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Joschka Fischers Hochzeits-Tapes

Andreas Englisch ist “BILD-Reporter”, “BamS-Korrespondent”, “BILD-Vatikan-Experte”, “BILD-Vatikan-Korrespondent” und “BILD-Vatikan-Sonder-Korrespondent”. Laut AVAinternational.de “enthüllt Englisch die Geheimnisse, die sich hinter Fakten verbergen.”

Aber zurück zur Hochzeit von Minu Barati und Joschka Fischer. Denn wie der “Spiegel” in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, verlangt Barati nicht nur u.a. wegen einer irreführenden Foto-Montage auf der Titelseite Unterlassungserklärungen von “Bild”, sondern auch, weil “Bild”-Mann Andreas Englisch in seiner Hochzeitsberichterstattung die folgenden (zunächst gut informiert wirkenden) Sätze geschrieben hatte:

“Ein sechsköpfiges Streichorchester spielte Mozarts “Kleine Nachtmusik” und Vivaldis Frühlingsmotiv aus den “Vier Jahrezeiten”. Eine der Musikerinnen zu BILD: “Während der Feier saß Minus Töchterchen beim Bürgermeister.”
(Hervorhebung von uns.)

Und hatten nicht weltweit auch andere Medien unter Verweis auf die italienische “La Repubblica” geschrieben, zu Beginn der Zeremonie sei Mozarts “Kleiner Nachtmusik”, zum Abschluß der “Frühling” aus Vivaldis “Die vier Jahreszeiten” erklungen?

Der “Spiegel” findet die (zunächst recht harmlos wirkenden) Sätze in “Bild” dennoch “besonders pikant”. Und das mit Recht, denn wie “Bild” es geschafft hat, mit einer der Musikerinnen des sechsköpfigen Streichorchesters zu sprechen, ist mehr als rätselhaft. Laut Barati nämlich kam bei der Zeremonie, über die “Bild” so gut Bescheid zu wissen schien, die Hochzeitsmusik “vom Band”.

Und “Bild” hat laut “Spiegel” “diesen Teil der Unterlassungserklärung inzwischen unterzeichnet”. Bei Bild.de sind die Artikel über die Trauung zur Zeit “nicht verfügbar”.

Blutschande.Kinder und Volks.Glaube

“Patrick (27) und Susan (20) — seit dem
BILD-am-SONNTAG-Artikel vor einer Woche
ist kaum ein Tag vergangen, an dem nicht in
Zeitungen und TV-Beiträgen über die verbotene
Geschwisterliebe berichtet wurde.”
(“Bild am Sonntag” vom 22.8.2004)

“Bild” und “Bild am Sonntag” berichten seit August vergangenen Jahres über die von “Bild” und “Bild am Sonntag” wahlweise “Inzest-Paar”, “Inzest-Pärchen” oder “perverses Paar” genannten Geschwister Patrick Stübing und Susan Karolewski, das in den vergangenen Jahren gemeinsam vier “Blutschande-Kinder” gezeugt hat.

Am 16. August 2004 berichtete “Bild”:

Susan bekam einen Sohn. Er ist heute 3 Jahre alt, kann nicht laufen, nicht sprechen. Er ist geistig zurückgeblieben, weil seine Eltern Geschwister sind. Der Gen-Pool ist zu ähnlich! (…) Töchterchen Sarah kam zur Welt. Sie ist heute 17 Monate alt, auch sie geistig zurückgeblieben.

Am 17. August 2004 berichtete “Bild”:

Zwei ihrer Kinder sind geistig zurückgeblieben. Der Junge (3) kann noch nicht sprechen und nicht laufen. Ob das dritte Inzest-Kind (3 Monate) das gleiche Schicksal wie seine Geschwister hat, ist noch unklar.

Am 19. August 2004 berichtete “Bild”:

Zwei der Kinder sind geistig zurückgeblieben (BILD berichtete). Der älteste Sohn, Eric (3), kann noch nicht laufen, nicht sprechen.

