“Die größte Beton-Kathedrale der Welt wurde 1971 von Papst Johannes Paul II. eingeweiht, in ihr hängt das Marienbildnis der ‘Virgen de Altagracia’. Dominikaner schwören: Die Heilige Jungfrau heilt Kranke, erhört Bitten.”
So stand’s gestern im “Super-Preisrätsel von BamS und Neckermann”. Und weil’s so schön ist, gibt’s zu obigem Absatz auch gleich noch eine “Super-Preisrätsel”-Frage, in der es heißt:
“Rund 44 Kilometer von der dominikanischen Ostküste entfernt liegt Higuey, der berühmteste Wallfahrtsort des Landes. Das Zentrum jeder Wallfahrt: die größte Betonkathedrale der Welt, die 1971 von Papst Johannes Paul II. eingeweiht wurde.”
Anschließend fragen “BamS” und Neckermann dann, was für ein Marienbildchen denn wohl in Higüey von den Einheimischen verehrt werde. Gute Frage. Sinnvoller wäre allerdings die Frage gewesen, ob und wenn ja wann welcher Papst warum eigentlich dort war.*
Mit Dank an Mike S. für den Hinweis.
Nachtrag, 29.1.2006:
In der “BamS”-Ausgabe vom 29. Januar heißt es auf Seite 38 in der “Korrektur”-Rubrik:
“In der BamS-Ausgabe vom 22. Januar stand auf Seite 52, daß die Kathedrale von Higuey 1971 von Papst Johannes Paul II. eingeweiht wurde. Richtig ist, daß Papst Johannes Paul II. am 25. Januar 1979 die Kathedrale besuchte und dabei das Marienbildnis der ‘Virgen de Altagracia’ mit einer Tiara (Papstkrone) krönte.”
Wie angekündigt steht also heute auf Seite 2 der “Bild”-Zeitung wortwörtlich das, was bereits seit vergangenem Donnerstag als “Gegendarstellung” (und sinngemäß als “Richtigstellung”) bei Bild.de nachzulesen ist: dass Joschka Fischer – anders als “Bild” am 11. Januar 2006 behauptet hatte – zu keinem Zeitpunkt mit Harvard über eine Gastprofessur verhandelt habe, demnach dort auch keine Professur antreten werde und ebenso wenig vorhabe, für zwei bis drei Jahre in die USA umzuziehen.
“Bild” nennt es “Klarstellung”(siehe Ausriss) und beschließt deren Abdruck mit einer “Ergänzung der Redaktion”:
“Diese Darstellung ist korrekt, wie BILD am 12. Januar 2006 berichtete.”
Und ja: Auch diese Darstellung ist korrekt – insbesondere dann, wenn man hinzufügt, dass “Bild” ja (wie berichtet) am 11. Januar 2006 noch etwas ganz anderes behauptet hatte und am 12. Januar 2006 den irreführenden Eindruck zu erwecken versuchte, die nun korrigierten Fehler in der Berichterstattung seien (wie berichtet) ursprünglich gar nicht von “Bild”, sondern vom “Stern”.
Unter der Überschrift “Wollte Hitler den berühmten Petersplatz nachbauen?” heißt es heute in der “Bild”-Zeitung:
“Statt eines Brunnens wie in Rom sollte allerdings in der Mitte eine Riesenstatue von Italien-Diktator Mussolini stehen.”
Der Satz ist die korrekte Wiedergabe eines Zitats aus einer britischen Sonntagszeitung (“The Moscow museum’s director, David Sarkisian, told the Sunday Telegraph: “(…) at the centre instead of a fountain as in Rome there would be a huge statue of Benito Mussolini”). Sachlich richtiger wird der “Bild”-Satz dadurch aber nicht — auch nicht dadurch, dass “Bild” die Quellenangabe weglässt und sich die Aussage zu Eigen macht. Im Gegenteil: Von einer Zeitung mit eigenem Vatikan-Korrespondenten, deren Chefredakteur zudem erst kürzlich noch höchstselbst auf dem Petersplatz herumscharwenzelte, sollte man eigentlich annehmen, dass sie weiß, was sich seit über 400 Jahren wirklich in der Mitte der Piazza San Pietro in Rom befindet. Kleiner Tipp: Es ist kein Brunnen.
