1. Stars gegen den Lockdown: Warum die Aktion “Alles dicht machen” eine Verhöhnung der Coronatoten ist
(rnd.de, Imre Grimm)
Mehr als 50 deutsche Schauspieler und Schauspielerinnen, darunter Jan Josef Liefers und Ulrike Folkerts, wenden sich in einer Video-Aktion (sarkastisch gemeinter Titel: “Alles dicht machen”) gegen die Corona-Maßnahmen. Imre Grimm kommentiert: “Diese Aktion ist ein Schlag ins Gesicht der erschöpften Pfleger und Ärzte, die seit Monaten auf der letzten Rille laufen. Es ist eine Verhöhnung der Hinterbliebenen von mehr als 70.000 Coronatoten und derer, die auf Intensivstationen um ihr Leben kämpfen. Es ist eine zynische, kaltherzige Demonstration von Borniertheit aus den klimatisierten Türmen der Elfenbeinkultur, vorgetragen auch von jenen, die durchaus gut bezahlter Arbeit nachgegangen sind in den letzten Monaten.”
Beim “Tagespiegel” bezeichnet Sebastian Leber die Netz-Kampagne als “so schäbig, dass es weh tut”: “Die Prominenten, allen voran Jan Josef Liefers, begehen zudem einen Logikfehler, den man ebenfalls von der Querdenken-Fraktion kennt: Sie unterstellen, die Befürworter der Sicherheitsmaßnahmen seien regierungstreu, ja untertänig. Das ist grob falsch.”
2. Ich bin sprachlos, frustriert und ratlos
(facebook.com/Manfred Wagner, Video: 3:36 Minuten)
In bestimmten Medien, unlängst bei “Bild”, wird immer mal wieder bezweifelt, dass es in der Intensivmedizin eine Notlage gebe. Manfred Wagner, medizinischer Direktor und Pandemiebeauftragter des Klinikums Fürth, hat das keine Ruhe gelassen. In einer eindringlichen Videobotschaft erklärt er, welche unglaublichen Kraftanstrengungen es bedeute, den Intensivbetrieb aufrechtzuerhalten, und wie nahe man am Abgrund der Überlastung stehe.
3. Wir brauchen eine neue Sprache für die Verkehrsberichterstattung
(iass-potsdam.de, Dirk von Schneidemesser)
“Offene Straßen”, nicht “Straßensperren”. “Autolagerflächen” anstatt “Parkplatz” – Dirk von Schneidemesser schlägt eine neue Sprache für die Verkehrsberichterstattung vor, denn: “Es beeinflusst die Städte, in denen wir leben, wie wir über sie reden.”
4. Erstmals Tiktok-Formate für Grimme Online Award nominiert
(zeit.de)
Unter den Nominierten für den Grimme Online Award sind erstmals auch Formate, die bei der Kurzvideo-Plattform Tiktok erscheinen: der “Tagesschau”-Kanal und der Auftritt von Niklas Kolorz. In einer Pressemitteilung berichtet das Grimme-Institut über die Besonderheiten der diesjährigen Verleihung und einige ausgesuchte Nominierte. Weitere Einzelheiten finden sich in der Übersicht aller Nominierten.
5. Gegen die neue Normalität
(taz.de, Erica Zingher)
Vor allem durch die Querdenker- und Coronamaßnahmen-Gegner-Demos hat sich die Bedrohungslage für Journalisten und Journalistinnen in Deutschland verschlechtert. Nun hat ein Bündnis verschiedener Initiativen einen Kodex für Medienhäuser (PDF) entwickelt. Die darin geforderten Maßnahmen umfassen eine juristische, psychologische und finanzielle Unterstützung der Betroffenen. Medien wie “Zeit”, “Zeit Online”, “Spiegel”, “Frankfurter Rundschau”, dpa und die “taz” hätten sich dem Aufruf bereits angeschlossen.
6. Der Eiskönig und seine zehn Millionen Untertanen
(spiegel.de, Markus Böhm)
Zum Wochenausklang noch etwas sinnliche Lebensfreude: Der “Spiegel” berichtet über den Eiskünstler Gil Grobe und dessen Youtube-Kanal “Ice Cream Rolls”. Grobe versorgt von Hamburg aus weltweit mehr als 10 Millionen Abonnenten und Abonnentinnen mit Videos seiner Eiskreationen. Das Besondere an den Filmchen: Grobe redet nicht, trotzdem gibt es ganz viel zu hören.