Archiv für Merkwürdiges

Aufstand ohne Buback

Ja, auch “Bild” berichtet heute über die mögliche vorzeitige Entlassung der inhaftierten, ehemaligen RAF-Terroristen Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar. Und zum Schluß des Artikels mit der Überschrift “Aufstand der RAF-Opfer! Angehörige lehnen Entlassung der Terroristen ab” zitiert “Bild” den Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Siegfried Buback, Michael Buback:

Buback zu BILD: “Wer von Gnade redet, sollte wenigstens den Ablauf der Tat offenbaren, für die er gebüßt hat.”

Hier endet der heutige “Bild”-Artikel. Und das ist erstaunlich, denn mit genau dem selben Satz wird Buback seit gestern abend auch in Agenturmeldungen und anderen Medien zitiert — allerdings nicht mit der Quellenangabe “zu BILD”, sondern meistens mit dem Zusatz:

(…) sagte Michael Buback “Spiegel Online”.

Zudem heißt es bei “Spiegel Online” seit gestern abend weiter:

Buback sagte, es sei gut, dass die Angehörigen nicht über die Begnadigung zu entscheiden hätten, und kündigte an, die Entscheidung zu akzeptieren. “Wenn andere zum Urteil kommen, die Inhaftierten gehören auf freien Fuß, werde ich mich nicht sträuben.” Es sei für ihn grundsätzlich kein Problem, dass Klar und Mohnhaupt in Freiheit lebten.

Im “Aufstand der RAF-Opfer” der “Bild”-Zeitung ist davon nirgends die Rede — ebensowenig wie von den ebenfalls wenig aufständischen Worten Bubacks, die bereits seit gestern nachmittag der Radiosender NDR Info verbreitet:

“Ich bin froh, dass Angehörige nicht beteiligt sind an Begnadigungen. Das müssen andere tun, die sicher eine Prognose abgeben können über die Frage, ob noch eine Gefahr von einem Täter ausgeht oder ob das nicht der Fall ist”, sagt Michael Buback im Exklusiv-Interview mit NDR Info. Dies gelte auch für den speziellen Fall von Christian Klar: Es sei für sein Wohlbefinden oder Unwohlbefinden unerheblich, ob er noch in Haft sei oder nicht, so Buback. “Ich möchte auch keinesfalls, dass er wegen meines Wohlbefindens länger in Haft bleibt, als es sinnvoll und richtig ist.”

Mit Dank an Jos G. für den Hinweis.

Alle Jahre wedel

Am 8.6.2003, kurz nach dem Tod von Jürgen Möllemann, berichtete die “Bild am Sonntag”:

Star-Regisseur Wedel denkt über Möllemann-Film nach

(…) Wen sieht der Regisseur in der Möllemann-Rolle? “Das muss ein temperamentvoller, intelligenter, etwas schlitzohriger Typ sein. Das wäre eine ideale Rolle für den leider verstorbenen Klaus Löwitsch gewesen. Unter den noch lebenden Kollegen sehe ich da im Moment niemanden.”(…)

Am 7.8.2005, kurz vor dem Prozess gegen Andreas Türck, berichtete die “Bild am Sonntag”:

Star-Regisseur Wedel will Türck-Affäre verfilmen

(…) Hat er schon eine Idee, wer Türcks Rolle spielen könnte? “Wenn es um die Ähnlichkeit geht, wäre Gregor Törzs eine gute Besetzung”, so Wedel. (…)

Und heute, am 21.1.2007, kurz nach dem angekündigten Rücktritt Edmund Stoibers, berichtet die “Bild am Sonntag”:

Wedel will Stoiber-Drama verfilmen

(…) Für die Hauptrolle fällt ihm Dietrich Mattausch (“Der Fahnder”) ein. “Er würde die verbissene und oberlehrerhafte Ausstrahlung von Stoiber gut darstellen”, so Wedel. (…)

Ach, Norbert,

(ich darf Sie doch Norbert nennen?), eben erst hatte ich mich gewundert, was und warum Sie mir am Freitag in Europas größter Tageszeitung von ihrem Treffen mit Russell Crowe erzählen wollten.