Mit Dank an Jörg B. für den Hinweis.
Nachtrag, 16:10: Bild.de hat den Fehler der “Bild” inzwischen korrigiert. Und wer weiß: Vermutlich wäre es insgesamt viel sinnvoller gewesen, die Nachricht bereits vor zwei Wochen aus der “Corriere della sera” abzuschreiben.
Übrigens: Der echte Canossa-Gang führte Heinrich IV. im Jahr 1077 über die Alpen nach Italien, um den Papst durch Buße zu bewegen, seinen Bann gegen ihn zurückzunehmen.
Mit Dank an Uwe B., Alexander W., Jens S. und Ralf H.
Nachtrag, 22.1.2006:
Auf Bild.de wurde der entsprechende Absatz inzwischen geändert. Nun heißt es auch dort korrekterweise:
Nachdem “Bild” vor acht Tagen noch behauptet hatte, Joschka Fischer wolle nach Amerika auswandern, und der “Bild”-Bericht von Bild.de übernommen worden war, finden sich dazu nun bei Bild.de eine Gegendarstellung und eine Richtigstellung.
“Zu keinem Zeitpunkt habe ich mit Harvard über eine Gastprofessur verhandelt. Ebenso falsch ist es demnach, daß ich dort eine Professur antreten werde. Ebenso wenig habe ich vor, für zwei bis drei Jahre in die USA umzuziehen.”
Und in Anbetracht der Tatsache, dass eine Gegendarstellung bekanntlich nicht beweist, dass eine Zeitung falsch berichtet hat, zitieren wir auch noch kurz aus der Richtigstellung:
“Zu keinem Zeitpunkt hat Herr Joschka Fischer mit Harvard über eine Gastprofessur verhandelt. Ebenso falsch ist es demnach, daß er dort eine Professur antreten werde. Ebenso wenig hat er vor, für zwei bis drei Jahre in die USA umzuziehen. (…)
Die Redaktion”
Nach unseren Informationen sollen eine entsprechende Gegendarstellung Fischers und eine Richtigstellung der Redaktion auch am Montag in der “Bild”-Zeitung stehen.*
*) Nachtrag, 20.1.2006:
Wir müssen uns präzisieren: Nach neuen Informationen soll am Montag in der “Bild”-Zeitung eine “Klarstellung” erscheinen, in der auch die “Bild”-Redaktion Fischers Darstellung als korrekt bezeichnen wird. (Genaueres dazu vielleicht später.)
Vielleicht erinnert sich ja noch wer an diesen Erfinder, von dem “Bild” ebenso irrwitziger- wie fälschlicherweise und wider besseres Wissen behauptet hatte, er könne aus toten Katzen Benzin machen. Nein? Macht nix. Denn, was “Bild” kann, kann die “Bild am Sonntag” schon lange:**
Vorgestern berichtete die “BamS” doppelseitig mal wieder über die Vogelgrippe und die “miesen Geschäfte mit der Angst”:
“Es gibt Menschen, die von dieser Angst profitieren wollen”, schrieb die “BamS” und berichtete von einem “Luftreiniger” bzw. “Raumluftsterilisator”, vertrieben durch die Pinneberger Firma Kobra Biotechnic. Viroxx heißt das Ding, das (laut “BamS”) “aussieht wie eine rollbare Heizung” und 4980 Euro kostet. “Schon 250 Geräte haben wir verkauft”, zitierte die “BamS” den Geschäftsführer der Firma, Uwe Perbandt, im O-Ton…
… und anschließend den Vogelgrippe-Experten Christian Drosten vom renommierten Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (“kopfschüttelnd”):
“Luftreiniger und ähnliches können Sie als Schutz vor Vogelgrippe oder Influenza vergessen, das ist reine Geschäftemacherei.”
