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Pfusch beim Sicherheitscheck

Wenn Sie sich jetzt bitte anschnallen, die Rücklehnen senkrecht stellen und die Tische nach vorne klappen — die “Bild”-Zeitung ist in die Luft gegangen und wir erwarten Turbulenzen. Bitte lassen Sie sich auch von der Überschrift nicht in die Irre führen:

Wie sicher ist meine Fluggesellschaft?

steht zwar über dem betreffenden Artikel bei Bild.de, aber er richtet sich auch an Menschen, die sich nicht extra eine Fluggesellschaft kaufen, um bequem eine Fernreise antreten zu können.

Die Zeitschrift “Aero International” hat, wie jedes Jahr, die Unfallstatistiken der 50 größten Fluggesellschaften ausgewertet. Grundlage ist das “Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre”. Bild.de bezieht sich in seinem Artikel auf “Aero”, verblüffenderweise unterscheidet sich das Bild.de-Ranking jedoch in wesentlichen Punkten von dem “Aero”-Ranking.

Auf Platz 4 steht bei Bild.de “El Al”:

Die Fluggesellschaft aus Israel fliegt seit dem Berechnungszeitraum von 1973 ebenfalls absolut unfallfrei.

Der Satz ist nicht nur grammatisch falsch: Am 4. Oktober 1992 stürzte eine 747-200 von El Al in Amsterdam in ein Wohnhaus; 3 Besatzungsmitglieder, ein Passagier und 43 Menschen am Boden kamen ums Leben. Aber “El Al” ist im “Aero”-Ranking 2004 ohnehin gar nicht vertreten, weil sie nicht mehr zu den 50 größten Fluggesellschaften gehört.

Platz 6 bei Bild.de: “Austrian Airlines”:

Die österreichische Fluggesellschaft, Gründungsjahr 1957, fliegt auch seit 1973 absolut unfallfrei.

Sicherheitsrate 0,00

Bei “Aero” liegen die “Austrian Airlines” nur auf Platz 16, und das aus gutem Grund: Am 4. Januar 2004 musste eine Fokker 70 dieser Gesellschaft nach einem Triebwerksschaden bei München notlanden. Die “Sicherheitsrate” liegt in Wahrheit nur bei 0,07.

Es gibt noch viel mehr Ungereimtheiten, und am Ende eine schlichte Erklärung für alle. Bild.de berichtete vor einem Jahr bereits über das damalige “Aero”-Ranking. Die Überschrift 2004 lautete:

Zum Vergleich die Überschrift von 2005:

Der Texte darunter wurde zwar leicht verändert, aber irgendwer hatte dann offensichtlich keine Lust mehr, auch noch mühsam die neuen Ergebnisse einzutragen, und kopierte stattdessen die Daten von 2004 einfach nach 2005. Und um das Chaos komplett zu machen, führen die Links im aktuellen Artikel zu zwei verschiedenen Adressen: Die Worte “Top-10-Airlines” führen zum Pop-up von 2004, die Worte “die zehn sichersten Airlines der Welt” zum Pop-up von 2005, dessen Daten allerdings bei Bild.de ja ohnehin fälschlicherweise mit denen von 2004 identisch sind.

Verwirrt? Ja, wir auch. Sagen wir es so: Wenn Bild.de eine Fluggesellschaft wäre, würden wir vor der Buchung dringend zu einem Sicherheitscheck raten.

Vielen Dank an Christoph W.!

Nachtrag, 25.02.: Bild.de hat den neuen Artikel mit den falschen Daten anscheinend als Totalschaden klassifiziert und nun komplett aus dem Verkehr gezogen.

Die halbe Wahrheit

Keine Frage: Thomas Anders hat, wie “Bild” groß auf Seite 1 berichtet, vor Gericht eine “schwere Schlappe” gegen Dieter Bohlen erlitten. Anders sah sich von Bohlen in dessen Buch verleumdet und forderte eine Million Euro Schmerzensgeld, was der Richter als lächerlichen “PR-Gag” abtat.

Der Richter sagte allerdings auch, es sei fraglich, “ob der durchschnittliche Mensch überhaupt ernst nimmt, was Dieter Bohlen von sich gibt”. Dieser Aspekt fehlt in “Bild”. Warum wohl?

