“Bild” versteht Rüge nicht

In Sachen Sibel Kekilli ist man bei “Bild” noch nicht bereit, klein bei zu geben. Die Nachrichtenagentur epd berichtet folgendes: Anwälte des Springer-Verlages prüfen derzeit Schritte gegen die einstweilige Verfügung des Berliner Kammergerichts, die dem Blatt (wie gesagt) den Abdruck eines Fotos und einer Bildunterschrift untersagt, durch die die Schauspielerin “in höhnischer Weise herabgesetzt und verächtlich gemacht” worden sei.

Und auch die Rüge des Presserates in dieser Angelegenheit mag man bei “Bild” nicht hinnehmen. Obwohl es “fairer Berichterstattung” entspräche, öffentliche Rügen im Blatt selbst abzudrucken und obwohl der Springer-Verlag in seinen “Journalistischen Leitlinien” ausdrücklich Bezug nimmt auf die publizistischen Grundsätze des Pressekodex, hat “Bild” die inzwischen zwei Monate zurückliegende Rüge nicht abgedruckt. Immerhin hat sich der Verlag aber inzwischen eine originelle Begründung dafür ausgedacht und sie epd genannt:

… aus der Rüge sei für die Redaktion “nicht eindeutig” hervorgegangen, über welche Verfehlungen sie die Leser hätte informieren sollen. Sie habe daher den Presserat gebeten, die Ausführungen zu präzisieren.

Die “Ausführungen” des Presserates, die den “Bild”-Verantwortlichen nicht präzise genug waren, lauteten im Kern:

Natürlich kann über die Vergangenheit einer Schauspielerin berichtet werden. Dabei ist aber zu beachten, dass in der Berichterstattung die Persönlichkeit der Betroffenen nicht mit den Rollen, die sie gespielt hat, identifiziert wird. (…)

Das öffentliche Interesse deckt eine Form der Berichterstattung nicht, in der die Persönlichkeit der Betroffenen auf das reduziert wird, was man über diese in den Klappentexten von Pornofilmkassetten lesen kann.

Zu befürchten ist, dass “Bild”-Veranwortliche das tatsächlich einfach nicht verstehen.

(Weitere Texte zum Thema: Sensation: “Bild” druckt Kekilli-Rüge, Presserat: Mehr Rüge muss nicht sein.)

Behelfsmäßig

Gestern wurde in Stuttgart ein Kriminalbeamter wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt.

Um aber heute in keiner Weise an der schäbigen “Schämt Euch!”-Kampagne teilzuhaben, anlässlich derer die “Bild”-Zeitung zwölf der bundesweit über 5000 Staatsanwälte, 20.000 Richter und 270.000 Polizeibeamten mit (behelfsmäßig mit schwarzen Balken versehenen) Fotos abbildet, weil sie laut “Bild” gegen Gesetze verstoßen haben, klicken Sie bitte weder hier noch hier noch hier!

Schließlich würfe [quasi als Nachtrag, 15:20] die “Bild”-Berichterstattung hinter den Links viel mehr Fragen auf als sie Reflexe befriedigt. Zum Beispiel diese: Sind die von “Bild” zusammengetragenen zwölf “Fälle – also umgerechnet 0,004 Prozent – eigentlich viel? Handelt es sich bei jedem der von “Bild” zusammengetragenen zwölf Fälle um einen Einzelfall? Oder ist es, wie “Bild” schreibt, “kein Einzelfall”? Werden es gar, wie “Bild” einfach so behauptet, tatsächlich “immer mehr”? Und wem ist damit gedient, wenn “Bild” die zwölf “schlimmsten Beispiele” mit so einem behelfsmäßig anonymisierten Foto illustriert?

Wer darauf keine Antwort weiß, schaue sich doch stattdessen lieber ein (behelfsmäßig mit schwarzem Balken versehenes) Foto von Chefredakteur Kai D. (40) an. Auch einfach so.
 