Sein Urteil klingt nicht gut. Und fragt man bei Christian Drosten nach, bestätigt er zunächst: Genau so sei es, und genau so habe er es auch der “BamS” auf Anfrage gesagt. Allerdings sei er vom Leiter der “BamS”-Medizinredaktion, Bernd Schwedhelm, nur pauschal “nach irgendwelchen Geräten zur Luftreinigung gefragt worden”. Vom erwähnten Viroxx-Gerät hingegen sei in dem Telefonat mit Schwedhelm überhaupt keine Rede gewesen. Anderfalls wäre seine Antwort vermutlich anders ausgefallen.
Und so verwundert es auch kaum, dass es nach Erscheinen des “BamS”-Artikels auf der Website der Viroxx-Hersteller heißt, die Darstellung der “Bild am Sonntag” sei “absolut unzutreffend”:
“Bei VIROXX handelt es sich nicht wie dargestellt, um einen herkömmlichen Luftreiniger, sondern um ein Entkeimungssterilisationsgerät. (…) Auf die Frage der Journalistin, wie viele Geräte die Firma schon hergestellt habe und an wen es vertrieben wurde, lautet die Originalantwort “Es handelt sich um ca. 250 Geräte, die ausschließlich an deutsche Fachkliniken, Arztpraxen und Labore vertrieben wurde.” (…) Auch wurde den Journalisten deutlich gesagt, das VIROXX für den Einsatz in Wartezimmern und kleineren Operationssäalen gedacht ist (…).* Es ist uns wirklich unverständlich, wie uns Panikmache vorgeworfen wird und unsere Technologie mit ‘Lutschbonbons’ in den Zusammenhang gebracht werden kann.”
(Außerdem heißt es, von dem Gespräch mit der “BamS” gebe es “einen digitalen Mitschnitt”.)
Und tatsächlich handelt es sich beim Viroxx um ein medizinisches Gerät, das nicht nur TÜV-geprüft und zugelassen ist, sondern dessen Wirksamkeit am Beispiel des SARS Corona-Virus auch von der Universität Marburg zertifiziert wurde (das Gutachten liegt uns vor), weshalb Viroxx-Mann Uwe Perbandt, nachhaltig irritiert, auch nicht versteht, worin sein Geschäft mit der Angst bestehen soll.*
Perbandt berichtet uns außerdem, es habe die niedersächsische Landesregierung (deren Ministerpräsident Christian Wulff den Viroxx-Fabrikanten Bioclimatic noch im Juli 2005 besucht und als innovatives Unternehmen gelobt hatte) nach der offensichtlich grob verfälschenden “BamS”-Veröffentlichung ihre Unterstützung zugesagt. Zudem habe sich der in der “BamS” zitierte Virologe Drosten bei ihm bereits netterweise schriftlich für sein von der “BamS” so sinnentstellend verwendetes Statement entschuldigt. Sogar ein Mitarbeiter aus dem Hause “Bild” habe ihn für die (nach Perbandts Einschätzung) schon jetzt geschäftsschädigende Berichterstattung um Entschuldigung gebeten.
Stattdessen aber, so Perbandt, habe er die Angelegenheit dann doch lieber seinen Anwälten übergeben.
Mit Dank an Daniel S. für den Hinweis.
*) Nachtrag, 15:45:
Tatsächlich bewirbt die Firma Kobra Biotechnic das Viroxx-Gerät auch für den privaten Gebrauch. Den Beweis, dass es sich dafür nicht eigne, bleibt die “BamS” jedoch schuldig.
**) Nachtrag, 19:10:
Wir haben den Vorspann nach Veröffentlichung aufgrund neuer Erkenntnisse gestrichen, da der Vergleich uns nicht mehr angemessen erschien.
Zur Klarstellung:
Wir wissen nicht, unter welchen Bedingungen das Viroxx-Gerät sinnvoll ist. Die Antwort auf diese Fragen müssen wir Vogelgrippe- oder Virologenblogs überlassen. Wir sind das BILDblog, unser Thema ist die Berichterstattung von “Bild”, “BamS” und Bild.de.
