Eine gute Nachricht für BILD am SONNTAG: Immer mehr Leser greifen am Kiosk zu Deutschlands größter Sonntagszeitung.
Der Satz stimmt, abgesehen von Kleinigkeiten: Statt “gute Nachricht” müsste es “schlechte Nachricht” heißen, und statt “immer mehr” “immer weniger”. Denn die verkaufte Auflage der “Bild am Sonntag” sinkt seit Jahren, schneller sogar noch als die der Werktags-“Bild”: Seit 1998 ist sie um eine Dreiviertelmillion zurückgegangen, das entspricht einem Verlust von 30 Prozent.
Was Bild.de vermutlich meint und als “RIESENERFOLG” bezeichnet, ist das Ergebnis der “Media-Analyse”. Danach hat die Zahl der “Bild am Sonntag”-Leser im Jahresvergleich tatsächlich zugenommen und liegt wieder auf dem Stand von vor drei Jahren. Die “Media-Analyse” beruht allerdings nicht auf der Zählung von Kiosk- oder sonstigen Verkäufen, sondern auf einer Umfrage, wer welche Zeitungen oder Zeitschriften gelesen hat.
Richtig formuliert lautete der Satz aus Bild.de also: Immer mehr Leser greifen nicht am Kiosk zu Deutschlands größter Sonntagszeitung, sondern beim Nachbarn, im Café oder wo auch immer sonst sie gerade rumliegt und man nichts dafür bezahlen muss.