Am 22. August 2004 berichtete “Bild am Sonntag”:

Die zwei älteren, Eric (3) und Sarah (17 Monate), leben wie das jüngste bei Pflegeeltern und sind geistig zurückgeblieben. Nur bei der kleinen Nancy (4 Monate) besteht noch Hoffnung, dass sie die verbotene Liebe ihrer Eltern ohne bleibende Schäden überstanden hat.

Am 24. August 2004 berichtete “Bild”:

Die Kinder Eric (3) und Sarah (17 Monate) sind behindert. Auch bei Nancy (4 Monate) sind Folgen der Blutschande zu erwarten (BILD berichtete).

Am 20. Oktober 2004 berichtete “Bild”:

Die Kinder sind geistig zurückgeblieben (…).

Am 22. April 2005 berichtete “Bild”:

Bei den beiden älteren Kindern steht fest: Sie sind geistig zurückgeblieben, weil die Eltern Geschwister sind und sich deren Gene zu wenig unterscheiden.

Wie “fest” das steht, ist zumindest fraglich. Denn vergangene Woche berichtete auch der “Spiegel” über Stübing und Karolewski bzw. “die im Volksglauben wurzelnde Furcht vor genetisch-biologischer Schädigung der Nachkommenschaft”. Genauer gesagt heißt es dort:

Selbst die im Volksglauben wurzelnde Furcht vor genetisch-biologischer Schädigung der Nachkommenschaft hat die naturwissenschaftliche Forschung schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts relativiert. Einen Beweis dafür, dass Inzest-Kinder von Eltern, deren Erbanlagen gesund sind, kränker seien oder eher geistig behindert als Kinder Nicht-Verwandter, gibt es nicht. Zwei der Kinder von Patrick und Susan sind völlig gesund, eines ist in der Entwicklung noch etwas hintendran. Der Erstgeborene soll an Epilepsie leiden. Doch ob das daran liegt, dass seine Eltern Geschwister sind, oder ob das Kind dessen ungeachtet an Epilepsie leidet, steht dahin.

Am deutlichsten wird der große Rechtslehrer Claus Roxin: “Der ‘Verwandtenbeischlaf’ verstößt zwar gegen ein in unserem Kulturkreis seit unvordenklichen Zeiten überliefertes Tabu, aber wer oder was dadurch geschädigt wird, ist unklar.” Ehebrecherisches Verhalten, so Roxin, könne ebenso familienzerstörende Wirkung haben wie Inzest und sei doch nicht strafbar. Auch der Hinweis auf mögliche Erbschädigungen liefere kein tragfähiges Argument, da “ein solches Kind im Regelfall genetisch nicht geschädigt ist und weil die Verhinderung erbkranken Nachwuchses auch im Übrigen von unserer Rechtsordnung nicht mit strafrechtlichen Mitteln erstrebt wird”.
(Hervorhebung von uns.)

Mit Dank an Michael G. für den Hinweis.

Kurz korrigiert (26)

Bild.de wirbt derzeit für berichtet derzeit über den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses und berichtet deshalb u.a. dies:

Und es stimmt: Am 3. Februar 1945 wurde das Schloss zerstört. “Aber”, so heißt es auf der Website des Fördervereins Berliner Stadtschloss e.V. (von dem Bild.de obiges Foto hat), “das riesige Bauwerk war weniger zerstört als z.B. das Charlottenburger Schloss. In seinen Mauern stand es, zwar ausgebrannt, dennoch festgefügt da.”

Und deshalb zeigt das von Bild.de ausgewählte Foto vom Schloss, anders als Bild.de suggeriert, auch nicht wirklich die Zerstörung vom 3. Februar 1945, sondern – laut Förderverein – die “Sprengung weiterer Abschnitte der Südfassade bei Portal II” im Auftrag der DDR-Führung im Herbst 1950.

Mit Dank an Mortimer G. für den Hinweis.

