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Todsünde II

Heute spielen wir wieder das beliebte Spiel: Erkennen Sie die bezahlte Werbung, die sich hier als redaktioneller Beitrag getarnt hat (auch bekannt als Döpfners Todsünden-Memory):

Richtig: Es ist der nette Kai Pflaume oben rechts, der passend zum Valentinstag freundlicherweise “die besten Love-Songs aller Zeiten” empfiehlt. Klickt man darauf, findet man immer noch kein Wort wie “Anzeige” oder “Werbung”, aber den Autorennamen Nicole Geiger, der fast das Gleiche bedeutet. Interessanterweise befinden wir uns nun im Ressort “Lotto & Gewinnen”, aber zu gewinnen gibt es hier nur etwas für den Werbepartner von Bild, der sich auch dann noch nicht zu erkennen gibt, wenn man den Fehler macht, auf den Link namens “Hier geht’s zu den Lieblings-Lovesongs von Kai Pflaume!” zu klicken. “Werbung”? Kein Wort davon. Der Schwindel, daß Bild.de mit den Worten: “einfach downloaden” eigentlich meinte: “einfach bezahlen und dann downloaden”, fliegt erst auf, wenn man auch dort auf den Link geklickt hat — und sich plötzlich im Downloadportal “Musicload” von Bild.de-Partner T-Online befindet.

Und: Egal, wie oft Bild.de das noch macht — verboten bleibt es doch.

“Bild” vs. Taschenrechner

Unter der Überschrift “Wird ein Deutscher nächster Papst?” hieß es gestern in “Bild”:

“Aussichtsreicher Anwärter auf das Amt des Papstes wäre Joseph Kardinal Ratzinger. Nach 944 Jahren gäbe es mit ihm erstmals wieder einen deutschen Papst, den 8. der Kirchengeschichte überhaupt.”

Und auf der Titelseite der “Süddeutschen Zeitung” steht deshalb heute u.a. folgendes:

“Seit die Bildzeitung dem Papst ihre Volksbibel überreichte, tut sie, als wäre sie der Osservatore tedesco, und in dieser ihrer neuen Halbamtlichkeit richtet sie dem Heiligen Vater schon mal die Nachfolge aus. Wenn dieser stürbe, wäre ihrer Rechnung nach Kardinal Ratzinger der aussichtsreichste Kandidat – ‘der erste deutsche Papst seit 944 Jahren’. Was die Bild frei kalkuliert, haben wir mit dem Taschenrechner nachgeprüft: 2005 minus 944 ergibt 1061, das Jahr also, in dem Alexander II. auf Nikolaus II. folgte. Alexander stammte aus Mailand, Nikolaus aus Burgund, und so läuft die Sache wohl auf Gegenpapst Honorius II. hinaus, der ebenfalls 1061 ins Licht der Geschichte trat. Er war zwar aus Parma, aber wenigstens deutscherseits durchgedrückt worden, nämlich von Agnes, der Witwe Kaiser Heinrichs III. Dass sie mit ihrem Kandidaten kein Glück hatte und kurz darauf den Schleier nahm, sollte den Leuten im Bild-Konklave zu denken geben. (…)”
(Links und Hervorhebungen von uns.)

Nachtrag, 14:09:
Ach ja, als letzter “deutscher Papst” gilt Hadrian VI., der vor 483 Jahren inthronisiert wurde bzw. vor 482 Jahren starb (allerdings aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation stammte), wohingegen man, wenn man, ähm, unbedingt nach einem Papst sucht, der aus dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik stammt, zuletzt bei Viktor II. fündig wird, der – vor 950 Jahren inthronisiert – vor 948 Jahren starb. (Weitere Infos gibt’s – mit Dank an Alexander S. für den Hinweis – hier.)

Todsünde

“Ich habe nichts gegen redaktionell gestaltete Anzeigen, solange sie gekennzeichnet und deutlich unterscheidbar sind”, hat Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des “Bild”-Verlags Axel Springer, gerade im Interview mit dem Fachblatt “Horizont” gesagt. Und außerdem: “Eine für den Leser nicht nachvollziehbare Einflussnahme von Anzeigenkunden auf journalistische Inhalte ist eine Todsünde.”

Aber: Die “journalistischen Leitlinien” Springers würden “das ganze Haus sensibilisieren, dass Verstöße nicht geduldet werden”.

Und tatsächlich erscheint in der “Bild”-Online-Ausgabe neuerdings (allerdings auch erst: neuerdings) an der ein oder anderen Stelle der nützliche Hinweis:

Ausriss: Bild.de
(Originalgröße)

Bis in die Gefälligkeitsrubrik des “Bild”-Partners T-Online hat sich die neue Regelung allerdings noch nicht herumgesprochen. Dort wird unter “Digital leben!”/”Meine Homepage” weiter in redaktioneller Aufmachung u.a. auf “alle Vorteile einer T-Online-Homepage” hingewiesen und unter “T-Online Services”, die wie jede andere Übersichtsseite auf Bild.de gestaltet ist, ohne vorherigen Hinweis direkt auf entsprechende Seiten bei T-Online verlinkt. Todsünde hin oder her.

Nachtrag, 10.2.2005:
Und wenn wir schon (fast) beim Thema sind: Auf der Titelseite druckt “Bild” heute “Die neuen 7 Todsünden”, die “britische Forscher” offenbar im Auftrag der BBC zusammengestellt haben (auf Platz 6: Habgier). Online ist der Beitrag mit dem schönen Hinweis auf die “Bild Volksbibel” bebildert, zusammen mit dem verlinkten Hinweis: “Jetzt kaufen!” Dumm bloß, dass das Stück längst vergriffen ist, wie eine freundliche “Weltbild”-Mitarbeiterin telefonisch bestätigt.

“Ignoranz” wäre auch ein schöner Vorschlag für die neue Todsünden-Liste, oder?

Ausriss: Bild.de

Ach ja: Und die britischen “Forscher”, die die “Studie” mit den “7 neuen Todsünden” im Auftrag der BBC “erstellt” haben, sind genau genommen britische Meinungsforscher, die für die BBC-Religions-Show “Heaven & Earth” eine Umfrage unter 1000 Briten durchgeführt haben.

Mit Dank für den sachdienlichen Nachtragshinweis an Thomas H.

Behelfsmäßig

Gestern wurde in Stuttgart ein Kriminalbeamter wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt.

Um aber heute in keiner Weise an der schäbigen “Schämt Euch!”-Kampagne teilzuhaben, anlässlich derer die “Bild”-Zeitung zwölf der bundesweit über 5000 Staatsanwälte, 20.000 Richter und 270.000 Polizeibeamten mit (behelfsmäßig mit schwarzen Balken versehenen) Fotos abbildet, weil sie laut “Bild” gegen Gesetze verstoßen haben, klicken Sie bitte weder hier noch hier noch hier!

Schließlich würfe [quasi als Nachtrag, 15:20] die “Bild”-Berichterstattung hinter den Links viel mehr Fragen auf als sie Reflexe befriedigt. Zum Beispiel diese: Sind die von “Bild” zusammengetragenen zwölf “Fälle – also umgerechnet 0,004 Prozent – eigentlich viel? Handelt es sich bei jedem der von “Bild” zusammengetragenen zwölf Fälle um einen Einzelfall? Oder ist es, wie “Bild” schreibt, “kein Einzelfall”? Werden es gar, wie “Bild” einfach so behauptet, tatsächlich “immer mehr”? Und wem ist damit gedient, wenn “Bild” die zwölf “schlimmsten Beispiele” mit so einem behelfsmäßig anonymisierten Foto illustriert?

Wer darauf keine Antwort weiß, schaue sich doch stattdessen lieber ein (behelfsmäßig mit schwarzem Balken versehenes) Foto von Chefredakteur Kai D. (40) an. Auch einfach so.
 
 
 
 

Bloß früher

Am 27. Juli 2004 berichtete die FAZ über eine verrückte neue Show-Idee der Firma Endemol.

