Alexandra Neldel hat gerade ziemlich viel Erfolg mit der Telenovela “Verliebt in Berlin”. In dieser Woche wurde die Sat.1-Vorabendserie sogar von mehr Zuschauern gesehen als die RTL-Konkurrenz “Gute Zeiten, schlechte Zeiten”. Soviel steht fest: Glücklich ist RTL darüber ganz sicher nicht.
Und jetzt “Bild”:
So berichtet “Bild” heute auf der Titelseite unter einem Nacktfoto Neldels darüber, dass RTL im Sommer einen acht Jahre alten Film zeigen will, in dem die Schauspielerin in einer Sexszene, pardon: “drei Minuten lang bei wildesten Sex-Spielen mit Filmpartner Christian Brückner” zu sehen ist. Im Innenteil druckt “Bild” weitere Nacktfotos aus dem RTL-Film und fragt:
Bei RTL sind sie deshalb stinksauer. Sprecher Claus Richter sagt, der Film werde wiederholt, weil er bei seiner Erstausstrahlung sehr erfolgreich gewesen sei. Dass “Bild” behauptet, RTL strahle den Film womöglich aus, um sich an der Konkurrenz zu rächen, nennt Richter “kompletten Humbug”. “Die Schlagzeile entbehrt jeder Logik und jeder Wahrheit. Hier wird RTL instrumentalisiert, um Frau Neldel zu schaden.” Ein Zitat von Sprecher Wolfram Kons sei von “Bild” verkürzt wiedergegeben worden.
Richter sagt auch, ein “Bild”-Redakteur habe bei ihm angerufen, sich erkundigt, ob und wann der Film laufe und um einen Mitschnitt gebeten. Dass es um eine Geschichte über Neldel geht, habe der Redakteur ihm nicht gesagt – und war auch nicht unmittelbar zu ahnen gewesen, da Iris Berben die Hauptrolle spielt. Neldel ist lediglich in einer Nebenrolle zu sehen. Folglich hat “Bild” die Sexzenen-Fotos gedruckt, ohne vorher bei RTL um Erlaubnis zu fragen. “RTL hat keinerlei PR-Effekt dadurch, diesen Film jetzt anzukündigen”, erklärt Richter empört.
Dass “Bild” die Neldel-Nacktbilder aus dem Film publiziert, ist allein deshalb reichlich unverschämt, weil das Blatt gestern erst berichtete, die Schauspielerin habe “all ihre wunderschönen Nacktaufnahmen” aus dem “Playboy” von 1997 “aus dem Verkehr ziehen” lassen: “Sie dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.” Selbst der dümmste Redakteur hätte auf die Idee kommen können, dass Neldel offenbar keine Nacktfotos von ihr in der Zeitung sehen will.
Gegen die Jugendzeitschrift “Yam”, die wie “Bild” im Axel-Springer-Verlag erscheint, gehe Neldel juristisch vor, weil das Magazin die Titelseite der “Playboy”-Ausgabe mit Neldel abgebildet habe, schrieb “Bild” außerdem – und stellte frech den Titel der “Playboy”-Ausgabe mit der nackten Alexandra Neldel dazu. Als fahrlässig lässt sich das schon nicht mehr schönreden – soviel Sensationsgeilheit ist eigentlich schon: böswillig. Fragt sich also, wer hier auf eine “bittere Rache” aus ist.
Die Berliner Agentur der Schauspielerin möchte zu den “Bild”-Berichten derzeit keinen Kommentar abgeben.