Archiv für Vermischtes

“Bild” lässt Geographie den Bach runtergehen

Mag ja sein, dass die heutige “Bild”-Meldung über “das größte scheinbar dreidimensionale Kunstwerk aller Zeiten” aus Ottawa kommt, wie es die Ortsmarke am Artikelanfang nahelegt. Die “Bild”-Überschrift dazu ist aber trotzdem Unsinn:

"Deutscher Straßenmaler lässt Ottawa den Bach runter gehen"

Das Straßengemälde, um das es geht, befindet sich nämlich in “Saskatchewan (Kanada)”, wie “Bild” im Text richtig schreibt. Genauer gesagt, in der Stadt Moose Jaw auf der River Street. Um von Ottawa aus dorthin zu gelangen, muss man laut Google-Maps schlappe 3.155 Kilometer fahren.

Mit Dank an Oliver W. auch für den Scan.

In eigener Sache

Nur noch zwei Tage, bis Charlotte Roche BILDblog liest. Und wir verlosen schnell noch drei mal zwei Eintrittskarten unter allen, die bis heute 18 Uhr eine Mail an [email protected] schicken.

Es gibt nur noch ein paar Karten an der Abendkasse (ab 20 Uhr).

Charlotte Roche liest BILDblog. 25.10.2007, 21 Uhr, im FritzClub, Berlin

Nachtrag, 19 Uhr. Lottofee spYri hat ohne notarielle Aufsicht, aber mit verbundenen Augen aus 178 Teilnehmern drei Gewinner ausgelost. Es sind: Andreas T., Christoph T. und Florian B.! Alle anderen müssen wir leider auf die Restkarten im Vorverkauf und an der Abendkasse verweisen. Vielen Dank fürs Mitmachen und die vielen netten Worte in den Mails (die aber keinen Einfluss auf die Gewinnchancen hatten).

Wogegen sich Kai Diekmann wehrt VII

In “Bild” packten sie aus: Georg P. und Martin W., beides ehemalige “Schnüffler” der Gebühreneinzugszentrale GEZ, die die schmutzige Arbeit nicht mehr machen wollten. Und auch die Opfer kamen zu Wort, als “Bild” mehrere Tage lang groß und negativ über die Methoden der GEZ berichtete: Stefan O., Lothar S. und ein paar Leute, die nicht einmal Vornamen oder abgekürzte Namen trugen.

Die Kollegen vom NDR-Medienmagazin “Zapp” haben sich offenkundig geärgert über diese Kampagne, von der der Sender als Empfänger der Rundfunkgebühren betroffen ist: Sie werfen “Bild” eine Art “Rache” für das für ARD und ZDF positive Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vor. Sie beklagen, dass die Vorwürfe nicht überprüft werden konnten, weil sämtliche beteiligten Personen anonymisiert waren, (und verschweigen, dass natürlich auch der seriöse Journalismus mit anonymen Informanten arbeitet). “Zapp” reagierte mit einer besonderen Form von Satire, um zu zeigen, dass man mit der “miesen, unjournalistischen Methode” von “Bild”, wie es auf der “Zapp”-Homepage heißt, “alles behaupten kann, ohne es wirklich zu beweisen”: Das Magazin mischte echte Interviews, belegte Aussagen und objektive Fakten mit Zitaten mutmaßlich erfundener ehemaliger “‘Bild’-Mitarbeiter, die — wie die “GEZ-Schnüffler” von “Bild” — die schmutzige Arbeit nicht mehr machen wollten.

“Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann geht nun gegen diesen “Zapp”-Bericht vor – mit einem bemerkenswerten juristischen Dreh: Er kritisiert nicht, dass das Magazin so tut, als gebe es da ein paar “Bild”-Leute, die auspacken über die Methoden des Blattes. Er kritisiert, im Gegenteil, dass das Magazin deutlich den Eindruck erwecke, dass diese anonymen Ex-“Bild”-Mitarbeiter womöglich nur erfunden sind.

Für den “Zapp”-Zuschauer sei klar, dass in dem Fernsehbeitrag nur deshalb anonymisiert wurde, weil es die angeblichen Mitarbeiter gar nicht gibt. Dadurch suggeriere “Zapp”, dass auch die Aussagen der anonymen GEZ-Mitarbeiter in “Bild” fingiert seien.