Mit Dank an Daniela N. und Daniel H.

Unglaublich, aber nicht wahr

Nicht weniger als sieben “Bild”-Mitarbeiter haben einen Artikel über die drohende Pleite von Borussia Dortmund recherchiert geschrieben. Sie haben, so glauben behaupten sie jedenfalls, einen “Skandal” aufgetan, der “nicht nur Fußball-Fans, sondern jeden Arbeitnehmer, der Sozialbeiträge zahlt” betrifft:

Bei Insolvenz haben die Fußball-Millionäre erst mal Anspruch auf Gehalt aus der Arbeitslosenkasse. (…)

Sollte Dortmund insolvent gehen, müßten die Spieler ihr Geld drei Monate vom Arbeitsamt beziehen. Unglaublich: Bei rund 3 Mio im Monat an Spieler-Gehältern wären das 9 Mio für die Fußball-Millionäre…

Jaha, “unglaublich” und auch nicht wahr. Denn es gibt eine Beitragsbemessungsgrenze. Sie liegt aktuell bei 5200 Euro im Monat, davon sind noch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abzuziehen. Grob gerechnet liegt “Bild” mit seiner Angabe von neun Millionen Euro um mindestens 8,7 Millionen Euro daneben.

Auch die restliche Darstellung von “Bild” ist falsch. Denn die Borussia-Spieler hätten keineswegs “bei Insolvenz” “erst mal” Anspruch auf drei Monate “Gehalt”. Dieses Insolvenzgeld wird für nicht gezahlte Gehälter vor der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gezahlt. Das bedeutet: Zahlt Borussia Dortmund noch die Februar-Gehälter und meldet dann Insolvenz an, fließt kein Cent Insolvenzgeld vom Arbeitsamt. Und überhaupt: Das Insolvenzgeld wird zwar von der Bundesagentur für Arbeit (das “Arbeitsamt”, von dem “Bild” schreibt, gibt es längst nicht mehr) ausgezahlt, es wird aber von den Unfallversicherungsträgern und damit allein von den Arbeitgebern finanziert.

Danke an Sascha K. und Thomas D. für die sachdienlichen Hinweise!

Nachtrag, 21.02. Ja, Insolvenzrecht ist kompliziert, und wir müssen uns in einem Detail korrigieren: Mit der Stellung des Insolvenzantrages beginnt zunächst das Insolvenzeröffnungsverfahren, und dann erst das Insolvenzverfahren. Bis dahin würde den Spielern tatsächlich notfalls Insolvenzgeld gezahlt, höchstens drei Monate lang. Allerdings berechnet, wie gesagt, nicht auf der Grundlage der zigtausend Euro Gehalt eines Fußballprofis, sondern von höchstens 5200 Euro brutto im Monat.

Von vorgestern

Zugegeben, der nun folgende Eintrag ist nicht so richtig aktuell, sondern bezieht sich, nun ja, auf die “Bild” von vorgestern. Aber das macht nichts. Schließlich schreibt “Bild” ja bekanntlich “was alle schreiben – bloß früher”. Und so stand da vorgestern eben auch diese Sache mit dem Ring der künftigen britischen Thronfolgergattin Camilla Parker Bowles. Genauer gesagt schrieb “Bild”:

“BILD enthüllt das Geheimnis des Ringes, der die Liebe besiegelt!”

Aha! Nur stand, was “Bild” da am Montag “enthüllt” haben will, bereits Tage vorher in englischen Zeitungen, wurde von der Nachrichtenagentur dpa bereits am vergangenen Samstagmorgen mit dem Hinweis auf “englische Zeitungen” vermeldet und fand sich dementsprechend bereits hie und da (und dort oder hier oder auch hier) wieder. Im Unterschied zu “Bild” fand sich allerdings auch überall ein Hinweis auf darauf, woher die Infos stammten, bevor “Bild” sie vorgestern “enthüllt” zu haben behauptete.

