Der Onlineauftritt von “Sport Bild” behauptet seit gestern:
In den USA (…) werden die Gehälter aller Spieler regelmäßig von der Major League Soccer (MLS) veröffentlicht. Auf den Cent genau. Jeder Interessierte kann nachlesen, was David Beckham, Thierry Henry und Co. verdienen.
Das ist nur teilweise richtig. Zwar werden die Gehälter der Spieler regelmäßig veröffentlicht, allerdings nicht von der Major League Soccer (MLS) selbst, sondern von der Major League Soccer Players Union, der Spielergewerkschaft also.
Richtig peinlich sind aber die beiden Klickstrecken, die sportbild.de für die Topverdiener und die Spieler mit den niedrigsten Jahresgehältern zusammengestellt hat, denn darin tauchen seltsame Zahlen auf:
Oder auch:
Immerhin hat es der Ersteller der Strecken geschafft, die Kommata, mit denen im Amerikanischen Tausender getrennt werden (z.B. 32,604), durch die im Deutschen durchaus üblichen Punkte (z.B. 32.604) zu ersetzen. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund sind aber die Punkte, die im Amerikanischen als Dezimaltrennzeichen verwendet werden und die hier Dollar von Cent trennen (z.B. 6,500,000.04 $), an Ort und Stelle geblieben — obwohl im Deutschen hierfür ein Komma verwendet wird (z.B. 6.500.000,04 $).
Da man hierzulande hinter dem Punkt eigentlich immer Blöcke à drei Ziffern erwartet, resultieren aus dieser Schlamperei kaum leserliche Zahlen, die man sich — wenigstens konsequent amerikanisch und klickfingerschonend — besser in den nach Clubzugehörigkeit oder alphabetisch sortierten Originallisten ansehen sollte.
Nicht nur unverständlich, sondern komplett falsch ist der Betrag, den Andres Mendoza verdient:
Durch eine von sportbild.de fälschlicherweise spendierte zusätzliche Null und dank der Punktschreibweise kommt er jetzt statt 595.000 Dollar auf satte 595 Millionen Dollar jährlich und dürfte damit der bestverdienende Spieler der Welt sein.
Mit Dank an Reinhold.