Beim Landgericht Hamburg erwirkte Diekmann am 12. Oktober eine einstweilige Verfügung. Danach muss “Zapp” eine Gegendarstellung ausstrahlen, die auch deshalb ungewöhnlich ist, weil sie nicht die konkreten Aussagen des Magazins nennt und ihnen widerspricht (was in diesem Fall auch schwer wäre), sondern dem Eindruck, den die satirische Darstellung erweckt. Diekmann stellt in der Gegendarstellung fest:

Der genannten ‘BILD’-Berichterstattung lagen tatsächliche Aussagen ehemaliger GEZ-Mitarbeiter zugrunde.

Der NDR will gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch einlegen.

Was Kai Diekmann nicht sagt

“Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann hat der Schweizer “Weltwoche” ein Interview gegeben. Es ist so mittelinteressant, aber auf die Frage, warum Diekmann im Jahr 2002 die vermeintlichen Enthüllungen über eine Sex-Affäre des damaligen Schweizer Botschafters Thomas Borer mit der Parfümverkäuferin Djamile Rowe abgelehnt habe, antwortet der “Bild”-Chef bloß:

Die Geschichte betraf Vorgänge, die ausschliesslich zwischen dem Botschafter und seiner Frau zu diskutieren waren.

Mehr hat Diekmann dazu nicht zu sagen.

Diekmann sagt nicht, dass — nachdem der Schweizer “Sonntags-Blick” am 31. März 2002 die angebliche Affäre Borers enthüllt hatte — auch “Bild” und “Bild am Sonntag” detailliert und groß berichteten (u.a. am 2., 3., 4., 5., 6., 7., 8., 11., 12., 13., 14., 15., 17., 25., 28. und 29 April). Diekmann sagt nicht, dass “Bild” immer wieder “Freunde” des Botschafterpaars zitiert und z.B. einen “BILD-Medizinexperten” zu einer mutmaßlichen Fehlgeburt von Borers Ehefrau Shawne Borer-Fielding befragt hat. Diekmann sagt nichts über “Bild”-Schlagzeilen wie “Botschafter-Affäre! Jetzt spricht die schöne Gattin” (“Martin S. Lambeck störte sie beim Urlaub auf Mauritius”) oder darüber, dass die “BamS” anschließend schrieb: “Als BamS Thomas Borer kurz nach seiner Ankunft zu Hause auf dem Handy erreichte, wirkte er resigniert.”

Und Diekmann sagt nichts über Alexandra Würzbach. Wir schon:

Schließlich ist Alexandra Würzbach die Autorin des Artikels im “Sonntags-Blick”, der die vermeintliche Sex-Affäre öffentlich machte (siehe Ausriss) — und den die “NZZ” später als ein “mit perfidem ‘Textdesign’ und skrupellosen Verhörmethoden” angerichtetes “Schmierenstück” bezeichnen sollte. Aber der Reihe nach…

Würzbach hatte, wie übrigens auch ihr Mann Ralph Große-Bley, zuvor bei Axel Springer gearbeitet: Große-Bley bei “Bild”, Würzbach bei der Berliner “Bild”-Schwester “B.Z.”, wo sie vom damaligen Chefredakteur Franz Josef Wagner den Auftrag hatte, die Ehefrau des schweizer Botschafters “zur Society-Königin von Berlin hochzuschreiben”, wie es der heutige “BILD-Royal”-Kolumnist Alexander von Schönburg damals für die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” formulierte. 2002 dann arbeiteten beide für den “Sonntags-Blick”: Große-Bley als stellvertretender Chefredakteur, Würzbach als Berlin-Korrespondentin. (Von Schönburg schrieb: “Das Ehepaar Borer-Fielding war eigentlich das einzige Thema, über das sie nach Zürich berichtete.”)

Und vielleicht erinnern wir uns kurz, dass die “Sex-Affäre” im Juli 2002 eine, nun ja, überraschende Wende nahm: Djamile Rowe, inzwischen zum “Botschaftsluder” avanciert, widerrief vor Gericht ihre Affären-Behauptung komplett und behauptete stattdessen, “Sonntags-Blick”-Reporterin Würzbach habe ihr “ständig ein solches Verhältnis einzureden” versucht (“Sie skizzierte für mich ein Horrorszenario, wenn ich eine sexuelle Beziehung in Abrede stellen werde.”) und viel Geld geboten, was anschließend wiederum Würzbach bestritt. (Mehr dazu siehe Kasten.)

