1. Bärs Büroleiterin wechselt zu Facebook
(n-tv.de)
Die Büroleiterin von Digitalstaatsministerin Dorothee Bär wechselt nach Informationen des “Handelsblatts” (nur mit Abo lesbar) ansatzlos, das heißt ohne Karenzzeit, die Seiten: Vom Ministerialbüro, bei dem auch Facebook ein Thema gewesen sein muss, geht es direkt zu, man ahnt es schon, Facebook. Die umtriebige Büroleiterin hat bereits Erfahrungen mit derartigen Wechseln und ist privat mit Andreas Scheuer liiert, der als Minister unter anderem für die digitale Infrastruktur zuständig ist.
2. “Welt”-Redakteur bedauert “extrem zugespitzte Formulierung” über Drosten
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Ein leitender “Welt”-Redakteur hat unter seinem eigenen Welt.de-Beitrag einen Kommentar abgegeben, in dem er den Virologen Christian Drosten bezichtigte, “wahrscheinlich Hunderttausende Menschenleben auf dem Gewissen” zu haben (der Kommentar wurde mittlerweile gelöscht). Der Medienkritiker Stefan Niggemeier hat sich die weiteren Behauptungen des Redakteurs zum Thema Corona angeschaut, die nicht weniger verstörend sind.
3. Gratwanderung zwischen Journalismus und Aktivismus
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers, Audio: 4:50 Minuten)
Der “Stern” hat eine Petition zum Thema Pflege gestartet, die mittlerweile von über 200.000 Leuten unterschrieben wurde. Die Aktion wird recht unterschiedlich bewertet: Einige begrüßen die Initiative, anderen ist sie zu aktionistisch. Beim Deutschlandfunk kommen beide Seiten zu Wort.
4. Das große Schweigen
(taz.de, Juri Sternburg)
Die “Welt” leistet sich mit “Don Alphonso” einen Kolumnisten, der von vielen Menschen als Gefahr empfunden wird: “Die Namen der Opfer: Wer sie sucht, findet sie. Es sind Journalist*innen, Politiker*innen, deren Mitarbeiter*innen. Nach Erwähnung durch Don Alphonso sahen sie sich laut eigener Aussage mit Telefonterror und Morddrohungen konfrontiert. Sie berichten von Schmähungen, Beleidigungen, von beruflichen wie privaten Folgen.” Wie kann es sein, dass so jemand in der Jury des Medienpreises des Bundestags sitzt, fragen sich viele. Juri Sternburg hat sich bei den anderen Jury-Mitgliedern umgehört, ob ihnen in den Sinn gekommen ist, die Jury zu verlassen.
Zusatzhinweis: Die mit dem Medienpreis des Bundestages ausgezeichneten “SZ”-Autoren Nico Fried und Boris Herrmann gehen mit dem Thema auf eine Weise um, die für sich spricht: “Wir nehmen den Preis gerne entgegen, auch aus Respekt vor dem Bundestag und dessen Präsidium. Das Preisgeld werden wir der Organisation HateAid spenden.”
5. Holzner will mehr Kooperation: “Wir machen vieles doppelt und dreifach”
(dwdl.de, Torsten Zarges)
Gabriele Holzner ist Programmdirektorin und Vize-Intendantin des Hessischen Rundfunks. Im Interview mit “DWDL” spricht sie unter anderem über die Senderstrategie, lineare Formate nur noch für eine eingeschränkte Zeitschiene zu entwickeln und auszuspielen. Alle anderen Redaktionen würden für die Onlinekanäle produzieren: “Sie erhalten den bewussten Auftrag, neue Formate für die Mediathek zu entwickeln bzw. bestehende im Hinblick auf die Mediathek weiterzuentwickeln. Diese Formate sollen vor allem in der Mediathek performen, sie werden nicht mehr für einen linearen Sendeplatz produziert, sondern der lineare Sendeplatz ist fortan die Zweitverwertung.”
6. Der Aufstieg der Murdoch-Dynastie
(arte.tv, Jamie Roberts, Video: 50:04 Minuten)
In der Arte-Mediathek gibt es eine dreiteilige Doku über den australischen Multimilliardär und Medienmogul Rupert Murdoch, der als mächtigster Mann der Medienwelt gilt. Die BBC-Produktion zeichnet Murdochs Weg von seinen Anfängen in der australischen Regionalpresse bis an die Spitze eines global agierenden Familienimperiums nach. Oben verlinkt ist Teil 1 (“Der Königsmacher”). Hier die Links zu den Teilen 2 und 3:
- Teil 2 – Die Allianz der Rebellen (50:05 Minuten)
- Teil 3 – Das Comeback (49:37 Minuten)