1. Auf die Fresse
(netzpolitik.org, Daniel Laufer)
Die Aktion #allesdichtmachen polarisiert wie selten etwas: Auf der einen Seite Jubel und Lob von AfD, “Querdenker”-Lager, Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen und “Bild”-Redaktion, auf der anderen Seite pures Entsetzen, Ablehnung und Shitstorm. Daniel Laufer fragt sich, wieso 53 Schauspieler und Schauspielerinnen “praktisch mit Anlauf in einen Shitstorm” sprangen. Die Antwort könnte mit Dietrich Brüggemann zu tun haben, einem in der deutschen Film- und Fernsehszene eigentlich hoch angesehenen Regisseur und Drehbuchautor.
Weitere Lese- und Hörhinweise: Im “Übermedien”-Podcast kommentiert Samira El Ouassil: “Am Ende schaut man sich diese 53 Videos an – und fühlt nur diesen schneidenden Effekt der Bitterkeit. Sie haben mit dem Messer nicht nur gekitzelt, wie es Künstler normalerweise machen, sondern sie haben zugestochen, in den Diskurs hineingestochen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Und wir wissen am Ende nicht, wofür? Und warum? Was wollen sie denn jetzt genau?” (übermedien.de, Holger Klein, Audio: 42:21 Minuten)
Jetzt.de hat sechs Schauspieler und Schauspielerinnen, die nicht Teil der Kampagne waren, gefragt, was sie von der Aktion halten.
Bei n-tv.de räumt der Schauspieler und Aktionsteilnehmer Richy Müller ein: “Ich war blauäugig”. Er habe sein Video zurückgezogen: “Ich musste feststellen, dass mein Video vielen Menschen wehgetan hat, die ich niemals kränken oder veralbern wollte. Außerdem ist es auf einer Plattform gelandet, die ich nicht unterstützen will.”
Und bei rnd.de argumentiert Matthias Schwarzer lesenswert, warum Liefers Medienbashing so gefährlich ist.
2. Der Mann, der Markus Lanz zur Marke machte: “Es gehört Mut dazu, jemandem ins Gesicht zu sagen, dass er lügt”
(rnd.de, Imre Grimm)
Der ZDF-Talker Markus Lanz erfährt in letzter Zeit viel Lob für seine hartnäckigen Politikergespräche. Imre Grimm hat sich mit Markus Heidemanns, dem Produzenten und Mann hinter dem Erfolg, unterhalten und ihn gefragt, wie er sich die Entwicklung erklärt.
3. We love to infotain you: Gelingt die Info-Offensive der Privaten?
(dwdl.de, Peer Schader)
RTL, ProSieben & Co. bemühen sich derzeit mit allerlei Sondersendungen und Interviews um mehr Ernsthaftigkeit. Das gelingt mal mehr und mal weniger. Peer Schader ordnet den derzeitigen Stand der Transformation als “Übungsmodus” ein: “Der Wille, gesellschaftlichen Themen und aktuellem Tagesgeschehen im Programm mehr Raum zu geben, ist da – aber allzuoft hapert’s noch an der Ausführung.”
Weiterer Lesetipp: Neue Studio-Welt: Newssender sendet aus Springer-Neubau (dwdl.de, Alexander Krei).
4. Warum Sie auf TikTok noch was lernen können
(meedia.de, Luca Schallenberger)
Viele assoziieren mit TikTok Tanzvideos oder lustige Lip-sync-Clips. Die Kurzvideoplattform fährt jedoch unter dem Hashtag #LernenMitTikTok eine Art Bildungsoffensive. Luca Schallenberger hat sich durch die Filmchen geklickt und ist recht angetan: “Auf TikTok lerne ich an einem Tag mehr als auf Twitter in einer Woche.”
5. Corona-Berichterstattung: Panikmacher oder seriöse Warner?
(de.ejo-online.eu, Marlis Prinzing & Florian Meißner)
Die Kommunikationswissenschaftlerin Marlis Prinzing und ihr Kollege Florian Meißner leiten aus Studienbefunden und Ethik fünf Punkte ab, was eine verantwortungsvolle Corona-Berichterstattung auszeichne. Gute Journalisten und Journalistinnen würden differenzieren, könnten zwischen Korrelation und Kausalzusammenhang unterscheiden, einordnen, Transparenz schaffen und die Risikokompetenz der Menschen stärken.
6. Wer hat gewonnen?
(spiegel.de)
Wegen der Corona-Pandemie fand die Oscarverleihung nicht im 3.400 Personen fassenden Dolby-Theatre, sondern mit 170 handverlesenen Anwesenden in der Union Station in Los Angeles statt. Beim “Spiegel” gibt es eine übersichtliche Zusammenfassung der Nominierten und Preisträger. Weitere Informationen unter: “Nomadland” ist der beste Film des Jahres (spiegel.de, Florian Pütz)