Die “Bild”-Zeitung zitierte am 8. Juli 2002 unter der Überschrift “Alles Lüge” aus einer Eidesstattlichen Versicherung Rowes und drückte bereits fünf Tage später eine “Gegendarstellung” Würzbachs, in der es hieß:

“Richtig ist, dass ich nicht versucht habe, Frau Rowe ein Verhältnis mit Dr. Borer einzureden. Ich habe keinen psychischen Druck auf Frau Rowe ausgeübt und ihr auch keinen hohen Geldbetrag dafür angeboten.”

“Bild” kommentierte die Gegendarstellung damals mit den Worten:

“Das Presserecht verpflichtet uns zum Abdruck dieser Gegendarstellung. Egal, ob sie wahr oder unwahr ist.”

Übrig blieb von Würzbachs “Sex-Skandal” schließlich nur das öffentliche Eingeständnis des Ringier-Verlags, dass Würzbach mit Rowe ein “Informationshonorar” von 10.000 Euro ausgehandelt habe — und das Ende von Würzbachs Karriere beim “Sonntags-Blick”. Im Juli 2002 bat sie um Entlassung aus ihrem Arbeitsverhältnis. Denn “psychischer Druck” und “Informationshonorar” waren nicht die einzigen Vorwürfe gegen die Journalistin. Ringier gab außerdem zu, dass Würzbach sich einige Nacktfotos von Rowe, die zehn Jahre zuvor in der “Super-Illu” zu sehen waren, widerrechtlich (offenbar unter dem Vorwand, für eine Reportage über Ostdeutschland zu recherchieren) im “Super-Illu”-Archiv besorgt bzw. zur Bebilderung ihrer vermeintlichen Enthüllungen abfotografiert habe. Dem “Sonntags-Blick” habe sie jedoch anschließend gesagt, die Frage der Rechte der Bilder sei geklärt.

Und weiter? Weiter nichts: Anschließend bekam Alexandra Würzbach (wie übrigens auch ihr Mann Große-Bley) einen Job bei “Bild”.

Schon im Januar 2003 erschienen wieder Artikel unter ihrem Namen in “Bild”, Artikel mit Überschriften wie “Meine Nacht mit Paris Hilton: BILD-Reporterin Alexandra Würzbach feierte mit dem Party-Girl in Cannes” oder “Hat Paris Hilton ein Kleid von Berliner Mode-Designer geklaut?” Besonders beeindruckt hat uns jedoch auch diese kleine Fortsetzungsgeschichte aus dem vergangenen Jahr. Da berichtete Würzbach zunächst über “Deutschlands schönste Knast-Wärterin” und schrieb neben ein großes Nacktfoto von Nicole G., dass sich männliche Häftlinge vor ihr exhibitionieren, weibliche sie hingegen als “Nutte, Schlampe, Lesbe” beschimpfen würden, denn:

Seit 11 Jahren ist sie hinter Gittern. Aber jetzt packt sie aus!

(…) Nicole ist “Misses Schleswig-Holstein”, zeigt ihren Körper gern: “Ich will zeigen, dass auch ‘normale’ Frauen nach der Schwangerschaft wieder eine Top-Figur… [usw. usf.]

Besonders beeindruckt hat uns das, weil Würzbach zwei Tage später unter der Überschrift “So haben die BILD-Fotos mein Leben verändert” schrieb:

Elf Jahre hinter Gittern, das reicht. Deutschlands schönste Knastwärterin will endlich raus. Nicole G. (33) wandert aus.

Am Dienstag entblätterte sich die zweifache Mutter in BILD, berichtete von ihrem Arbeitsalltag als Justizvollzugsbeamtin im Hamburger Untersuchungsgefängnis. Nun packt sie die Koffer. “Ich ziehe nach Neuseeland, ans schönste Ende der Welt. (…) Ich habe meinen Arbeitgeber um Freistellung, also unbezahlten Urlaub, für sechs Jahre gebeten”, erklärt Nicole. “Ich (…) war lange genug der Prügelknabe für alle. Viele Insassen behandeln einen schlecht, beschimpfen die Wärter (…). Auf Dauer macht mich das krank.”

