“Bild” greift gerne mal zu Superlativen:
In Schwalmtal (NRW) wird also das Haus verkauft, in dem Olaf H., der geständige Mörder des zehnjährigen Mirco aus Grefrath, bis zu seiner Verhaftung mit seiner Familie gewohnt hat. Ja: gewohnt — ermordet hat er Mirco ganz woanders.
Was also ist so “gruselig” an dem “freistehenden Einfamilienhaus mit traumhaftem Riesengrundstück”? So richtig genau weiß das auch “Bild” nicht, schreibt aber über die Verkaufschancen:
Wohl kein leichter Job für die beauftragte Maklerfirma. Unter den zahlreichen eingestellten Fotos findet sich im Internet jedenfalls keine Vorderansicht des Hauses – wohl um jeden unmittelbaren Hinweis auf Olaf H. und sein grauenvolles Verbrechen zu vermeiden.
Solche Hinweise gibt “Bild” natürlich gerne und empört sich:
Im Internet weist keine Zeile auf die schaurige Geschichte des Hauses hin.
Die Immobilienfirma, die das Angebot inzwischen offline genommen hat, hätte auf die “schaurige Geschichte” im Internet auch gar nicht hinweisen müssen, wie wir schon erklärt haben, als “Bild” vor etwa zwei Jahren über den Verkauf des Hauses berichtete, in dem der Schul-Amokläufer von Winnenden mit seiner Familie gewohnt hatte.
“Bild” war mit den Superlativen damals übrigens noch etwas sparsamer:
Es ist Stuttgarts grusligste Immobilien-Anzeige.
Mit Dank an Therese.