 
 
 

(Nicht) merkwürdig

Es stimmt schon: Der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) will demnächst die gemeinsam von Ulla Kock am Brink und Jörg Thadeusz moderierte Abendtalkshow “Leute am Donnerstag” einstellen. So steht’s beispielsweise heute in “Berliner Zeitung” und “Tagesspiegel”, so ähnlich steht’s auch in “Bild”:

Und man kann sicherlich spekulieren, ob mit dem O-Ton am Ende wirklich “ein RBB-Sprecher” zitiert wird, wie es den Eindruck macht, oder bloß aus einer RBB-Pressemitteilung. Andererseits: Hätte “Bild” tatsächlich mit einem RBB-Sprecher gesprochen, wieso ist dann in “Bild” von “maximal” 100.000 Zuschauern die Rede, wenn es doch – zumindest anfangs – auch schon mal 220.000 waren?

Spricht man indes mit einem RBB-Sprecher, ist sogar der “Marktanteil”-Satz plötzlich weit weniger “merkwürdig” als “Bild” ihn findet. Denn dann erfährt man, dass zwar die letzte Ausgabe der Sendung “knapp 7 Prozent” Marktanteil hatte, die Durchschnittsquote im Jahr 2004 allerdings mit durchschnittlich rund 4 Prozent (zuletzt rund 5 Prozent) nicht, wie von “Bild” fälschlicherweise behauptet, “über”, sondern unter dem Sender-Durchschnitt lag. Der nämlich lag 2004 bei rund 6 Prozent, zwischen 18 Uhr und 23 Uhr sogar bei 8,5 Prozent, weshalb eine Absetzung der Sendung denn auch alles andere als “merkwürdig” ist.

Allgemein  

“Bild” verletzt Menschenwürde

Den vorläufig letzten Porno-Witz über Sibel Kekilli hat “Bild” vor nicht einmal zwei Wochen gemacht, am 17. Januar 2005. Damals saß die Ehefrau des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber beim Deutschen Filmball neben der “Preisträgerin des Goldenen Bären und Ex-Porno-Darstellerin”. Und weil sie sagte: “Mein Mann kennt ihren Film”, schrieb “Bild” dahinter: “Welchen verriet sie nicht” und verdrehte das Zitat zur Überschrift: “Frau Stoiber outete ihren Mann als Kekilli-Fan”.

Höhepunkt einer mehrmonatigen Kampagne von “Bild” gegen Kekilli war allerdings, als das Blatt am 2. November 2004 ein Foto aus einem Porno-Film abdruckte, das sie beim Geschlechtsverkehr von hinten zeigt. Damit illustrierte “Bild” die Nachricht, dass Kekilli mit dem Bambi ausgezeichnet werde — wegen ihrer “eindringlichen Darstellung” in dem preisgekrönten Film “Gegen die Wand”.

Wie nennt man solche “Berichterstattung”? Kekilli nannte sie eine “dreckige Hetzkampagne” und “Medienvergewaltigung”. Der Deutsche Presserat nannte sie eine Entwürdigung und Verletzung der Menschenwürde. Jetzt hat auch das Berliner Kammergericht Worte gefunden: Sie sei “Teil einer Kampagne”, mit der Kekilli “in höhnischer Weise herabgesetzt und verächtlich gemacht” worden sei. “Ein derartiger Eingriff in die Würde eines Menschen” sei durch die Freiheit der Berichterstattung “nicht mehr gedeckt”.

Das berichtet der “Tagesspiegel” heute. Das Gericht habe “Bild” nun die Veröffentlichung und Verbreitung des Nacktfotos untersagt. Sonst drohten 250.000 Euro Ordnungsgeld, ersatzweise Ordnungshaft.

Übrigens hat “Bild” nach unserem Wissen bis heute nicht über die öffentliche Rüge berichtet, die der Presserat in der gleichen Sache schon am 2. Dezember 2004 ausgesprochen hat. Solche Rügen abzudrucken, entspricht laut Pressekodex “fairer Berichterstattung”.

(Weitere Texte zum Thema: “Bild” versteht Rüge nicht, Sensation: “Bild” druckt Kekilli-Rüge, Presserat: Mehr Rüge muss nicht sein.)

Total jeck

Manche Promis wissen, was sie ihren Fans schuldig sind. Heidi Klum zum Beispiel. Die hat auf ihrer Website angekündigt, beim Kölner Rosenmontagszug mitzufahren, von ihrem Wagen ordentlich Fruchtgummis zu schleudern und mit einem Handy Fotos zu machen, die direkt auf ihre Website gestellt werden. So weit, so harmlos.