Vielleicht kommt Nicole G. mit der Auswanderung auch einer Kündigung zuvor. Denn: “Die Justizbehörde ist von solchermaßen geschaffenen ,nackten Tatsachen nicht begeistert. (…)

Aber worum ging’s noch mal eigentlich? Ach ja, darum, dass Diekmann im “Weltwoche”-Interview auf die Frage, warum er damals die Borer-Story ablehnt habe, nicht geantwortet hat:

Im Grunde hatten wir Glück. Die Geschichte betraf Vorgänge, die ausschliesslich zwischen dem Botschafter und seiner Frau zu diskutieren waren (lacht). Aber wir haben das Ganze ja auch so in aller gebotenen Ausführlichkeit begleitet und konnten uns, als sich die Sache als fatale Falschmeldung herausstellte, sogar guten Gewissens weit aus dem Fenster lehnen. Anschließend haben wir dann übrigens die für das Fiasko verantwortliche Autorin bei “Bild” eingestellt. Erst kürzlich ist sie ja mit mir ins indische Dharamsala gefahren, um den Dalai Lama zum BILD-Exklusiv-Interview zu treffen.

Aber vermutlich hätte das den Rahmen des “Weltwoche”-Interviews gesprengt. Schließlich geht’s darin ja eigentlich um Diekmanns neues Buch. Es trägt den Titel “Der große Selbstbetrug”.

Memory für Nacktmulle

Die Kölner “Bild”-Redaktion musste gestern zu einem Artikel über den “HiltonMord“-Prozess vier Fotos von vier Männern, die alle irgendwie mit dem Fall zu tun hatten, die richtigen Namen zuordnen:

"Herr Staatsanwalt, warum ist der Hilton-Angeklagte frei?"

Es handelt sich hier um zwei Angeklagte, das Opfer und den Staatsanwalt. Eine lösbare Aufgabe, sollte man meinen. Nun ja.

Den Staatsanwalt (Foto 1) hat “Bild” immerhin richtig. Ansonsten aber hätte eine Kolonie Nacktmulle wahrscheinlich eine höhere Trefferquote erzielt, als die “Bild”-Köln-Redaktion*:

  • Foto 2 zeigt den Angeklagten, der immer noch in Haft sitzt. “Bild” gibt ihm aber den Namen des Angeklagten, der jetzt aus der Haft entlassen wurde und schreibt, er habe als erstes “eine Pizza in der Altstadt” gegessen, “spazierte auch zum Rhein”.
  • Foto 3 zeigt das Opfer des “Hilton-Mordes”. “Bild” gibt ihm den Namen des Angeklagten, der noch in Haft sitzt (Foto 2) und schreibt, er bleibe “bei seinen Beschuldigungen”.
  • Foto 4 zeigt den quicklebendigen Mitangeklagten, der aus der Haft entlassen wurde. “Bild” gibt ihm den Namen des Opfers (Foto 3) und schreibt:

    Opfer Nikolaus G. (†37) wurde im Hilton erschlagen

Mit Dank an Steffen auch für den Scan.

*) Tatsächlich schafft selbst die Berliner “Bild”-Ausgabe es, die drei Fotos, die sie zu der Geschichte abdruckt, korrekt zu beschriften.

Ähm, wie starb noch mal Anna Nicole Smith?

So sieht gerade die “Seite 1” von Bild.de aus:

"Anna Nicole Smith -- War es doch kein Selbstmord?"

Und auch die Überschrift des dazugehörigen Artikels lautet:

"Anna Nicole Smith: War es doch kein Selbstmord?"

Im Artikel selbst heißt es dann:

"Laut US-Nachrichtensender CNN geht die kalifornische Justiz nicht mehr von einem Selbstmord des Ex-Playmates aus."

Das ist Unsinn. Laut US-Nachrichtensender CNN ging die kalifornische Justiz nie von einem Selbstmord des Ex-Playmates aus.* Im Gegenteil heißt es auf CNN.com ausdrücklich, dass Smith an einer unbeabsichtigten Überdosis Medikamente (“accidental drug overdose”) gestorben sei. Und anschließend beschreibt CNN sogar noch einmal ausführlich die längst bekannten Obduktionsergebnisse, aus denen der Leichenbeschauer folgert, Smith habe “nicht, wie manche behauptet hatten, versucht, sich umzubringen”.

*) Dass nun im Zusammenhang mit Anna Nicole Smiths Tod einige Arztpraxen durchsucht wurden, hat deshalb auch nichts damit zu tun, ob Smith Selbstmord begangen habe, sondern offenbar (nur) mit der Frage, wer ihr verbotene Medikamente verschrieben/besorgt hat — und anders als Bild.de gelingt es anderen Medien (wenngleich nicht allen) sogar mühelos, diesen Sachverhalt korrekt wiederzugeben.

Mit Dank an Ralph K. für den Hinweis.