Und was muss ich da von meiner Leserin Susanne B. erfahren? Ihr Treffen mit Crowe im Hotel Bayerischer Hof, für das Ihnen die “Bild”-Zeitung vorgestern einen Großteil der letzten Seite zur Verfügung stellte, hat bereits Mitte Oktober, also vor mehr als einem Vierteljahr, stattgefunden?!

Ist das denn wirklich wahr, Norbert? War Ihr “Kamin-Talk mit einem Weltstar”, seine “Lebensbeichte beim Wein” etwa gar kein Treffen unter Freunden, sondern bloß Teil eines 40-minütigen Journalistentreffs zum Start seines damals neusten Films “Ein gutes Jahr”? Die “Süddeutsche”, die “Abendzeitung” und andere jedenfalls berichteten seinerzeit darüber. Es gibt sogar PR-Fotos von dem PR-Termin, auf denen trägt er dieselbe marineblaue Fleecejacke, dieselbe Jeans, die er auch auf diesem Foto mit Ihnen anhat…

Lieber Norbert, ich weiß: Sie sind “Erfolgskolumnist”, sind “Mitglied der BILD-Chefredaktion” und “einer der profiliertesten Autoren Deutschlands”. Dass Sie auch einer der langsamsten sind, wusste ich nicht. Und ich muss sagen: Ich bin enttäuscht. So wird das nichts mit uns.

Es grüßt,
Ihre Clarissa

Ach ja, eins noch. Was nämlich Russell Crowes “neuste CD ‘Other Ways Of Speaking'” angeht, die Ihnen der gute Mann ja zum Abschied “schenkte”, wie Sie schrieben: Sind Sie sicher, dass es sich dabei damals nicht einfach nur um ein unpersönliches Give-away für alle anwesenden Journalisten handelte? Denn neu ist die Platte gar nicht, sondern, wie ich herausfand, von 2004.

Lieber Norbert Körzdörfer,

wir kennen uns noch nicht so gut. Früher haben Sie in “Bild” immer über Tom Cruise geschrieben, mit dem Sie wohl ziemlich gut befreundet sind, aber ich mag den nicht so (wg. Scientology). Rasieren tue ich mich nicht, und einen Hund hatte ich selber mal. Aber nun schreiben Sie ja dort, wo mir bislang Ihre Kollegin Christiane “Ich weiß es” Hoffmann erklärte, was auf diesen unvorteilhaften Britney-Spears-Fotos zu sehen war, über Prominente — über Tom Cruise zum Beispiel, oder heute: über Russell Crowe.

Anscheinend sind sie dem in einer Hotelbar in München begegnet. Zumindest gibt es ein Bild, auf dem sowohl Sie als auch Russell Crowe in einer Münchner Hotelbar zu sehen sind. “Bild” nennt sowas, glaube ich, einen Foto-Beweis. Oder Leser-Foto. ;-) Sie tragen darauf lustige Hosenträger. Russel Crowe sieht ein bisschen müde aus, Sie munter. Vor Ihnen stehen zwei volle Gläser Rotwein, um die Sie Ihren Erlebnisbericht drumherumgeschrieben haben.

Sie schreiben, Crowe “schwenkt funkelnden Rotwein im Glas”, dann: “Er bestellt ‘Giesen’-Weisswein aus Neuseeland (36 Euro)”. Später hebt er “das Glas mit einem Lächeln” und am Ende Ihres Gesprächs (“Er muss los”) sagt er: “Trinken Sie die Flasche für mich aus…” Dazwischen stellen Sie ihm ein paar Fragen (“Wie wichtig ist Liebe?”, “Wie wichtig ist Geld?”, “Ist Lifestyle unwichtig?”), die Crowe beantwortet (“Das Wichtigste.”, “Unwichtig.”, “Unwichtig!”).

Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung, was Sie mir damit sagen wollen: Dass Ihnen jemand verraten hat, in welchem Hotel Russell Crowe abgestiegen ist, und Sie daraufhin in der Hotelbar auf ihn gewartet und ihn etwas voreilig zum Rotwein eingeladen haben, Crowe aber dummerweise lieber Weißwein trinkt und Sie dann mit der angebrochenen Flasche hat sitzen lassen?