Nun ist’s aber so, dass daraufhin der Kölner Zugleiter Alexander von Chiari in der Presse mehr oder weniger deutlich Bedenken äußerte, ob eine solche Foto-Aktion überhaupt erlaubt sei, da ja der WDR die alleinigen Rechte für eine Live-Übertragung besäße.

Bild.de berichtete daraufhin am Nachmittag:

Ausriss: Bild.de

“Hinter den Kulissen” des Kölner Karnevals tobe wegen der nicht abgesprochenen Fotoaktion ein “erbitterter Streit”. Der “mächtige Westdeutsche Rundfunk” habe inzwischen “ein strenges Fotoverbot” “verhängt”.

“In der Sendeanstalt hält man sich mit Äußerungen zurück. Statt dessen polterte der Leiter des Rosenmontagszugs, Alexander von Chiari: ‘Falls sich die Dame nicht daran hält, hole ich sie notfalls persönlich aus dem Zug.'”

Puh! Klingt nach mächtig Ärger.

Allerdings schreibt Bild.de nicht dazu, dass von Chiari die Äußerung, mit der er laut dpa in einem “Pressebericht” zitiert wird, längst entschärft hat (bzw. dementiert). Selbst wenn von Chiari sich dementsprechend geäußert haben sollte, wüsste Bild.de vermutlich kaum, ob er dabei tatsächlich “polterte” – fragt man den Zugleiter selbst, erklärt er, seitens “Bild” habe niemand mit ihm gesprochen.

In der Pressestelle des WDR heißt es auf Nachfrage, dass der Sender selbst erst aus der Presse von dem angeblichen Zoff erfahren habe. Ein “Fotoverbot” seitens des WDR gegenüber Klum, so versichert Sprecherin Kristina Bausch, habe es zu keiner Zeit gegeben. Man habe gar nichts gegen Klums Aktion.

Woher Bild.de weiß, dass der WDR sich (bis zu dieser Einigung) “mit Äußerungen zurück” hielt, ist ebenfalls unklar. Die WDR-Pressestelle kann sich bis heute Abend, 18 Uhr, jedenfalls an keinen Anruf aus der Bild.de-Redaktion erinnern.

Die hat ihre Schlagzeile inzwischen übrigens abgeändert. Jetzt steht da:

Ausriss: Bild.de

Der Text darunter ist – abgesehen von einem hinzugefügten Absatz – allerdings noch immer derselbe.

Die Erinnerungen des Grafen Nayhauß

Rückblick: Im Juli 2001, anlässlich des 75. Geburtstags von Mainhardt Graf Nayhauß, Autor der “Bild”-Kolumne “Berlin vertraulich” (ehemals: “Bonn vertraulich”) und zahlreicher Bücher (u.a. “Denk ich zurück an Bonn”), schrieb die “Welt” aus dem Axel Springer Verlag über den Jubilar: “Kaum jemand der Branche ist näher an Schröder, Fischer, Rau und den anderen Größen der Republik.” Das ist nun dreieinhalb Jahre her, die zweite Amtszeit von Eberhard Diepgen als Bürgermeister von Berlin war gerade zu Ende gegangen.

Aber zurück in die Gegenwart. Heute schreibt Mainhardt Graf Nayhauß in seiner “Bild”-Kolumne dies:

Rechtsexperten, darunter Berlins Innensenator Werthebach, meinen, daß “aus rechtlicher Sicht” der Aufmarsch nicht zu verbieten ist.
Hervorhebungen von Bild.de

Hoppla, da ist Nayhauß aber ein kleiner Fehler unterlaufen. Der Berliner Innensenator heißt nämlich seit dem 16. Juni 2001 Ehrhart Körting. Eckart Werthebach war vorher, unter Eberhard Diepgen, Senator für Inneres in Berlin.

Und deshalb sei uns hier doch noch ein kleiner Blick in die Vergangenheit gestattet. Noch einmal die “Welt” anlässlich Nayhauß’ 75.:

Wer aber aus den Erinnerungen des Autors von sieben Büchern und tausenden Artikeln zu schließen glaubt, Graf Nayhauß lebe in der Vergangenheit, der irrt.

Mit Dank für den sachdienlichen Hinweis an Marc

Zerklitterte Hemden

“BILD übersetzt von Kopf bis Fuß das Englisch-Wirrwarr in deutschen Kaufhäusern.”