Es mag sein, dass die aktuelle Viroxx-Werbung, die das Gerät auch für den Einsatz jenseits von öffentlichen Orten wie Arztpraxen oder Flughäfen empfiehlt, zweifelhaft ist. Ganz sicher aber ist die “Bild am Sonntag”-Berichterstattung zweifelhaft. Als ein Beweis für ein angebliches “mieses Geschäft” mit der Vogelgrippe zitiert die “BamS” einen Experten, der allerdings gar nicht wusste, dass er sich zu Viroxx äußert. Der Eindruck, den die “BamS” erweckt, es handele sich bei dem Gerät um eine Art wirkungslose Attrappe, ist nach unseren Recherchen falsch.
Wir begrüßen es ausdrücklich, wenn die “Bild am Sonntag” nachvielenArtikeln der “Bild”-Zeitung, die Panik vor der Vogelgrippe verbreiteten, einen Artikel gegen die Panikmache veröffentlicht. Aber auch bei diesem hehren Ziel muss die “BamS” nach unserer Überzeugung journalistische Standards einhalten.
Angela M. (51)?
Joschka F. (57)?
Boris B. (38)?
Hugo M.-V. (58)?
Nein, irgendeinen Sinn wird es schon haben, dass “Bild” nicht jeden Namen, den sie in die Zeitung druckt, abkürzt. Schließlich ist so eine Abkürzung ein halbwegs probates Mittel zur Anonymisierung von Personen (meist Privatpersonen) zum Schutz vor unangemessen viel Öffentlichkeit — auch, wenn das im Hause “Bild” nichtimmeranstandslosgelingt.
Im Fall der Schülerin “Jacqueline K. (17)” allerdings, die ihren Lehrer offenbar wüst beschimpft hatte und dafür nun von einem Gericht zu 30 Stunden gemeinnütziger Arbeit in einem Altenheim “verdonnert” wurde, hat “Bild” sich die Mühe gemacht und Jacquelines Nachnamen verschwiegen. Auch Jaquelines Lehrer heißt in “Bild” nur “Lehrer Achim J. (45)”, “Klassenlehrer Achim J. (45)”, “Herr J.” oder “beleidigter Pauker” — außer in der von “Bild” am Samstag dokumentierten “Anklageschrift”. Dort nämlich wurden zwar der Nachname der Schülerin, ihr Wohnort und der Nachname ihrer gesetzlichen Vertreter unkenntlich gemacht, der Nachname des “beleidigten Paukers” allerdings steht gut lesbar und unverfremdet dort…
PS: Auch bei Bild.de gab es noch bis gestern Nacht ein Faksimile der Anklageschrift “zum Großklicken” (siehe Ausriss). Nachdem wir die Bild.de-Redaktion auf die Tatsache der unterlassenen Verfremdung des Lehrernamens aufmerksam gemacht hatten, bekamen wir zwar keine Antwort, der “Zum Großklicken”-Link ist jedoch mittlerweile aus dem Bild.de-Text entfernt.
Am Freitag gegen 9.45 Uhr* traf sich Kanzlerin Angela Merkel im Weißen Haus mit US-Präsident George W. Bush.
Von 11.37 Uhr bis 12.04 Uhr gaben die beiden eine Pressekonferenz. Anschließend gab’s ein Mittagessen im “Old Family Dining Room”, an dem auch die Präsidentengattin Laura Bush und US-Außenministerin Condoleezza Rice teilnahmen, und nach drei Stunden, so gegen 13 Uhr, war das Treffen vorbei.
Gut vier Stunden später strahlte der TV-Sender CNN ein Interview mit Laura Bush aus, das “BamS”-Autor Martin S. Lambeck zu folgenden Zeilen inspirierte:
“Heitere Stimmung im traditionsreichen ‘Old Familiy Dining Room’ des Weißen Hauses in Washington: Hier, im Familien-Eßzimmer, hat sich das Küchenkabinett von US-Präsident George W. Bush am Freitag versammelt, um die neue deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel genau zu studieren. Für das Ereignis ist eigens die First Lady Laura Bush nach Washington gereist. Die einflußreiche US-Außenministerin Condoleezza Rice ist auch dabei. Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht ahnt: Angela Merkel beschert Condi Rice einen großen Tag.
