: “Ich habe manchmal das Gefühl, dass es einen geheimen Fragenkatalog gibt, der unabhängig vom Spielverlauf abgearbeitet wird – wenn beispielsweise über Emotion und Wille geredet wird. In der einen Woche wird mir der Wille zugesprochen, in der nächsten wird er mir wieder abgesprochen.”

5. Das halbe Bild: Phoenix zeigt eine Doku über Xinjiang – und lässt das Leid der Uiguren weg
(uebermedien.de, Hinnerk Feldwisch-Drentrup)
In einer China-Doku auf Phoenix ging es um die im Nordwesten des Landes gelegene Region Xinjiang, die dortige Landschaft und deren Bewohner. Etwa die Hälfte der 23 Millionen Einwohner Xinjiangs zählen zum Volk der Uiguren, das von der chinesischen Regierung in vielfacher Weise unterdrückt und drangsaliert wird. Dieser Aspekt taucht im Phoenix-Film jedoch nicht auf. Wissenschaftsjournalist Hinnerk Feldwisch-Drentrup, selbst ein China-Liebhaber, erklärt die Hintergründe und lässt Sender und Experten zu Wort kommen.

6. Lasst uns auf eine Reise gehen
(sueddeutsche.de, Christine Dössel)
Christine Drössel ist aufgefallen, wie oft in Castingshows oder Sportsendungen die Metapher von der “Reise” verwendet wird: “Ersetze Arbeit, Anstrengung, Transformation, Prozess, das leidige Auf und Ab von Erfolg, Frust und Niederlage durch ‘Reise’, und schon klingt es wie ein Erlebnisurlaub.”