So steht es bei Bild.de. Und mal abgesehen davon, dass es natürlich der “Wirrwarr” ist: Wem – außer der Mehrheit – ginge dieser ganze “Englisch-Wirrwarr in deutschen Kaufhäusern” nicht tagtäglich auf den Wecker?!

Allerdings ist die Übersetzung eines Englisch-Wirrwarrs für “Bild” ein gewagtes Unterfangen. Schließlich wissen aufmerksame “Bild”-Leser, dass es mit den Englisch-Kenntnissen in den “Bild”-Redaktionen so eine Sache ist, was wiederum “Bild” nicht davon abhält, in einem “Einkaufslexikon” 27 englischsprachige Bezeichnungen von “Beanie” bis “Casual Wear” zu übersetzen.

Und, nun ja, man mag darüber streiten, ob der Begriff Vintage wirklich “zerrissene Hose” bedeutet, wie “Bild” behauptet, oder nicht vielmehr das, was sich auf Deutsch Second-Hand-Kleidung nennt. Vielleicht ist One-size-fits-all mit “Jeanshosen in allen Größen” auch etwas unbeholfen (um nicht zu sagen: völlig falsch) übersetzt, weil die Formulierung doch eigentlich im Gegenteil Kleidungsstücke wie Mützen oder Socken bezeichnet, die es nur in einer einzigen Größe gibt und jedem passen sollen. Schon möglich, dass darüber hinaus eine Mesh-Cap keine “große Schirmmütze” ist, sondern vielmehr bloß eine solche Schirmmütze, die im hinteren Teil aus einem großmaschigen, netzartigen Stoff gefertigt wurde. Möglich auch, dass das alles enorm besserwisserisch klingt.

Dabei geht’s noch besserwisserischer: Knitwear nämlich übersetzt “Bild” mit “zerknittertes Hemd”. Und mal abgesehen davon, dass der Begriff nun überhaupt nichts mit irgendeinem “Hemd” zu tun hat, kommt das englische Wort knit ja vom Altenglischen cnyttan (was soviel wie “knoten” oder “binden” bedeutet und darin wohl dem deutschen knüpfen verwandt ist), wohingegen das deutsche Wort (zer)knittern (wie knistern) ein Ablaut des lautmalerischen knattern ist, also ursprünglich “leise knattern” bedeutete – vor allem aber mit dem englischen knit rein gar nichts zu tun hat, denn das bedeutet “stricken”, weshalb knitwear auch schlicht “Strickzeug” meint, wohingegen modisch zerknitterte Kleidung in der Regel sinnvollerweise mit Begriffen wie crinkle oder crush bezeichnet wird.

Aber natürlich müssen “Bild”-Redakteure im Ressort “Geld & Job” das alles nicht wissen. Aber sie hätten einfach mal hier klicken können, bevor sie ihren fehlerhaft hingerotzten Unsinn unter einer großkotzigen Überschrift (“…damit wir auch wissen, was wir kaufen”) verbreiten.

PS: Ebenfalls nicht verwechseln sollte man knittern mit klittern: Letzteres bedeutet nämlich “verfälscht darstellen”.

Mit Dank an Gerd S. für den sachdienlichen Hinweis und Steffi I. für die sachkundige Beratung.

Nachtrag, 14.12 Uhr:
Inzwischen hat der Wirrwarr-Beauftragte von Bild.de seinen Dienst angetreten und die Übersetzung von “One-size-fits-all” zu “Jeanshosen für alle Größen” geändert. Ob er es schaffen wird, im Laufe der kommenden Wochen noch weitere Fehler zu korrigieren? Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Nachtrag, 28.1.2005:
Na, also: Der Wirrwarr-Beauftragte von Bild.de hat sich nochmals rangesetzt und die Begriffserklärungen nachträglich berichtigt. Nun heißt es auch zu Vintage richtigerweise “Second-Hand-Look”, zu Mesh-Cap nur noch “Schirmmütze”, und hinter dem (ausgesprochen häufig in deutschen Kaufhäusern verwendeten) Begriff Knitwear steht “Strickwaren”. Ja, sogar die bereits überarbeitete Übersetzung von One-size-fits-all wurde nun abermals in “Kleidungsstücke, die es nur in einer einzigen Größe gibt, die jedem paßt (z.B. Mützen oder Socken)” korrigiert. Nur der Rechtschreibfehler im Wort “Kaputzenpullover”, der hier bislang unerwähnt geblieben war, wurde übersehen. Aber da wollen wir jetzt echt nicht tzimperlich sein.