Ganz ähnlich verhält es sich mit Herbert Lee Stivers, dem mittlerweile 78-jährigen US-Soldaten, der Hermann Göring 1946 Zyankali ins Gefängnis geschmuggelt hatte. In “Bild” hieß es dazu vorgestern:

“BILD fand Stivers (…) in Kalifornien, er erzählt exklusiv seine Geschichte.”

Und während man sich noch fragt, wie und wo die “Bild”-Rechercheure den Mann wohl aufgetrieben haben, was es sie wohl für Mühen und Überredungskünste gekostet hat, damit er seine Erinnerung “exklusiv” ausplaudert, hat man auch schon die Antwort gefunden: Strivers Geschichte stand nämlich einfach schon am 7.2. (also nur eine Woche vorher) in der kalifonischen “Los Angeles Times” und wurde beispielsweise am 8.2. hier und hier oder hier sowie hierzulande natürlich hier, hier, hier, hier oder hier mit Hinweis auf die “LA Times” weiterverbreitet.

Ja, und dann ist da ja noch diese Meldung bei Bild.de, ebenfalls von vorgestern, in der es hieß:

Jetzt haben findige Wissenschaftler eine erstaunliche Wirkung von Viagra entdeckt”

Doch wenn die Wissenschaftler wirklich so “findig” waren, wie von Bild.de vorgestern behauptet, waren sie mindestens so “findig” wie Bild.de selbst. Denn offenbar wurde die “erstaunliche Wirkung von Viagra” nicht nur von dem bei Bild.de herbeizitierten “Team amerikanischer und portugiesischer Forscher” herausgefunden, sondern auch von Professor Yaacov Leshem, Pflanzenforscher an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan in Israel und Professor Ron Wills von der Abteilung für Lebensmitteltechnologie an der Universität Newcastle in Australien. Letzeres jedenfalls geht z.B. aus einer Meldung der “Ärztezeitung” hervor – erschienen im Sommer 1999.

Mit Dank an Michael B., Andreas S., Andreas G., Thiemo R., Tobias L. und Constantin für die sachdienlichen Hinweise.

Damit war nun wirklich nicht zu rechnen

Welche brandheiße News würden Sie hinter diesem Teaser erwarten:

Ausriss: Bild.de

Dass eine von “Bild” als “Luder” bezeichnete Teilnehmerin der RTL-2-Langweiler-Reality “Big Brother”, die übrigens mit bürgerlichem Namen Natalie heißt, dass also besagte Natalie vor laufenden Kameras heiratet? Nicht? Gut, das wäre nämlich falsch. Mit etwas Fantasie vielleicht, dass Natalie vor laufender Kamera (und damit quasi beinahe “live”) einen Heiratsantrag angenommen hat? Naja – fast.

Den Heiratsantrag gab es zwar – allerdings hat Natalie abgelehnt. Eine Hochzeit findet (vorerst) nicht statt. So bzw. so ähnlich steht’s übrigens auch in der Überschrift des Beitrags, auf den man gelangt, wenn man auf den oben abgebildeten Teaser klickt:

Ausriss: Bild.de

Und um pingelig zu sein: Statt “nein” hat Natalie – zumindest laut Bigbrother.de – “Ich brauche noch ein bisschen Zeit” gesagt, um “möglichst einfühlsam abzulehnen”.

Einfach dumm gelaufen

Die heutige “Bild”-Überschrift “Ireen Sheer will Schmerzensgeld von Florian Silbereisen” stimmt fast. Genauer müsste sie nur heißen: “Ireen Sheer will kein Schmerzensgeld von Florian Silbereisen”.

Bei der ARD-Sendung “Winterfest der Volksmusik” waren am Samstag mehrere Interpreten mit Schlittschuhen auf einer Eisfläche aufgetreten. Ireen Sheer stürzte bei den Proben und brach sich den Arm.

“Bild” berichtet heute: Sheer wolle Schadensersatz- und Schmerzensgeld-Ansprüche prüfen lassen, müsse Teile ihrer Radio-Tour zur neuen CD absagen und fühle sich von der ARD wegen der Pflicht zum Schlittschuhlaufen vorgeführt.