Nachtrag, 9.11.2005:
Mittlerweile hat der DDR-Beauftragte von Bild.de seinen Dienst angetreten und die sinnentstellende Fotobeschriftung entsprechend korrigiert:

“Jetzt” V

Sex schützt vor Erkältung

So stand es gestern auf der Titelseite von “Bild”. Und weiter:

“London – Ohne Schnupfen, Husten & Co durch den Herbst? Zweimal Sex pro Woche hilft! Forscher der Uni Pennsylvania (USA) fanden jetzt heraus: Paare mit diesem Sexrhythmus haben das stabilste Immunsystem. (…)”

Nun wissen wir leider nicht, warum diese “Bild”-Meldung mit dem Wort London anfängt, wenn es sich doch eigentlich um eine US-Studie handelt. Was wir hingegen wissen, ist, dass die Forscher den Zusammenhang zwischen Sexualverhalten und Immunsystem mitnichten “jetzt” herausgefunden haben. All das, was da gestern, am 5.11.2005 also, über die Studie “The Effect of Sexual Behavior on Immune System Function” auf der Titelseite von “Bild” stand, ist seit über fünfeinhalb Jahren, genauer gesagt, mindestens seit dem 1.2.1999 bekannt.

Und davon, dass Sex vor Erkältung schützen soll, hat man auch im Hause “Bild” nicht erst gestern gehört.

Mit Dank an Peter K. für den Hinweis.

PS: Auch Fahrstuhlmusik kann vor Erkältung schützen! Zumindest haben das die Forscher aus Pennnsylvania ebenfalls “jetzt” [sic] herausgefunden.

Nö, mit Ausländerfeindlichkeit hat das nix zu tun

Metin Kaplan lebte von 1983 bis 2004 in Deutschland und erhielt von 1992 bis 2000 politisches Asyl. Nachdem Kaplan in Deutschland zur Tötung Ibrahim Sofus aufgerufen hatte und Sofu 1997 ermordet worden war, kam er 1999 in Untersuchungshaft und wurde 2000 wegen öffentlichen Aufrufs zu einer Straftat zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Haftentlassung 2003 wurde die Auslieferung Kaplans an die Türkei (wo er wegen des Versuchs des “gewaltsamen Umsturzes der Verfassungsordnung” angeklagt war) zunächst abgelehnt, weil ihm dort möglicherweise ein nicht rechtsstaatliches Strafverfahren und Folter drohten. 2004 wurde er dann doch ausgewiesen, in der Türkei festgenommen und 2005 wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt.

Es schadet nicht, sich das alles noch einmal in Erinnerung zu rufen, bevor man den heutigen “Bild”-Kommentar von Georg Gafron liest. Und nicht nur das, denn:

1987 erhielt auch Metin Kaplans Familie Asyl in Deutschland, weil sie in die drohende politische Verfolgung ihres Mannes hätte einbezogen werden können. Mit der Abschiebung Kaplans 2004 wurde jedoch Kaplans Ehefrau Belkis und Tochter Halise der Asylanspruch aberkannt, weil beide vor ihrer Ausreise nach Deutschland nicht politisch verfolgt worden seien und ihnen bei einer Rückkehr in die Türkei keine Verfolgung drohe. Die beiden Frauen hatten dagegen geklagt, ihre Klage wurde am gestrigen Freitag vom Kölner Verwaltungsgericht abgewiesen.

Und jetzt zu “Bild”. Denn dort schreib ja Georg Gafron über die gestrige Gerichtsentscheidung, lobt die Kölner Richter für ihr Urteil und hält es für eine konsequente Anwendung des Ausländerrechts. Weiter schreibt er:

Leider ist dies nicht die Regel: Haarsträubende Mißstände in deutschen Behörden machen es nach wie vor möglich, daß sich zum Teil schwerstkriminelle Ausländer trickreich den Schutz des deutschen Ausländer- und Staatsangehörigkeitsrechts erschleichen können.

Die Aberkennung des Asylstatus der Familie Kaplan in Köln zeigt: Es geht auch anders, wenn man nur will.

Es hat mit Ausländerfeindlichkeit nicht das geringste zu tun, wenn man fordert: Wer als Gast hier lebt und gegen die Gesetze verstößt, hat das Gastrecht verwirkt und muß gehen! Und zwar schnell.

