1. “Der Untergang der alten Medien-Schweiz”
(nzz.ch, Rainer Stadler)
Rainer Stadler erkennt in einem Leitartikel eine untergehende Medien-Schweiz: “Was man aus ökonomischer Sicht gelassen als Verdrängungswettbewerb bezeichnen kann, bedeutet in publizistischer Hinsicht: schmalbrüstige Redaktionen, schrumpfende Kompetenz bei der journalistischen Bewältigung der nahen und fernen Ereignisse, aggressivere Schlagzeilen als Folge wachsender Ahnungslosigkeit, Hysterien, Missachtungen der Unschuldsvermutung und mehr Übergriffe in die Privatsphäre, weil gerade dort attraktive Unterhaltungsstoffe zu holen sind.”
2. Im Newsroom der Frankfurter Rundschau
(fr-online.de, Uwe Vorkötter, mit Video)
Uwe Vorkötter, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, berichtet aus dem neu bezogenen Newsroom im Sachsenhäuser Depot: “Inzwischen ist dem größten Großverlag und dem kleinsten Kleinverlag klar, dass er das Internet braucht – nicht umgekehrt. Und unter Journalisten setzt sich die Erkenntnis durch, dass es auf den Inhalt der Geschichte ankommt, nicht auf den Verbreitungsweg: egal ob sie auf Papier gedruckt, online gesendet oder in absehbarer Zukunft auf ein elektronisches Lesegerät übertragen wird.”
3. “Eine Welt ohne Presse”
(spiegel.de, Konrad Lischka)
“Zeitschriften sterben, US-Zeitungshäuser beerdigen Regionalblätter – und die Zielgruppe lässt das völlig kalt. Viele Leser halten das Modell Presse für überholt. Aber wie würde eine Welt ohne Journalismus klassischer Prägung aussehen? Ein Szenario.”
4. “Dünkel-Haft für Jens Jessen!”
(axel-springer-akademie.de/blog, jep)
Nach einem Artikel von Zeit-Feuilleton-Chef Jens Jessen über “die Feuchtfrisur” fordert Jan-Eric Peters Dünkel-Haft für Jens Jessen: “Jessen bemüht alle Vorurteile, die man bei einem Glas Rotwein in einer scheinliberalen Redaktionsstube so an den Haaren herbeiziehen könnte.”
5. “Meine private Bankenkrise”
(welt.de, Hajo Schumacher)
“Hajo Schumacher, Autor und TV-Moderator, wollte vor einem Jahr ein gutes Geschäft machen. Er kaufte Aktien der Hypo Real Estate. Als die Aktie abstürzte, behielt er Nerven. Jetzt steht er kurz vor der Enteignung.”
6. Interview mit Martin Sonneborn
(sueddeutsche.de, Charlotte Frank)
“Ich bin der Überzeugung, dass Angela Merkel, ihres Zeichens ehemalige Sekretärin für Agitation und Propaganda der FDJ, diesen Masterplan von langer Hand vorbereitet hat. Mehr als 20 Jahre hat sie gewartet, und jetzt schlägt sie zu. Meinen Respekt, das hat sie wirklich gut gemacht. – SZ: Mit so einem Witz hätten Sie noch vor einem halben Jahr nicht ein einziges müdes Lächeln geerntet. Ändert sich der Humor in Krisenzeiten? – Sonneborn: Das war kein Witz. Und: Humor ändert sich nicht, nur die Themen werden andere.”