“17.49 Uhr” ist eine super Uhrzeit: auf die Minute genau quasi.
Sie stand am Freitag in “Bild”, weil Papst Benedikt XVI. in Istanbul war und “BILD-Vatikan-Experte”, “BILD-Vatikan-Korrespondent” bzw. “BILD-Vatikan-Sonder-Korrespondent” Andreas Englisch darüber berichtete. Hinter die Uhrzeit schrieb Englisch:
Benedikts Besuch wird zur Sensation. In sich versunken steht er mit Ali Bardakoglu, dem Chef der türkischen Religionsbehörde, in der Moschee, richtet seine Gedanken zu Gott. (…) “Alle Muslime”, sagt Bardakoglu, “sind glücklich, dass Sie unser Land besucht haben.”
Möglicherweise aber hat Herr Englisch beim Berichterstatten über die “Sensation” ein bisschen zuviel auf die Uhr geschaut. Denn der Mann, der in dem Moment neben dem Papst versunken in der Moschee stand, als dessen Besuch “zur Sensation” wurde, war nicht Ali Bardakoglu, Chef der türkischen Religionsbehörde, mit dem sich der Papst (wie doch auch Englisch selbst am Mittwoch in “Bild” zu berichten wusste) bereits Tage zuvor getoffen hatte, sondern der Mufti von Istanbul, Mustafa Cagrici.
Aber was soll’s*: Beide hatten so weiße Hüte auf, als sie neben dem Papst standen — und die Uhrzeit stimmte bestimmt.
Mit Dank an Daniel K. Für den Hinweis.
*) In der Samstagsausgabe findet sich dort, wo “Bild” sonst häufiger die Korrekturspalte platziert, ein Papstfoto. Und in dem dazugehörigen Artikel kommt dann auch noch kurz “Istanbuls Mufti Mustafa Cagrici” vor. Hier allerdings ist Cagrici überraschenderweise der Mann, “mit dem Benedikt in der Blauen Moschee gebetet hatte”.