Und warum müssen die Berliner morgen beim Volksentscheid “Pro Reli” noch einmal unbedingt für die Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion stimmen (und alle Nicht-Berliner die Daumen drücken)? “Bild” weiß es:
Eine Entscheidung mit Symbolcharakter — weit über die Stadtgrenzen Berlins hinaus. Denn es geht auch darum, ob die Kinder (42% der 6- bis 15-jährigen mit Migrationshintergrund) in den Schulen der deutschen Hauptstadt noch etwas über die Wurzeln der westlichen Kultur, die Worte der Bibel, die Lehre des Christentums erfahren.
Ach was. Und die vielen muslimischen Schüler erführen all das also im regulären islamischen Religionsunterricht, den sie im Falle eines Erfolgs von “Pro Reli” bekämen?
- “Der Postillon” hat auch so seine Zweifel.
Nachtrag (mit Dank an Sebastian H.): Die Aufklärung der Berliner Schüler über das Christentum und die Wurzeln der westlichen Kultur hängt übrigens nicht von der Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion ab, wie sie “Pro Reli” und “Bild” fordern. Das “Verständnis einzelner Religionen” und die “angemessene Kenntnis der Weltreligionen” stehen auf dem Lehrplan des Fachs Ethik (PDF), in dem nach dem jetzigen Schulgesetz noch alle Schüler der Klassen 7 bis 10, unabhängig von ihrer Religion, gemeinsam unterrichtet werden.