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte Sheers Managerin Dagmar Ambach heute: Die Sängerin werde keine Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld geltend machen, müsse keine Auftritte absagen und habe schon oft auf dem Eis gestanden und deshalb kein Problem mit der Aktion gehabt. Ambach wörtlich: “Das ist einfach dumm gelaufen.”

Allerdings werde Sheer dem Sender vielleicht Mehrkosten durch Taxifahrten oder so in Rechnung stellen.

Matthäus 23, 2-3

Nur dass es da jetzt nicht zu blöden Missverständnissen kommt:

Die “geschmacklose Werbung”, die den “toten Modezar” “gar keine Ruhe” finden und seinen Anwalt angeblich an Schmerzensgeld denken lässt, das ist die im kleinen Foto rechts.

Das im kleinen Foto links ist der “Gummi-Mosi”, eine Karikatur von Moshammer als Puppe, die ihn zwar “wie eine Witzfigur” aussehen lässt, aber dem “toten Mosi” beim Schlager-Grand-Prix einen “letzten glamourösen Auftritt” verschafft hätte, aus der jedoch, weil die ARD abgewunken hat, “die Luft raus” ist, weshalb “Bild” den “schrägen Gummi-Mosi” nun in einer lustigen Aktion an den “besten Mosi-Doppelgänger” verschenkt.

“Bild” vs. Taschenrechner

Unter der Überschrift “Wird ein Deutscher nächster Papst?” hieß es gestern in “Bild”:

“Aussichtsreicher Anwärter auf das Amt des Papstes wäre Joseph Kardinal Ratzinger. Nach 944 Jahren gäbe es mit ihm erstmals wieder einen deutschen Papst, den 8. der Kirchengeschichte überhaupt.”

Und auf der Titelseite der “Süddeutschen Zeitung” steht deshalb heute u.a. folgendes:

“Seit die Bildzeitung dem Papst ihre Volksbibel überreichte, tut sie, als wäre sie der Osservatore tedesco, und in dieser ihrer neuen Halbamtlichkeit richtet sie dem Heiligen Vater schon mal die Nachfolge aus. Wenn dieser stürbe, wäre ihrer Rechnung nach Kardinal Ratzinger der aussichtsreichste Kandidat – ‘der erste deutsche Papst seit 944 Jahren’. Was die Bild frei kalkuliert, haben wir mit dem Taschenrechner nachgeprüft: 2005 minus 944 ergibt 1061, das Jahr also, in dem Alexander II. auf Nikolaus II. folgte. Alexander stammte aus Mailand, Nikolaus aus Burgund, und so läuft die Sache wohl auf Gegenpapst Honorius II. hinaus, der ebenfalls 1061 ins Licht der Geschichte trat. Er war zwar aus Parma, aber wenigstens deutscherseits durchgedrückt worden, nämlich von Agnes, der Witwe Kaiser Heinrichs III. Dass sie mit ihrem Kandidaten kein Glück hatte und kurz darauf den Schleier nahm, sollte den Leuten im Bild-Konklave zu denken geben. (…)”
(Links und Hervorhebungen von uns.)

Nachtrag, 14:09:
Ach ja, als letzter “deutscher Papst” gilt Hadrian VI., der vor 483 Jahren inthronisiert wurde bzw. vor 482 Jahren starb (allerdings aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation stammte), wohingegen man, wenn man, ähm, unbedingt nach einem Papst sucht, der aus dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik stammt, zuletzt bei Viktor II. fündig wird, der – vor 950 Jahren inthronisiert – vor 948 Jahren starb. (Weitere Infos gibt’s – mit Dank an Alexander S. für den Hinweis – hier.)

Hysterie und Unwissen

HIV-positiv! So lebt Andy Bell mit seiner schrecklichen Bedrohung

Das steht über dem Interview, das die “Bild am Sonntag” mit dem Sänger von Erasure geführt hat. Es ist eine angemessen irreführende Überschrift für einen grob irreführenden Text, denn Andy Bell hat in einem öffentlichen Statement und mehreren Interviews vor allem eins klar gemacht: Er nimmt seine Infektion nicht als “schreckliche Bedrohung” wahr.