Wie gesagt: Wir kennen uns noch nicht so. Und vielleicht müssen wir uns einfach nur aneinander gewöhnen.

Bis dahin also,
Ihre Clarissa

PS: Haben Sie diese CD, die Russell Crowe Ihnen geschenkt hat, wirklich einfach weiterverschenkt? Das können Sie doch nicht machen! Und schon gar in die “Bild”-Zeitung schreiben! Sie sind doch einer der profiliertesten Autoren Deutschlands.

“Bild” und der “Aids-Afrikaner”

Nachdem es “Bild” im Fall des “unheimlichen Aids-Manns” heute sogar berichtenswert findet, dass einem rechtskräftig Verurteilten (ganz so, wie es das Gesetz vorsieht) die Untersuchungshaft auf seine Haftstrafe angerechnet wird…

… müssen wir wohl doch mal auf einen Halbsatz zu sprechen kommen, mit dem “Bild” und Bild.de frühere Berichte über den Fall garniert hatten. Der Fall an sich ist schlimm und verzwickt, aber unstrittig: Beim “unheimlichen Aids-Mann” handelt es sich um den HIV-positiven Kennedy O., den “Bild” auch schon mal den “Aids-Afrikaner” nannte. Obwohl bereits 1999 von einem Gesundheitsamt verpflichtet, seine Sexpartnerinnen über seine HIV-Infektion zu informieren, hatte O. offenbar “mindestens eine seiner Liebhaberinnen” angesteckt und wurde “wegen gefährlicher Körperverletzung und neunfacher versuchter gefährlicher Körperverletzung zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt”.

Doch vor dem Urteil schrieb “Bild”:

Anwalt Hanjo Schrepfer kämpft dafür, dass O. nach drei Jahren und sechs Monaten wieder freikommt – und bis an sein Lebensende auf Krankenkassenkosten in Deutschland behandelt wird.
(Hervorhebung von uns.)

Und nach dem Urteil schrieb Bild.de:

Anwalt Hanjo Schrepfer hatte dafür gekämpft, dass O. nach drei Jahren und sechs Monaten wieder freikommt – und bis an sein Lebensende auf Krankenkassenkosten in Deutschland behandelt wird.
(Hervorhebung von uns.)

Ein merkwürdiger Halbsatz: Wäre es “Bild” lieber, wenn der HIV-positive Mann nicht bis an sein Lebensende behandelt würde? Nicht auf Krankenkassenkosten? Nicht in Deutschland? Merkwürdig ist der Halbsatz aber auch, weil Anwalt Schrepfer auf unsere Nachfrage hin bestreitet, dafür gekämpft zu haben, dass O. bis an sein Lebensende auf Krankenkassenkosten in Deutschland behandelt wird. Vielmehr handelt es sich bei der “Bild”-Formulierung offensichtlich um eine Umschreibung dafür, dass Schrepfer sich auch dafür einsetzt, dass sein Mandant, dessen medizinische Versorgung täglich 70 Euro koste, aus humanitären Gründen nicht in sein Heimatland Kenia abgeschoben wird.

Und so gesehen wäre es von “Bild” genau so sinnlosvoll gewesen, zu behaupten, die Staatsanwaltschaft hätte mit ihrem Antrag auf acht Jahre Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung dafür gekämpft, dass der Angeklagte jahrelang auf Staatskosten behandelt wird.

Warum verbietet niemand dieses Hakenkreuz?

Dieses Foto wurde nicht in einem Teppichgeschäft in Elmshorn, nicht an einem Wohnhaus in Hamburg und auch nicht am Benrather Schlosspark in Düsseldorf aufgenommen. Nein, das abgebildete Hakenkreuz, das uns ein BILDblog-Leser schickte und dessen Echtheit wir überprüft haben, befindet sich auf einem Teppich in einem Berliner Bürohaus — dem Axel-Springer-Hochhaus, genauer: im dortigen Journalistenclub.

Beunruhigend.

"Warum verbietet niemand diese Hakenkreuze?"Jedenfalls für eine “Bild”-Redaktion, die unlängst selbst mehrere Fotos von “BILD-Leser-Reportern” zeigte, auf denen ebenfalls solche Symbole zu sehen waren, und fragte, warum denn niemand diese Hakenkreuze verbiete (siehe Ausriss rechts). Wir berichteten.