Mit anderen Worten: Gafron verschweigt komplett, dass die Aberkennung des Asylstatus von Kaplans Ehefrau und Tochter mit der (behaupteten) trickreichen Schutz-Erschleichung schwerstkrimineller Ausländer nicht das Geringste zu tun hat. Stattdessen erweckt er den gegenteiligen Eindruck. Und obwohl das Gerichtsurteil, auf das sich Gafron bezieht, offenbar nicht einmal bedeutet, dass die beiden Frauen nun ausgewiesen werden können, druckt “Bild” das alles unter der Überschrift:

"Kriminelle Ausländer raus!"

Ein Spruch, mit dem übrigens auch die DVU im letzten Wahlkampf warb, obwohl doch für Gafrons Argumentation eine pauschalere “Ausländer raus!”-Überschrift fast präziser gewesen wäre. Und wer weiß: In “Bild”-Logik hätte wahrscheinlich auch die “mit Ausländerfeindlichkeit nicht das geringste zu tun”.

Was es noch nie gab

“Bild” wirbt heute für berichtet heute über den “King Kong”-Film von Peter Jackson, der bald anläuft. Und “Bild” schreibt:

“BILD zeigt exklusiv die ersten faszinierenden Fotos.”

Und es mag stimmen, dass genau diese vier Fotos, die “Bild” heute “Exklusiv-Fotos!” bzw. “BILD-Exklusiv-Fotos!” nennt, andernorts tatsächlich bislang nicht zu finden waren. (Zum Teil ziiiemlich ähnliche finden sich im offiziellen “King Kong”-Trailer.)

Nicht stimmt hingegen, wie “Bild” eins der Fotos betextet:

Das gab’s noch nie: Dinosaurier greifen King Kong an – ein Mix aus "Jurassic Park" und "Indiana Jones" mit den Tricks aus "Herr der Ringe"

Denn bereits 48 Jahre vor “Indiana Jones”, 60 Jahre vor “Jurassic Park” und 72 Jahre vor Erscheinen der heutigen “Bild”, genauer gesagt also 1933 im allerersten “King Kong”-Film, auf den sich der Remake-Regisseur Jackson ausdrücklich bezieht, wurde King Kong von Dinosauriern angegriffen. Und das gab’s wirklich noch nie, weil “King Kong” doch damals laut IMDb “der erste Dinosaurier-Film der Welt”* war.

Mit Dank an Thomas C. und Sebastian S. für die Hinweise.

*) Nachtrag, 5.11.2005:
Offenbar gab’s nicht einmal das noch nie, weil (anders als bei IMDb behauptet) vor 1933 schon andere Dinosaurier-Filme gedreht worden waren – insbesondere “The Lost World” aus dem Jahr 1925.

Mit nachträglichem Dank an Richard J., Peter E., Harald G. und Ron.

Peinlicher Ausrutscher

“It’s very strange.”
(Madonna)

“People get very upset about the fact that I decided to study a spiritual belief system. It’s very strange. I may as well have announced that I’ve joined the Nazi party, hat die Musikerin Madonna offenbar in einem Interview mit dem britischen Magazin “Attitude” gesagt, weil sie es seltsam findet, wie sehr sich die Leute über ihre Beschäftigung mit der Kabbala aufregen – grad so, als hätte sie ihren Beitritt in die Nazi-Partei bekanntgegeben. Nun kann man das, was Madonna gesagt hat, paraphrasieren. Oder man übersetzt’s ins Deutsche. Deutschsprachige Medien haben sich für Letzteres entschieden. “Es ist, als ob ich einer Nazi-Party beigetreten wäre!” oder “Ich hätte genauso gut bekannt geben können, dass ich einer Nazi-Partei beigetreten wäre”, lauten gängige Übersetzungen.

