1. “Eine schrecklich adrette Familie”
(Spiegel Online, Thorsten Dörting)
Gruner und Jahr startet heute eine neue Zeitschrift: Nido wendet sich an Eltern, die dem Neon-Alter entwachsen sind. Lesenswert dazu der Artikel von Thorsten Dörting, auch wenn das Fazit – “irgendwie kritisch. Aber auch irgendwie notorisch angepasst und apolitisch” – nüchtern-erwartbar ausfällt.
2. “Print is still king”
(Nieman Journalism Lab, Martin Langeveld)
Laut einer Studie Schätzung werden 96 Prozent aller Zeitungs-Inhalte eben dort gelesen: In der Zeitung, nicht im Internet. “The attention drift is toward online reading, but it’s not as rapid a drift as most of us have been assuming.” Allerdings kommen die Zahlen von der Newsaper Association of America (NAA) – das größte Problem haben Zeitungen aber ohnehin mit etwas anderem: Den wegbrechenden Anzeigengeschäft.
3. Echtzeit-Gesellschaft in Angst
(FAZ-Community, Thomas Strobl)
Nachrichten im Minuten-Stakatto: Thomas Strobl schreibt in seinem FAZ-Blog über das zunehmende Tempo der Gesellschaft und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten: “Indem wir die Temporalisierung auf die Spitze getrieben haben, alles nur noch in ‘real-time’ bei globaler Gleichzeitigkeit wahrgenommen wird, erhöhen wir notwendigerweise auch die Volatilität in all den Zusammenhängen, bei denen wir traditioneller Weise auf Beständigkeit setzen.”
4. Hamburger Abendblatt nicht unter den Top 3
(Stefan Niggemeier)
Claus Strunz, laut tönender Abendblatt-Chefredakteur, verkündet sechs Monate nach Amtsantritt stolz, dass das Abendblatt mit seiner “3.0”-Strategie nun zu den Top 4 Zeitungen Deutschlands gehört. Nur hatte er das vor seinem Antritt auch schon gesagt – was an der Jubel-Meldung noch seltsam scheint, hat Stefan Niggemeier notiert.
5. Holm Friebe war nicht dabei
(Bildblog, Lukas Heinser)
Das Bildblog beobachtet mittlerweile ganz Medien-Deutschland – gerade trifft es die FAZ: In einem Artikel steht etwas, dass irgendwie schon stimmen könnte, eine gute Geschichte, saubere Verdichtung. Nur im Detail leider doch nicht wahr, ein beschriebenes Treffen von Kathrin Passig und Holm Friebe fand in dem genannten Stadtteil nicht statt. Skandal, ist ja auch sonst gerade nichts los …
6. “Eine solche Zeitung brauche ich nicht”
(Miriam Meckel)
Vom medialen Mehrwert: Die Los Angeles Times druckt nicht nur eine Anzeige für eine neue Fernsehserie, sondern gleich noch einen redaktionell anmutenden Artikel über einen ihrer Helden. Was einem nur auffällt, wenn man die minimale Abweichung der Schriftart erkennt und einordnen kann. “Eine solche Zeitung brauche ich nicht. Wohl aber braucht unsere auf freier und unabhängiger Meinungsbildung fussende Demokratie einen informationellen Mehrwert. Der ergibt sich nicht aus den aktuellen Nachrichten, die jeder heute zahlreich im Netz finden kann.”
gerne bis 8 Uhr an tipps.medienlese bei blogwerk punkt com.[/box]