We are the Champions XVIII – XXVI

Aus aktuellem Anlass fassen wir zusammen: Seit beispielsweise dem 4.1.2005 hießen die “Gewinner” des Tages in “Bild” unter anderem:

8.1.2005
Alexander Hold
Hauptdarsteller in einer Gerichtsshow beim Sender Sat.1, an dem der Axel Springer-Verlag beteiligt ist
10.1.2005
Stefan Aust
Chefredakteur des “Spiegel”, der beim Widerstand gegen die “Schlechtschreibreform” (“Bild”) und das “Maulkorb-Urteil” (“Bild”) sowie beim Vorabdruck verschiedener Bücher mit dem Axel Springer-Verlag kooperierte und von der im Axel Springer-Verlag erscheinenden “Hörzu” eine “Goldene Kamera” verliehen bekommt, aber ausdrücklich nie mit Springer-Chef Mathias Döpfner Ski gefahren ist.
13.1.12005
Thomas Gottschalk
TV-Moderator, dessen Sendung “Wetten, dass…?” mit Bild.de kooperiert.
18.1.2005
“Bild”-Buch “Das Jahr 2004”
O-Ton “Bild”: “können Sie hier bestellen”
20.1.2005
Kai-Uwe Ricke
Chef der Telekom, die mit Bild.de kooperiert.
21.1.2005
Torsten Rossmann
Chef des Senders N24, an dem der Axel Springer-Verlag beteiligt ist.
22.1.2005
Audi
Automarke, die von der “Bild am Sonntag” das “Goldenen Lenkrad” verliehen bekam.
25.1.2005
Sarah Connor
Sängerin, die von der im Axel Springer-Verlag erscheinenden “Hörzu” eine “Goldene Kamera” verliehen bekommt.
26.1.2005
Die “Bild”-Bestseller-Bibliothek
(Kein Kommentar)
 
 
Nachtrag, 27.1.2005:
Wolf Wegener
Chef des ADAC, nachdem er 50.000 Euro für eine “Bild”-Aktion spendete.

Eiskalt im Zillertal

Diese bzw. diese Geschichte über Daisy, die heute in der “Bild”-Zeitung steht, ist zu eklig zu hinterfotzig zu niederträchtig zu unkomisch zu perfide zu lang, als dass wir uns ausführlich damit befassen wollten.

Ein Mensch ist umgebracht worden, ein ihm nahestehender Mensch ist offenbar “mit der ganzen Situation völlig überfordert” und “mit Weinkrämpfen zusammengebrochen”. Und worum sorgt sich “Bild”? Ob der Hund des Verstorbenen mental auf ein Reise ins Zillertal vorbereitet ist und darum, dass der Hund “nicht einmal Wintersachen dabei” habe.

Allgemein  

Offensichtlich unwahr

Vermutlich wäre es bei den meisten “Enthüllungen”, mit denen “Bild” in diesen Tagen rund um Rudolph Moshammer und seinen Tod aufwartet, ein Fehler, sie mit Tatsachen zu verwechseln. Wie zutreffend kann eine Berichterstattung sein, die nicht einmal in sich selbst stimmig ist?

Heute berichtet das Blatt exklusiv, “Mosi” werde “im Himmel” “weinen”. Weil sein Chauffeur mit seinem Hund Daisy nach Österreich fahre.

Ein Bekannter: “Auch das hätte Mosi nie zugelassen. Daisy geht nicht gern auf Reisen. Sie wurde früher nur mitgenommen, wenn es gar nicht anders ging.”

Seit dem Tod der Mutter (1993) ist Mosi mit Daisy nicht mehr verreist.

Bei Bild.de kommt man direkt neben diesem Artikel zur Fotogalerie “Das schillernde Leben von Moshammer”. Eines der Bilder zeigt ihn “mit Hündchen Daisy” “im Oktober 2004 bei der Weltpremiere des Programmes ‘Fantasy’ der Eisrevue ‘Holiday on Ice’ (…).”

Sie fand in Hamburg statt.

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