Und man kann das so stehen lassen. Oder aber man macht, wie “Bild”, Madonna deshalb zum “Verlierer” des Tages, zitiert sie, wie “Bild”, aus unerfindlichen Gründen mit einem O-Ton, den sie so nie gesagt hat (“Es wäre weniger kontrovers, wenn ich der Nazi-Partei beiträte.”), nennt das falsche Zitat, wie “Bild”, anschließend “einen peinlichen Ausrutscher” und schreibt:

BILD meint: Erst denken, dann reden!”

BILDblog meint das auch.

Nachtrag, 4.11.2005:
Wir haben uns geirrt. Madonna hat den Satz offenbar doch genau so gesagt, wie “Bild” ihn aufgeschrieben hat. Tut uns leid!

Mit Dank an Alexander S. für den sachdienlichen Hinweis.

Gekürztes Feingefühl

Am Donnerstagabend vergangener Woche ereignete sich ein Verkehrsunfall, in dessen Folge eine Frau ihr Leben verlor und der Fahrer des zweiten am Unfall beteiligten Autos schwer verletzt wurde. Sein Beifahrer überlebte den Unfall leicht verletzt und heißt Max Mutzke.

Bild.de, “Bild” und “BamS” berichteten anschließend ausführlich, detailverliebt und spekulativ über den “Horror-Unfall”, wie Bild.de, “Bild” und “BamS” ihn nennen. Mutzke selbst will sich zum Unfall gegenüber der Presse nicht äußern. Und so ähnlich stand’s auch in der “BamS”:

“Max Mutzke selbst will sich in der Öffentlichkeit nicht äußern. Er erklärte lediglich in einer Internet-Botschaft an seine Fans: ‘Liebe Freunde, macht Euch um mich keine Sorgen. Ich bin unverletzt.’ Sein tiefes Mitgefühl gelte den Angehörigen der Verstorbenen.”

Was in “BamS”, “Bild” oder bei Bild.de nicht steht, ist der Mittelteil von Mutzkes “Internet-Botschaft”. Er lautet:

“Was mich allerdings sehr bedrückt, ist die Berichterstattung einiger Medien, die aus dem tragischen Tod einer jungen Frau eine Promi-Geschichte über mich machen. Der Anstand und die Pietät gebieten hier meiner Meinung nach mehr Feingefühl für die Familie der Verstorbenen.”

Mit Dank an die zahlreichen Hinweisgeber.

Sind immer die andern

Damals, im Januar 2001 beispielsweise, als “Bild” ein Foto von Jürgen Trittin manipuliert hatte, entschuldigte sich “Bild” anschließend dahingehend, “bei der Auswertung weiterer Fotos und Videobänder” festgestellt zu haben, dass es sich dabei um einen Fehler handelte. Als im Juli 2004 die “BamS” behauptet hatte, “Beweis-Fotos” von einer angeblichen “Liebesnacht” Oliver Kahns zu zeigen, die gar keine “Beweis-Fotos” waren, hieß es anschließend, man sei “trotz intensiver Quellenprüfung (…) Opfer eines Betrügers geworden”. So sind sie halt bei “Bild”. Und am 30. September 2005 hatte “Bild”-Kolumnist Mainhardt Graf Nayhauß behauptet:

“Die teuersten Ladenhüter sind elektronische ‘Schrittzähler’ von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Das teure Wander-Zubehör sollte unters Wahlvolk gebracht werden – jetzt wird es in anderen Ministerien verteilt.”

Auch das stimmte nicht, weshalb es in der gestrigen “Bild” hieß:

“Von den rund 69 000 ausgelieferten Schrittzählern wurden nämlich rund 58 000 Stück unter der Bevölkerung verteilt und nur 180 Stück in Bundesministerien. In den ‘Top 10’ vom 30. September war der Eindruck entstanden, die gesundheitsfördernden Zähler seien vor allem an Ministeriums-Mitarbeiter verteilt worden.”

Davon, dass man einen Fehler gemacht hat, will “Bild” dennoch nichts wissen. Stattdessen nennt’s Autor Nayhauß lieber die…

“peinlichste Fehlinformation, die mir gesteckt worden ist”.

Mit Dank an Sebastian K. und das BMGS für den Hinweis.

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