In mehreren Interviews? Schreibt “Bild am Sonntag” nicht, dass Bell dort “exklusiv und zum ersten Mal verrät, wie er damit umgeht, wie er mit der Krankheit lebt”? Ja, schreibt “Bild am Sonntag”. Es entspricht nur, wie sich u.a. hier, hier, hier und hier leicht nachprüfen lässt, nicht der Wahrheit.

Vielleicht hatte Andy Bell schlecht geschlafen, bevor er den “BamS”-Reporter traf. Vielleicht hatte er die Nacht durchgemacht, vielleicht war es das 17. Interview an diesem Tag, vielleicht war er genervt, weil ihm jemand gesagt hatte, dass der Online-Auftritt von der Zeitung, deren Reporter er traf, wenige Wochen zuvor über seine Erklärung, er habe HIV, aber nicht Aids, die Überschrift gesetzt hatte: “Andy Bell: Ich habe AIDS”.

Vielleicht war Andy Bell also wirklich zufällig gerade matt, müde und traurig, wie der “BamS”-Artikel ununterbrochen betont. Nur liest es sich in der “BamS” so, als könne ein HIV-Positiver gar nichts anderes sein als matt, müde und traurig :

Andy bleibt zunächst meist stumm. Matt sitzt er da, lächelnd. (…)

Die Augen sind dabei auf die Tischplatte gesenkt.

Überhaupt wirken [Bell und sein Kollege Vince Clarke] etwas bedrückt, fast niedergeschlagen. Statt Pizza oder Fleisch zum Lunch ordern sie Obst. “Äpfel, Bananen und vor allem Weintrauben. Das ist gesünder”, sagt Bell auf einmal leise. Und senkt dabei wieder die Augen. (…)

Dann verstummt Andy wieder. Das Sprechen hat ihn sehr angestrengt.

Sogar die Musik von Erasure klingt für den “BamS”-Autor plötzlich nach HIV. Bells Gesang bekomme plötzlich einen “melancholisch-nachdenklichen Touch”:

Warum – das dürfte jetzt allen Fans klar sein . . .

Diesem Gedanken widerspricht schon Bell selbst im Artikel (“dafür trage ich das Virus schon zu lange in mir”).

Das ist interessant: Bell geht mit Erasure auf große Welt-Tournee, aber im “BamS”-Interview ermüdet ihn schon ein bisschen Sprechen. In anderen Interviews und seinem Statement betont Bell, dass es ihm besser geht denn je, aber im “BamS”-Interview starrt er dauernd unglücklich Tischplatten an. In anderen Interviews erklärt Bell, dass die Infektion “kein großes Ding” sei, dass er eine “gute Zeit” habe und dass es einfach nicht seine Art sei, Dinge tragisch zu nehmen, aber im “BamS”-Interview scheint er schon am selbstgewählten Verzicht auf eine Pizza zu zerbrechen.

Sagen wir es so: Die Möglichkeit, dass die allein in Deutschland rund 43.000 Menschen mit HIV und Andy Bell nicht als wandelnde Elende durch die Welt laufen, sondern weitgehend ganz normale Leben leben, war für die “BamS” wohl unvorstellbar. Als Andy Bell seine Infektion öffentlich machte, begründete er das auch damit, dass es “noch so viel Hysterie und Unwissen rund um HIV und Aids” gebe. Wenn er daran etwas ändern wollte, hätte er natürlich nicht mit “Bild am Sonntag” reden dürfen.

(Angaben ohne Gewähr)

Opernball in Wien, “Bild” und “Bild am Sonntag” waren mit mindestens zwei Reporterinnen vor Ort. Eine berichtete am Samstag über das Gezicke zwischen dem Baulöwen “Richard ‘Mörtel’ Lugner (61)” und seinem Ehrengast “Geri Halliwell (30)“. Eine andere berichtet heute über das Gezicke zwischen dem Baulöwen “Richard ‘Mörtel’ Lugner (72)” und seinen Ehrengast “Geri Halliwell (32)“.

Das Alter der beiden Hauptpersonen der Veranstaltung — eine der beiden Berichterstatterinnen wusste es nicht. Und zwar diese hier:

Danke an Denis L. für den sachdienlichen Hinweis!

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