Andreas Englisch, “Vatikan-Korrespondent” der “Bild”-Zeitung, hat sich heute mal als RTL-Watch-Blogger versucht. Fünf “Fehler” meint er, in dem gestern ausgestrahlten Thriller “Das Papst-Attentat” entdeckt zu haben. Einige davon sind merkwürdige Spitzfindigkeiten und Korinthen (wir wissen gar nicht, woher er das hat). Aber überhaupt scheinen “Bild”-Mitarbeiter eher nicht die idealen Voraussetzungen mitzubringen, um über die Fehler von anderen zu schreiben. Bei Englisch entsteht teilweise ein kaum noch entwirrbares Fehlergewirr:
Im Film heißt es, in Sagres (Spanien) sei 1917 Kindern das Papst-Attentat prophezeit worden. In Wirklichkeit soll die Muttergottes nicht in Spanien, sondern 1927 in Fatima (Portugal) der Ordensfrau Suor Lucia erschienen sein und den Anschlag angekündigt haben.
Sagres liegt nicht in Spanien, sondern in Portugal, auch im Film. Und im Film heißt es nicht, 1917 sei dort das Papst-Attentat prophezeit worden, sondern 1927. Dafür ereignete sich die angebliche Marienerscheinung in der Wirklichkeit nicht 1927, sondern 1917. Kurz gesagt: Ja, das Drehbuch des Films verlegte Ort und Zeitpunkt, aber Englisch beschreibt weder die Fiktion, noch die Realität richtig.
Englisch korrigiert weiter das Drehbuch:
Der Vatikan schickt den Italiener Andrea Conti (Jean-Yves Berteloot) als Sicherheitschef nach Köln. Er ist geweihter Priester und bei der Schweizergarde. Unmöglich! Nur ein Kommandant der Schweizer Armee kann Sicherheitschef der Garde werden, kein Italiener.
Mag sein, nur: Die Filmfigur des Andrea Conti ist gar kein Italiener. Das ist deutlich zu hören, weil er mit französischem Akzent spricht. Und: Er ist Schweizer.
Stellt sich die Frage, ob Englisch den Film überhaupt gesehen hat. Schlimmer wär’s eigentlich, wenn die Antwort Ja lautete.
Mit Dank an F.S. und Sascha.
Nachtrag, 18.30 Uhr: Dem “Wortvogel” sind noch andere unerklärliche, äh: “Fehler” in dem Spielfilm aufgefallen, die “Bild”-Fachmann Englisch unerklärlicherweise nicht aufgefallen sind, zum Beispiel dieser: “Der Papst im Film ist gar nicht Benedikt XVI, sondern Clemens Paul I — und den gibt es überhaupt nicht!”