Das nächste Projekt heißt “Sperm Race” und handelt, wovon der Titel spricht – von einem “Spermien-Rennen”. In diesem konkurrieren mehrere Männer um den Titel des Zeugungsfähigsten, derjenige mit den flinkesten Spermien gewinnt einen Sportwagen.

Was wie ein Witz klingt (…), wird mit einem großen deutschen Sender gerade ausgehandelt, versichert der Deutschland-Chef von Endemol, Borris Brandt. 1,8 Millionen Männer in der Bundesrepublik hätten ein Fortpflanzungsproblem, sagt Brandt (…).

So weit wie in England und den Vereinigten Staaten will Endemol bei uns aber nicht gehen. Dort soll es eine Show namens “Make Me a Mum” geben, bei der (…) “Männer gegeneinander antreten und eine Anzahl von kinderlosen Frauen schwängern”.

Die Geschichte stand u.a. auch bei Spiegel Online, in der “Süddeutschen Zeitung”, in der “Netzeitung”, in der Münchner “Abendzeitung”, in den “Lübecker Nachrichten” und in der “Welt am Sonntag”, zwischenzeitlich wurde schon öffentlich diskutiert, ob Arabella Kiesbauer die Sendung moderieren würde und die Saarländische Landesmedienanstalt hat bereits gegen das Format protestiert.

Nur an Bild.de ist all das offensichtlich völlig vorbeigegangen. Ein halbes Jahr später erscheint die Geschichte (inkl. Sportwagen, “Make Me a Mum”, 1,8-Millionen-Zitat und nach wie vor ohne Senderangabe) dort, angekündigt in dieser Größe:

Lustig.

Allgemein  

“Bild” glaubt: “Bestie hat sich auch Adelina geholt”


Wir sehen Marc H., den mutmaßlichen Mörder des achtjährigen Felix und der achtjährigen Levke. Rechts sehen wir Levke, links Adelina. Auch Adelina wurde getötet, von wem ist bislang unklar. Lassen Sie sich also nicht davon irritieren, dass es in der “Bild”-Überschrift heißt, “Die Bestie hat sich auch Adelina geholt” – das lässt sich nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand definitiv nicht sagen, und es würde sicher, gemäß Pressekodex, eine unzulässige Vorverurteilung darstellen.

Und bei genauem Hinsehen stellt man auch fest, dass “Bild” gar nicht behauptet, Marc H. habe Adelina getötet, denn über der ca. drei Zentimeter hohen Schlagzeile steht ja in ca. ein Zentimeter hohen Buchstaben, “Polizei glaubt”. Die Titel-Schlagzeile in der Bremer “Bild”-Ausgabe sieht sogar so aus:

Nur: Beides ist falsch. Fragt man nämlich bei der Soko Levke und Felix nach, wie es Radio Bremen getan hat, kommt dies dabei heraus:

Ein Sprecher der Soko Levke und Felix hat einen Bericht der “Bild”-Zeitung dementiert, wonach es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Morden an Felix und Levke sowie an Adelina aus Bremen gibt. Der Polizeisprecher bezeichnet diesen Artikel als falsch. Er warf der Zeitung vor, die Arbeit der Polizei mit solchen Artikeln zu behindern.

Und wie kommt “Bild” darauf, dass die Polizei “glaubt” oder sich gar “sicher” sei, dass Marc H. auch Adelina ermordet habe? Nun, in der “Bild” Berlin/Brandenburg und online zitiert sie einen “Sprecher” der Kripo Bremen mit den Worten: “Vieles spricht dafür”. Und in der “Bild” Bremen zitiert sie einen “Ermittler” mit den Worten: “Vieles spricht dafür”.

Fragt man beim Pressesprecher der Bremer Polizei nach, erfährt man, dass es kein derartiges Statement der Bremer Polizei gebe und, dass derzeit lediglich ermittelt werde, ob es Parallelen zwischen den Morden an Levke und Adelina gibt. Und mehr hätte es dazu eigentlich nicht zu sagen gegeben.

Mit Dank für die sachdienlichen Hinweise an Tobias M. und Frauke M.

Bild.de “informiert” über Tsunami-Hilfe

Aufgabe: Erkennen Sie, welche der folgenden Überschriften im “Nachrichten”-Ressort von bild.de von einem Unternehmen bezahlt worden ist.