Wann geschah der Unfall?

“Bild” berichtet heute bundesweit unter der Überschrift “Illegales Autorennen — Beifahrer filmte seinen eigenen Tod!” folgendes:

Der Beifahrer des aufgemotzten Golfs filmt den Porsche rechts neben sich. Beide Wagen rasen über die Bundesstraße. Plötzlich wackelt das Video, der Film bricht ab …

Das Drama hinter den Bildern: Hier hat ein junger Mann (20) seinen eigenen Tod gefilmt!

Die Tragödie geschah bei Konstanz (Baden-Württemberg), abends um 18.40 Uhr. Vier junge Männer lieferten sich ein illegales Rennen. (…) Die Autos jagen mit 220 km/h über die Straße, erlaubt sind nur 120. Der Porsche fällt auf der rechten Spur zurück. Doch dann [usw. usf. Ach, lesen Sie selbst…]

Und jetzt die Preisfrage: Wann geschah der Unfall?

    a) abends um 18.40 Uhr
    b) gestern
    c) am 30.3.2007
    (Mehrfachantworten sind möglich.)

 
Verständlicherweise besteht für andere Medien die eigentliche Nachricht deshalb auch nicht darin, dass ein Beifahrer seinen eigenen Tod filmte, sondern dass die Staatsanwaltschaft Konstanz jetzt, ein knappes halbes Jahr nach einem illegalen Autorennen mit einem Toten auf der Bundesstraße 33 bei Markelfingen, Anklage gegen drei junge Männer erhoben hat und in der Gerichtsverhandlung ein Video, das der getötete 20-Jährige direkt vor dem Unfall mit seinem Handy aufnahm, eine zentrale Rolle spielen wird. Für die Tageszeitung “Bild” spielt das alles keine zentrale Rolle, sondern:

keine.

Mit Dank an Michael M. und Harry S.

Bruce Darnell spricht jetzt auch erstmals in “Bild”

Machen wir’s kurz. Bekanntermaßen gehört Bruce Darnell nicht mehr zum Team der nächsten Staffel von “Germany’s Next Topmodel”. Und “Bild” schreibt heute:

"In BILD spricht Bruce Darnell erstmals über sein Show-Aus"

Und was steht seit vorgestern bei vanityfair.de über Bruce Darnell?

Über die Gründe seines Ausscheidens (…) sprach er mit VANITY FAIR ONLINE.

Und, nein, in “Bild” sagt Darnell weder irgendwas Neues noch irgendwas anderes als zuvor schon zu vanityfair.de.

Mit Dank an José R. für den Hinweis.

Das 1. Mal in “Bild”: Fotos aus dem neuen Stallone

“Bild” präsentiert schon heute auf der letzten Seite sehr groß* die “1. Fotos aus dem neuen Stallone”, der erst am 25. Januar in den USA in die Kinos kommt:

"Die 1. Fotos aus dem neuen Stallone"

Naja: Bereits im Mai dieses Jahres, wurde der erste Trailer zu “John Rambo” am Rande der Filmfestspiele von Cannes und danach im Internet veröffentlicht, wo er seither zu sehen ist. Einen zweiten Trailer gibt es seit Anfang September. Aber okay, ein Trailer ist natürlich kein Foto. Allerdings wurden wohl etwa zeitgleich, also vor fünf Monaten, auch die 1. offiziellen Fotos aus dem neuen Stallone-Film veröffentlicht. “Bild” zeigt heute jedoch andere Fotos — die offenbar schon im August veröffentlicht wurden.

Wir halten fest: Die “Rambo”-Fotos in “Bild” sind nicht die “1. Fotos aus dem neuen Stallone-Film”. Sie sind nicht neu. Und neuere Fotos gibt es offenbar auch schon.

*) Abgesehen von einer kurzen Zusammenfassung des Films (der Inhalt ist im Wesentlichen seit dem Sommer 2006 bekannt) und der Info, dass Stallones Gage “streng geheim” sei, ist die einzige Neuigkeit im Artikel, dass der Film wohl “auf keinen Fall für Zuschauer unter 16 Jahren freigegeben” werde, wie “Bild” einen Sprecher von “Equity Pictures” zitiert (die “deutsche Firma” ist an der Produktion beteiligt, schreibt “Bild”). Das galt allerdings auch schon für die ersten drei “Rambo”Teile.

Mit Dank an Florian G., Denis R., Alexander K. und Alex H.

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