“Schlägereien auf dem Schulhof, Handyklingeln im Unterricht, Klappmesser in der Hosentasche – an vielen Schulen ist das Alltag. Die Gesamtschule Badenstedt (Niedersachsen) macht Schluß damit!”
So stand’s am Samstag in “Bild”. Überschrift:
Nur haben wir nicht den blassesten Schimmer, wie “Bild” darauf kommt, dass es an der “Gesamtschule Badenstedt” den “1. Friedensvertrag in deutscher Schule” gebe — mit strengen “Friedensregeln” wie “züchtige Kleidung”, “keine elektronischen Geräte” oder “Fotografier- und Filmverbot” und “harten Strafen”, denn…
… so ziemlich alles, was “Bild” da als “1. Friedensvertrag in deutscher Schule” auflistet, ist in Schulverträgen, Schulordnungen und/oder Hausordnungen vieler, vieler, vieler vieler anderer deutscher Schulen schon seit Jahren Gang und Gäbe. Und am Schulzentrum Badenstedt hat man sich unlängst bloß entschieden, die eigene Schulordnung entsprechend zu erweitern und zu aktualisieren, wie uns Thomas Fitzner als einer der Schulleiter sagt.
Und so sind offenbar auch die angeblichen “Friedensregeln” aus dem angeblichen “Friedensvertrag” nichts weiter als ein bunter “Bild”-Mix von z.T. bereits seit 2002 geltenden Regelungen und der nun aktualisierten Schulordnung.
Und weil sich an Fitzners Schulzentrum partout kein “Friedensvertrag” finden lässt, ist das Stück Papier, das der Schulleiter für “Bild” so schön in die Kamera hält (O-Ton: “Thomas Fitzner, Leiter der Hauptschule, zeigt den Vertrag”), laut Fitzner auch nichts weiter als der ohnehin schon länger gültige und eher unspektakuläre “Schulvertrag”.
Mit Dank an Adrian G. für den Hinweis.