Als neueste Episode ihrer seit Wochen andauernden Kampagne gegen die Coronamaßnahmen der Bundesregierung schimpfte die “Bild”-Zeitung am vergangenen Freitag in einem großen Artikel auf der Politikseite über das angeblich “zur Farce” verkommene Schulversprechen der Regierung:
Besonders deutliche Worte fand dabei CDU-Politiker und “Bild”-Freund Friedrich Merz, den die Redaktion im Artikel mit der Forderung zitierte, dass man nach der Bundestagswahl “vieles auf den Prüfstand” stellen müsse. Vor allem: die “überbordende Demokratie”! Ja, das stand da wirklich:
Nun wissen wir nicht, ob er es versehentlich wirklich so gesagt hat, ob die Leute von “Bild” es falsch aufgeschrieben haben oder ob bei ihm und/oder ihnen tatsächlich der Wunsch Vater des Gedanken war, jedenfalls wurde es im Onlineartikel inzwischen heimlich geändert in: “überbordende Bürokratie”.
In der Printausgabe ist bis heute keine Korrektur erschienen. Stattdessen druckte “Bild” auf der gestrigen Titelseite zwei Leserbriefe, in denen Merz als “Kanzler des Volkes” bezeichnet wurde und insbesondere seine “klaren Worte” Anklang fanden:
“Die CDU hat mit der Nichtnominierung von Merz einen sehr großen Fehler gemacht. Er ist ein Mann mit politischer Kompetenz, großem Sachverstand und klarer Sprache”.
Mit Dank an den Hinweisgeber.