(taz.de, Ben Schwan)
“Die US-Medienkrise hat längst Redaktionen erreicht, die bislang als unangreifbar galten. Zuletzt drohte die Geschäftsleitung der New York Times den gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern ihrer Tochter Boston Globe, das Blatt ganz einfach von heute auf morgen einzustellen, sollten sie nicht zu Zugeständnissen bei Sparmaßnahmen bereit sein.”
2. Interview mit Marcel Reich-Ranicki
(welt.de, Mathias Döpfner)
Der wohl bekannteste Literaturkritiker im deutschsprachigen Raum erzählt Springer-Chef Mathias Döpfner, dass er googlen lässt und dass ihm Günter Grass immer einzureden versuchte, der Computer verderbe den Stil. Zum Schreiben sagt er: “Ohne Eitelkeit gibt es kein Schreiben. Egal ob Autor oder Kritiker – Eitelkeit muss dabei sein. Sonst entsteht nichts. Thomas Mann war wahnsinnig eitel, Richard Wagner auch und Goethe und natürlich Schiller.”
3. “Aushöhlung des Urheberrechts”
(perlentaucher.de, Anja Seeliger)
Anja Seeliger nimmt den FAZ-Artikel “Schutzlos ausgeliefert im Internet” von Honorarprofessor Jan Hegemann Punkt für Punkt auseinander und ergänzt eigene Erfahrungen: “Wie oft haben wir in deutschen Feuilletons Artikel von ausländischen Autoren gelesen und festgestellt, dass es sich um eine Übernahme beispielsweise aus dem Guardian oder der NYRB handelt, ohne dass die Zeitung einen Hinweis darauf geliefert hätte? (…) Das Nichtnennen von Quellen ist eine Spezialität der deutschen Feuilletons, nicht des Internets.”
4. “Facebook bringt schlechte Schulnoten, oder auch nicht”
(andreasvongunten.com)
“Facebook schadet dem Schulerfolg” meldet tagesanzeiger.ch. Andreas Von Gunten hat sich auf die Suche nach der Quelle gemacht und dort keine Bestätigung der reisserischen Schlagzeile gelesen: “Karpinski betont, dass die Resultate nicht notwendigerweise bedeuten, dass die Nutzung von Facebook zu tieferen Noten führe.”
5. “Ein Herz und eine ‘Krone'”
(profil.at, Josef Barth, Gernot Bauer und Herbert Lackner)
Die österreichische Boulevardzeitung Kronen Zeitung wird 50, doch wer wird der Nachfolger des 88jährigen Hans Dichand? “Logischer Kandidat wäre Dichands zweitgeborener Sohn Christoph, 44, seit sechs Jahren Chefredakteur, ein gebildeter und sympathischer Mann. Zweifler verweisen allerdings auf den bedenkenswerten Umstand, dass sich selbst penible Beobachter nicht daran erinnern können, je eine Zeile aus der Feder des formellen Redaktionschefs der ‘Krone’ gelesen zu haben.”
6. “Japanese bird cooking spaghetti”
(japanesebirdcookingspaghetti.com)
Ein japanischer Vogel kocht Teigwaren. Dazu braucht es natürlich eine eigene Website.