Vor einer Woche hatte “Bild” den ehemalige Finanzminister Hans Eichel als “Gier-Eichel” bezeichnet und berichtet, er wolle “7000 Euro mehr Pension!” Eichel hatte dieser Darstellung umgehend in einer Pressemitteilung widersprochen und “Bild” “presserechtliche Schritte” angedroht. Einen Tag darauf verklärte “Bild” dann ihren Fehler als “Riesen-Wirbel” (wir berichteten) und bemühte sich am darauffolgenden Samstag noch einmal, “das Chaos um die Minister-Pensionen” zu erklären. “Bild” schrieb:
Schuld an dem Pensions-Chaos sind die komplizierten Gesetze in Deutschland!
Heute nun kommt Eichel selbst zu Wort und “erklärt im BILD-Interview seine Klagen auf höhere Versorgung”:
Presserechtliche Schritte hat “Bild” jetzt nicht mehr zu befürchten. In einer Pressemitteilung, die Eichel heute herausgegeben hat, heißt es nämlich unter der Überschrift “Bild bedauert und zahlt”:
Bild hat auch die Anwaltskosten übernommen, die Eichel im Zusammenhang mit dieser Auseinandersetzung entstanden sind.
“Bild” hat also eingesehen, dass sie mit ihrer Berichterstattung über die “7000 Euro mehr Pension” voll daneben lag. Allerdings traut “Bild” sich offenbar trotzdem nicht, das auch ihren Lesern mitzuteilen. “Bild” leitet das heutige Eichel-Interview nämlich so ein:
BILD bedauert, dass durch den Bericht ein falscher Eindruck entstehen konnte und sprach über die Pensionsklagen mit Hans Eichel.
Für Eichel mag das damit erledigt sein. Unsinn ist es aber trotzdem. Der falsche Eindruck “konnte” nicht entstehen, er musste entstehen: