Ein bisschen seltsam sieht’s schon aus, das “Foto” von Lamon Brewster am Grab von Max Schmeling: Neben der Überschrift “Brewster am Grab von Max Schmeling” (und Sätzen wie “Einige Minuten verharrte der Boxer am Grab von Max”) sieht man den Schwergewichts-Weltmeister in der heutigen “Bild” im Trainingsanzug lässig auf Schmelings Grabstein gestützt an dessen Begräbnisstätte posieren (siehe Ausriss). Aber so “andächtig”, wie “Bild” den Friedhofsbesuch des Boxers schildert, sieht er irgendwie nicht aus.
Und das ist bei genauerem Hinsehen auch nicht verwunderlich. Denn statt wie sonst so oft einfach ein Paparazzifoto zu betexten, hat “Bild” sich bei Brewster fürs Gegenteil entschieden. Offenbar gab es diesmal partout keinen Fotobeweis “Fotobeweis”, denn unterhalb der Bild-Betextung (“Das Grab von Max Schmeling: Lamon Brewster war in aller Stille dort”) heißt es schließlich schlicht:
“Foto: BILD-Fotomontage”
Nachtrag, 15:10:
Offenbar findet sich der Hinweis “BILD-Fotomontage” nicht in allen “Bild”-Ausgaben. In Hamburg beispielsweise lautet der Foto-Nachweis einerseits “Foto: action press” und andererseits “Montage: Lars Wolter”. Und wer wissen möchte, wo Brewster eigentlich war, als das Foto von ihm gemacht wurde, das “Bild” so geschickt hinter den Grabstein montiert hat: Es entstand jenseits der Stille am vergangenen Donnerstag am Rande eines PR-Termins auf dem Dach des Hotels Atlantic in Hamburg.
Mit Dank an Sven S. und action press für die Unterstützung.