Erkannt? Es ist das Kästchen rechts, mit der roten Zeile “Nach der Todesflut”. Ja, war nicht so leicht.

Nun ist es eigentlich nicht Aufgabe von journalistischen Angeboten im Internet, aus der Frage, was redaktionelle Teile sind und was Werbung, knifflige Quizfragen zu machen. Genau genommen, ist das sogar verboten. Der Mediendienste-Staatsvertrag sagt konkret:

Werbung muss als solche klar erkennbar und vom übrigen Inhalt der Angebote eindeutig getrennt sein.

Peter Würtenberger, bis Ende 2004 Vorstandsvorsitzender von Bild.T-Online.de, meint allerdings, dass bild.de sich daran nicht halten muss:

“Im Internet findet eine stärkere Vermischung zwischen Werbung und redaktionellen Inhalten statt.” (…) Da tue sich ein Boulevardblatt leichter als der Spiegel.

Und wenn man auf die scheinbare Überschrift klickt, steht über dem “Artikel”, auf den man kommt und der exakt so aussieht, wie ein redaktioneller Beitrag bei bild.de, ja auch groß und deutlich: “Anzeige”. Oder genauer, nicht groß und deutlich, sondern so:

(Ganz links oben neben den Tsunami-Opfern.)

Vielleicht muss man nun hoffen, dass sich die Menschen von den erstaunlichen Werbepraktiken von WorldVision und den skandalösen Werbeformen bei bild.de nicht davon abhalten lassen, für einen guten Zweck zu spenden und für eine Hilfsorganisation, an deren Seriosität sonst eigentlich kein Zweifel besteht.

Madonna und Hure

“Die süßesten Engel gehören jetzt einer Hure”

Unter dieser Überschrift berichtete “Bild” am gestrigen Freitag, eine gewisse “Jeanette (24)” halte “seit neustem die Patentrechte an einem der bedeutsamsten deutschen Kunstwerke – den zwei kleinen Engeln, die zum Gemälde der ‘sixtinischen Madonna’ (1513) gehören”. “Bild” schrieb:

“Knallenge Hosen, Pelzjacke, Lederstiefel – Jeanette (24) bedient als Sex-Hure täglich ihre Freier.”

Außerdem schrieb “Bild” noch:

“‘Jeanette’ heißt in Wirklichkeit Maria F., ist nicht, wie sie behauptet, 24, sondern 29 Jahre alt.”

Und irgendwann kam “Bild” sogar zur Sache, denn:

“Wenn jemand die Engel in Zukunft als Werbemotiv nutzen will, muss er an die Hure zahlen (…). Jeanette hat dafür 1500 Euro ans Patentamt gezahlt. Anwalt Dr. Sigfrid Kaufmann erklärt: ‘Ist ein Künstler seit mehr als 70 Jahren tot, ist seine Kunst Allgemeingut. Man kann sich Teile des Gemäldes schützen lassen.'”

Woher die “Bild”-Zeitung das weiß? – Na, aus der “Bild”-Zeitung natürlich! Schließlich hatte “Bild” bereits am 23. Dezember unter der Überschrift “Coup auf dem Patentamt – Ihr gehören jetzt die berühmten Raffael-Engel!” schon einmal dieselbe Story im Blatt:

“Wer künftig mit den süßen Engeln werben will, muß Maria Friedel (29) aus Sachsen fragen. Die Schauspielerin ließ sie für 1500 Euro…” (Ach, lesen Sie’s ruhig selbst…)

Wer hingegen lieber wissen will, was es eigentlich mit den (übrigens durch o.g. Sigfrid Kaufmann am 31.10.2002 angemeldeten und seit dem 21.4.2004 eingetragenen) “Patentrechten” der Schauspielerin/Sex-Hure Maria/Jeanette auf sich hat, sollte nicht “Bild”, sondern die “Leipziger Volkszeitung” lesen. Dort heißt es u.a.:

“Allerdings, erklärt der Dresdner Patentanwalt Jens Riechelmann, habe sich Friedel eine so genannte Wort-Bild-Marke schützen lassen. Und die zeigt erstens nur den linken der beiden berühmten Engel und beinhaltet außerdem zwingend den Schriftzug Der Blaue Engel. ‘Das ist eine Marke, mit der sie wenig anfangen kann’, findet Riechelmann. Denn Gebühren einnehmen kann die Inhaberin des Blauen Engels nur dann, wenn ihr Logo in dieser angemeldeten Form benutzt werden würde. (…) Was Maria Friedel mit ihrer Marke tatsächlich vorhat, ließ sich nicht in Erfahrung bringen.”

Mit Dank an Florian S. (und Bronko) für die sachdienlichen Hinweise.

Lachen mit “Bild”

“Pamplona – Eine portugiesische Familie türmte bei einem Picknick bei Pamplona (Spanien) trockenes Holz auf, zündete es an. Fleischspieße sollten gegrillt werden. Die Familienmitglieder suchten weiteres Holz, ließen die Oma (93) auf einem Klappstuhl am Feuer sitzen. Die alte Dame kippte mit dem Stuhl um, fiel in die Flammen und verbrannte.”

So steht es in einer kleinen Meldung irgendwo auf der letzten Seite der heutigen “Bild” — und zwar unter der Überschrift:
Großmutter aus Versehen gegrillt
 
 
Nachtrag, 8.1.05:
In der spanischen Lokalpresse liest sich die Geschichte übrigens etwas anders als in “Bild” — ganz anders sogar: Von “Fleischspießen” oder “Picknick” ist darin nämlich nicht die Rede. Zusammengefasst heißt es dort, dass es sich bei der Toten um eine obdachlose, alte Frau handelte, die sich auf einem Parkplatz am Rande einer portugiesischen Siedlung in Alsasua bei Pamplona (Spanien) zwischen einem Abschleppwagen und einem Wohnmobil eine Art Lager eingerichtet hatte, wo sie sich offenbar in Decken gehüllt an einem in einer Blechtonne entzündeten Feuer wärmte, wobei die Decken in Brand gerieten, die Frau verbrannte. Und wenn selbst in einer gerade mal 3 x 9 Zentimeter großen “Bild”-Meldung schon dermaßen wenig stimmt, dann…

…will man diesen Satz lieber gar nicht zu Ende denken.

Mit Dank an Christiane L., Jens S., Sonja Z. und Gisela für Links und Übersetzung.

neu  

Bild.de macht krank

Bild.de meldet:
Andy Bell: Ich habe AIDS
Als Quelle für diese Aussage des Erasure-Sängers Andy Bell nennt Bild.de im Anschluss Andy Bells “Stellungnahme auf der Erasure-Website”.

In Andy Bells Stellungnahme auf der Erasure-Website heißt es:

“Being H.I.V. does not mean that you have a.i.d.s.”

Kurzum: Andy Bell, der 1998 von seiner HIV-Infektion erfuhr, verweist ausdrücklich auf die Tatsache, dass HIV-positiv zu sein, nicht bedeutet, dass man AIDS hat — und Bild.de verweist anschließend ausdrücklich auf Andy Bells Aussage, behauptet aber trotzdem das Gegenteil? Ja.
 
Mit Dank an Alexander H. und Lutz K. für den Hinweis.

Nachtrag, zwei Stunden später:
Wie uns wirres.net soeben mitteilt, hat Bild.de die falsche Überschrift mittlerweile in “Andy Bell: Ich bin HIV-positiv” berichtigt.

Nachtrag, 17.12.04:
(Für alle, die oben im Text auf den Bild.de-Link geklickt haben und daraufhin von Bild.de informiert wurden, dass die “Seite nicht verfügbar” sei)
Es handelt sich bei der zunächst verlinkten Bild.de-Adresse www.bild.t-online.de/…/erasure_saenger_aids.html nicht um einen Fehler unsererseits. Nein, Bild.de hat mittlerweile nicht nur die Überschrift, sondern sogar die Veröffentlichungsadresse in www.bild.t-online.de/…/erasure_saenger_hiv.html berichtigt.

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