15 Monate nach dem Absturz des Malaysian-Airline-Fluges MH17 hat der niederländische Sicherheitsrat heute seine Untersuchungsergebnisse veröffentlicht. Das Flugzeug sei von einer Rakete abgeschossen worden, stellten die Ermittler fest.
Die Schuldfrage — Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Abschuss verantwortlich — ist bislang aber nicht geklärt, das Expertenteam hatte sie auch nicht untersucht. Auch von welchem Ort genau aus die Rakete abgefeuert wurde, lässt der Bericht offen.
Die “Stuttgarter Zeitung” wusste es trotzdem:
Als Quelle wird im Artikel die dpa angegeben, doch von “ukrainischer Buk-Rakete” oder “ukrainisch kontrolliertem Gebiet” hatte die Agentur gar nichts geschrieben. Im Gegenteil — in der Meldung steht ausdrücklich:
Von welchem Gebiet aus die Rakete abgefeuert wurde, teilte das Gremium nicht mit.
Das internationale Expertenteam unter niederländischer Leitung untersuchte nicht die Schuldfrage. Dies ist Gegenstand noch laufender strafrechtlicher Ermittlungen.
Inzwischen hat die “Stuttgarter Zeitung” den Artikel unauffällig geändert. Warum zuvor von einer ukrainischen Rakete die Rede war, konnte uns die Redaktion heute Abend nicht genau erklären. Es sei aber ein Versehen gewesen.
Mit Dank an Peter W.!
Nachtrag, 23.08 Uhr: Unter dem Artikel steht nun ein “Hinweis der Redaktion”:
In einer früheren Version dieses Artikel hieß es, die Rakete sei von ukrainisch kontrolliertem Gebiet aus abgefeuert worden. Bei dieser Aussage handelte es sich um einen redaktionellen Fehler – wir bitten alle Leser, dies zu entschuldigen.