Unsere Anfrage bei “Bild”, warum im Springer-Haus ein Hakenkreuzteppich herumliege, wurde erstaunlich fix und detailliert beantwortet. “Bild”-Sprecher Tobias Fröhlich teilt uns nämlich nicht nur mit, was wir schon wussten (dass der abgebildete Swastika-Meander “in Indien oder auch in Griechenland ein ganz unverfängliches, ein klassisches Motiv war und ist”), sondern auch, was selbst Fröhlich für “allenthalben bekannt” hält (dass Unternehmensgründer Axel Springer “nie (!)” ein Nazi war). Der “Bild”-Sprecher weiter:

Es handelt sich um einen chinesischen Seidenteppich aus dem 19. Jahrhundert (391 x 384 cm), der 1966 angeschafft wurde. Er lag übrigens (…) immer in der sog. Großen Bibliothek vor dem Kamin.

Kurzum: Axel Cäsar Springer schaffte sich zwar mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Ende der Nazi-Diktatur in Deutschland einen Teppich mit Hakenkreuzsymbolen an. Aber es gibt, wie “Bild” es formulieren würde, “keinen eindeutigen Nazi-Zusammenhang”.

Nachtrag, 17.1.2007: Die Boulevardzeitungen “Berliner Kurier” und “20 Minuten” haben die Intention dieses Eintrag (deutlich zu machen, wie lächerlich die “Bild”-Frage nach dem Verbot jeder Art von Hakenkreuz-Symbol ist und wie angreifbar der eigene Verlag nach diesen Standards wäre) offensichtlich nicht verstanden. Wir distanzieren uns in aller Form von diesen beiden, auch sachlich teilweise gravierend falschen Artikeln.

Die dummdreisteste Zeitung Deutschlands

"Drei Tage vor Neujahr: Supermarkt kassierte schon 19 % Mehrwertsteuer"Vergangenen Sonntag berichtete die “BamS” über den angeblich “dreistesten Supermarkt Deutschlands”. Es handelte sich dabei um eine Stralsunder “Plus”-Filiale, die “drei Tage vor Neujahr” schon 19 Prozent Mehrwertsteuer kassiert habe (siehe Ausriss). Das Blatt behauptete:

BamS liegen mehrere Kassenbons von Kunden des Supermarktes vor, auf denen schon Produkte mit 19 Prozent Mehrwertsteuer verkauft wurden.

Und natürlich bildete die “Bams” auch einen dieser Kassenbons ab:

Wie gut zu erkennen ist, wird die Mehrwertsteuer da tatsächlich mit 19 Prozent angegeben und macht 42 Cent aus. Allerdings macht das die “Plus”-Filiale keineswegs zum “dreistesten Supermarkt Deutschlands”, sondern allenfalls zum dümmsten. Denn, so eine “Plus”-Sprecherin zu BILDblog:

“Es handelte sich dabei um einen Computerfehler. Die Kunden hatten dadurch allerdings keinen Nachteil, weil die Preise gleich geblieben sind. Und Sie werden auch den ganzen Januar über immer noch dieselben Preise zahlen, wie 2006.”

Die “Plus”-Filiale in Stralsund hat also lediglich eine zu hohe Mehrwertsteuer ausgewiesen, und die Kunden haben so viel bezahlt wie immer.

Dies ist die veränderte Fassung eines früheren BILDblog-Beitrags, bei dem wir uns leider verrechnet hatten. Wir bitten das zu entschuldigen.

Die Norbert

So steht es heute groß in der “Bild”-Zeitung:

"Nach Bruno, dem Bären - Alle jagen nandu Norbert"

Aha. Und die gute Nachricht vorweg: Der bereits seit geraumer Zeit frei umherstreunende Laufvogel wurde heute gegen 14 Uhr fachmännisch per Blasrohr betäubt und anschließend unbeschadet eingefangen.

Und jetzt die schlechte: “Bild” war mit ihrem “Norbert” wohl etwas voreilig. Es handelt sich bei dem Vogel nämlich nach Angaben der örtlichen Polizei um eine “Nandu-Dame”.

Mit Dank an Nicolas H. für den Hinweis.

Nachtrag, 19.12.2006: Heute berichtet nun auch “Bild” über das Ende der Nandu-Jagd (Überschrift: “Nandu Norbert bewusstlos geblasen”), nennt ihn weitere neun Mal “Norbert” — um den Artikel dann mit der Berichtigung mit den Worten zu beenden:

“In Wahrheit ist Nandu Norbert eine etwa 8 Monate alte Vogeldame. Jetzt freuen sich die Nandumännchen auf Norbert(a)…”

Und das sagt immerhin auch eine Menge über die Assoziationsreflexe in “Bild”-Mitarbeiterhirnen aus.

Gibt’s das auch für Chile?

Heute nachmittag gegen 17.04 Uhr schickte uns BILDblog-Leser Lars B. folgenden Screenshot der Bild.de-Startseite zur Kenntnisnahme:

Aber okay: Sowas kann passieren. Außerdem hat Bild.de die neben der Anzeige (links) vielleicht wirklich etwas deplaziert wirkende Meldung (rechts) längst ausgetauscht. Aber ja. Um 19.49 Uhr schickte uns BILDblog-Leser Niklas F. einen Screenshot, der zeigt, dass nun etwas ganz anderes neben der Anzeige steht. Aber sehen Sie selbst:

Mit Dank an Lars B. und Niklas F.

Bild.de macht aus Werbung Schleichwerbung

Am 14. November — also vor ungefähr einer Woche — meldete die Nachrichtenagentur dpa gegen 13 Uhr:

Heidi Klum folgt ihrem Ehemann Seal ins Popgeschäft. An diesem Freitag kommt die erste Single des 33 Jahre alten Top-Models auf den Markt, wie “bild.de”, das Online-Portal der “Bild”-Zeitung, am Dienstag berichtete.
(Hervorhebung von uns.)

Und tatsächlich: Etwas verschwörerischer vielleicht hatte Bild.de zuvor genau das berichtet, exklusiv — und anschließend natürlich auch eine Reihe anderer Medien.

Und heute — also ungefähr eine Woche später — findet sich auf “Seite 1” von Bild.de wieder ein Teaser zum Thema (siehe Ausriss), der zu den “Top-Videos” von Bild.de führt. Dort findet sich zum Thema Klum/Wonderland nun ein 88-sekündiges Interview. Klum sagt darin zum Beispiel:

“Ich denke da nicht wirklich über ‘ne Karriere als Sängerin nach. Das war jetzt wirklich für Weihnachten. Und das hat einfach Spaß gemacht, war mal was anderes.”

Bei YouTube hingegen gibt es dasselbe Interview seit ungefähr einer Woche in einer etwas anderen Fassung. Klum sagt dort:

“Ich denke da nicht wirklich über ‘ne Karriere als Sängerin nach. Das war jetzt wirklich für Weihnachten, für Douglas. Und das hat einfach Spaß gemacht, war mal was anderes.”
(Hervorhebung von uns.)

Und das sagt sie nicht nur bei YouTube, sondern auch auf der Website des Parfümeriediscounters, der eine noch längere Version des Bild.de-“Top-Videos” zeigt, denn, so Klum:

“Wir haben diesen wunderschönen Douglas-Werbespot gemacht für Weihnachten. (…) Und da hat man sich überlegt, ob ich da nicht ‘n Weihnachtslied zu singen könnte.”

Mit anderen Worten: Bild.de zeigt einen von Douglas produzierten Werbefilm, aus dem alle Hinweise auf Douglas herausgeschnitten wurden, als redaktionellen Beitrag. Nur unter dem bearbeiteten Video steht, wo sonst AP oder Reuters als Quelle genannt werden, schlicht:

"Douglas"
Warum der Werbefilm das “Top-Video” ausgerechnet heute von Bild.de so prominent angepriesen wird, steht aber womöglich — ebenfalls seit ungefähr einer Woche – beim Branchendienst horizont.net:

“Am 22.November läuft dann der Douglas-Weihnachtsspot an, der mit dem Song musikalisch unterlegt ist (…)”

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