1. Neue Studie zeigt Wirksamkeit von Gegenrede im Netz
(netzpolitik.org, Daniel Laufer)
Viele erinnern sich noch an die von Jan Böhmermann initiierte Aktion “Reconquista Internet” zur Abwehr der rechten Trollarmee “Reconquista Germanica”. Nun haben US-amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Aktion untersucht und festgestellt, dass organisierte Gegenrede tatsächlich ein wirksames Mittel gegen Hass im Netz sein könnte. Böhmermann fasst zusammen: “Die Studie belegt erstmals empirisch, was wir mit ‘Reconquista Internet’ praktisch erfahren haben: Wer organisierten Hass, rassistische Hetze oder die cleveren Diskursverschiebungskampagnen rechtsextremistischer Netzwerke im Internet erfolgreich bekämpfen will, muss wissen, wie diese verdeckten Manipulationsnetzwerke arbeiten, sie analysieren und gegen sie aktiv werden”.
2. Wenn Peking die Bilder liefert
(sueddeutsche.de, Lea Deuber)
Am 15. Juni soll die SWR-Dokumentation “Inside Wuhan” im Format “Story im Ersten” laufen, doch es gibt bereits im Vorfeld Kritik an der Produktion. Der Titel klinge, als habe sich der SWR für die Zuschauerinnen und Zuschauer auf Spurensuche in Wuhan begeben. Es sei jedoch kein eigenes Team entsendet worden, stattdessen sei mit Material der chinesischen Propagandabehörden gearbeitet worden.
3. Die schlimmste App der Welt
(youtube.com, Walulis, Video: 10:36 Minuten)
Als “die schlimmste App der Welt” und das “Darknet des kleinen Mannes” bezeichnet Philipp Walulis den Messengerdienst Telegram. Die WhatsApp-Alternative habe sich mittlerweile zu einem Spielplatz für Verschwörungserzähler wie Attila Hildmann und Xavier Naidoo entwickelt, die dort ungestört agieren könnten. Gegründet worden sei der Dienst von Pawel Durow, der zuvor bereits das in Russland meistgenutzte Soziale Netzwerk Vk.com gegründet habe, dann aber in Ungnade gefallen sei und heute seinen Geschäften von Dubai aus nachgehe.
4. Das Milliardenspiel
(spiegel.de, Peter Ahrens & Jörn Meyn)
Derzeit liegen die Live-Rechte für die Fußball-Bundesliga vor allem beim Bezahlsender Sky, doch das könne sich bald ändern: Bis zum 19. Juni laufe die Ausschreibungsfrist für die TV-Rechte an den Spielzeiten 2021/2022 bis 2024/2025. Peter Ahrens und Jörn Meyn erklären, welche Rechtepakete zum Verkauf stehen, wer alles mitbietet, und welche Rolle Amazon dabei spielt. Außerdem geht es natürlich um die Frage, ob eine weitere Gewinnexplosion zu erwarten ist.
5. Bundesverfassungsgericht verrät vorab seine Urteile
(tagesspiegel.de, Jost-Müller Neuhof)
Es gibt Kritik an der Veröffentlichungspraxis des in Karlsruhe sitzenden Bundesverfassungsgerichts. Noch vor der offiziellen Verkündung der Urteile, teile das Gericht Informationen zu seinen Entscheidungen vor Ort einem kleinen Kreis ausgewählter Journalistinnen und Journalisten mit. In rund der Hälfte der Fälle würden diese Exklusiv-Infos an Vertreterinnen und Vertreter von ARD und ZDF gehen. Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert das Vorgehen des Gerichts als “befremdlich und nicht mehr zeitgemäß”.
6. Youporn, Pornhub und MyDirtyHobby bekommen Post
(faz.net)
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) geht gegen drei reichweitenstarke Pornoportale vor, die in der gegenwärtigen Form nicht weiterbetrieben werden dürften. Die Websites würden gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag verstoßen, indem sie Pornografie frei zugänglich machen würden, ohne sicherzustellen, dass Kinder keinen Zugang haben. Es dürfte ein zähes Ringen werden, denn das dahinterstehende Unternehmen hat seinen Sitz auf Zypern. Die KJM gibt sich jedoch kämpferisch und könne nötigenfalls auf das Mittel der Netzsperre zurückgreifen.