Es ist kein schöner Artikel, den die “Bild”-Reporter Oliver Löhr und Christian Stenzel da an Pfingsten geschrieben haben, nachdem auf einer Flugschau in Eisenach ein Pilot mit seinem Flugzeug aus bislang ungeklärter Ursache beim Start von der Bahn abgekommen war und mehrere Menschen z.T. tödlich verletzt hatte.
“Großes Unverständnis”
Opferjurist Thomas Kämmer (…): “Die Situation des Piloten ist in keiner Weise mit dem unermesslichen Leid der Angehörigen vergleichbar, weshalb der Brief auf großes Unverständnis stößt.”
Ingrid O. (14) überlebte das Unglück. Sie ist die Zwillingsschwester der getöteten Lisa: “Ich verstehe gar nicht, was der will. Der hat meine Schwester in den Tod geflogen.”
Auf Bild.de zitieren die “Bild”-Reporter Hinterbliebene und einen sie betreuenden Juristen (siehe Kasten), wie sie sich über einen Brief äußern, den der Pilot an die Angehörigen geschrieben habe — “hastig auf weißem Krankenhauspapier”.
Nun wissen wir nicht, ob der schwer verletzte Mann (die “Bild”-Reporter nennen ihn “Todespilot” und anonymisiert “Jan L.”) seinen Brief tatsächlich “hastig” geschrieben hat. “Hastig” war man wohl eher bei Bild.de, wo am Ende des veröffentlichten Briefes von “Jan L.” sein vollständiger Name zu lesen ist:
Mit Dank an Robert und die anderen Hinweisgeber.

Vor einem Monat erst hatten wir an dieser Stelle
Oder 
lebensgefährlich verletzt worden.
“Bild” zeigt zudem ein Flugblatt (“Warnung vor diesem Mann!!!! Er hat meine 6-jährige Tochter sexuell missbraucht!!!!”, siehe Ausriss), das eine Mutter der missbrauchten Kinder vor dem Prozess in der Nachbarschaft verteilt hatte. Und man mag darüber streiten, wie sachdienlich es ist, dieses Flugblatt abzubilden, obwohl ausgerechnet der auf dem Flugblatt geäußerte Vorwurf “vor Gericht nicht zweifelsfrei zu beweisen” gewesen sei, wie die “Bild”-Zeitung schreibt, die den Artikel trotzdem mit den Worten beginnt: “Er soll eine Sechsjährige missbraucht (…) haben.”
Genutzt allerdings hat die ganze Mühe nichts: Denn zwar hat “Bild” auch das Foto auf dem abgebildeten Flugblatt unkenntlich gemacht, nicht aber (siehe Ausriss) den vollen Namen und die komplette Adresse des Verurteilten, die von der Mutter ebenfalls auf ihrem Flugblatt notiert worden waren…
Aber eigentlich gibt es keinen Grund zum Scherzen. “Bild”-Düsseldorf berichtet heute groß über den Prozess gegen einen Fahrer, dessen Bus in Kevelaer mit einem LKW kollidierte — bei dem Unfall waren 30 Menschen verletzt und einer getötet worden. Das Gericht verurteilte den Fahrer 