Offenkundig stark beeindruckt von dem gelungenen Debüt der Kanzlerin in Washington, ruft Laura Bush wenige Stunden später im US-Fernsehsender CNN Condi Rice als US-Präsidentschaftskandidatin und damit als mögliche Nachfolgerin ihres Mannes aus.”
Ebenfalls offenkundig stark beeindruckt von dem gelungenen Debüt der Kanzlerin in Washington kommt “BamS”-Autor Lambeck zuletzt abermals auf des Mittagessen im “Old Family Dining Room” zurück und schließt:
“Bush betrachtet beim Dessert das deutsch-amerikanische GirlsCamp. Ein paar Stunden später wird seine Ehefrau die Wunschnachfolgerin des Präsidenten ausrufen.”
Was die “BamS” verschweigt und zudem durch Formulierungen wie “Überraschende Initiative nach Gespräch mit Merkel” arg verschleiert: Anlass für Laura Bushs Lobrede auf Condoleezza Rice war die Wahl von Ellen Sirleaf-Johnson zur Präsidentin von Liberia (zu deren Amtseinführung am morgigen Montag sie übrigens auch angereist ist), und…
… das am Freitagabend um 19 Uhr auf CNN ausgestrahlte Interview wurde vorab aufgezeichnet. Nach Angaben des Weißen Hauses zwischen 10.33 Uhr und 10.46 Uhr — und damit nicht nach, sondern während Merkels Besuch und bereits anderthalb Stunden vor dem gemeinsamen Mittagessen.
Mit Dank an Jens S. für den Hinweis. *) Alle Zeitangaben: Ortszeit Washington, DC (EST)
Bild.de berichtet heute über drei Schweine, die auf den ersten Blick aussähen, “wie andere drei Monate alte Ferkel”. Aufgrund veränderten Genmaterials leuchten sie jedoch unter bestimmten Umständen grün. Bild.de nennt die Tiere deshalb:
Doch anders als Bild.de behauptet, sind es gar nicht “die ersten fluoreszierenden Schweine der Welt”, sondern höchstens die zweiten fluoreszierenden Schweine der Welt. Die Nachricht von den vermutlich ersten fluoreszierenden Schweinen der Welt tourte indes vor über zwei Jahren durchdie Medien.
Mit Dank an Ralf P., Wito, Dirk, ceggis und Johannes M.
Nachtrag, 14.1.2006:
Laut BBC News behaupten die taiwanesischen Forscher nicht einmal selbst, es wären die ersten fluoreszierenden Schweine der Welt (“Taiwan is not claiming a world first”), sondern nur die ersten, die komplett fluoreszieren.
In einem Interview mit dem “Tagesspiegel” kommt Michael Nauman, Herausgeber der “Zeit” (die wie der “Tagesspiegel” zum Holtzbrinck-Konzern gehört), auch auf “Bild” zu sprechen:
“Die Enträtselung und Entwürdigung von Frauen durch Reklame macht immer neue Fortschritte. Wenn ich das ergänze mit einer der Haupteinnahmequellen der ‘Bild’, mit Zuhältereien in den so genannten Kontaktanzeigen, die dem Verlag jedes Jahr Millionen bringen – also, ich stehe fassungslos davor. (…) Meine Verachtung richtet sich gegen die altbekannten publizistischen Schweinereien. Inklusive dieser frauenverachtenden Unterstützung von Zwangsprostitution, die vorne als Skandal vorgeführt und hinten verkauft wird. ‘Bild’ ist entschieden schlimmer geworden. Darum verliert sie Auflage.”
Im selben Interview sagt Michael Naumann über den “Bild”-Chefredakteur und -Herausgeber Kai Diekmann:
“Herr Diekmann ist ja offenkundig nur zu zwei Gefühlsregungen in der Lage: Enthusiasmus – ‘Wir sind Papst’ – und Verachtung: vor allem für seine Leser und vielleicht auch für seine Kritiker.” (Link von uns.)