Am 30. März war die Schauspielerin Senta Berger groß in der “Bild”-Zeitung (siehe Ausrisse, ähnlich bei Bild.de), unter anderem auf Seite 1. Aus ihrer Autobiographie “Ich habe ja gewußt, daß ich fliegen kann” hatte sich “Bild” die besten Stellen herausgesucht. Im Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” beschreibt Frau Berger diese “Reduzierung” als “Kränkung” — und erzählt die Vorgeschichte dazu:
Wir hatten in der “Bild am Sonntag” ein Interview, und dieses Gespräch war sehr reich und hat auch sehr lange gedauert, und als es mir dann zugesandt wurde, habe ich schon erkannt, in welche Richtung dieses Gespräch reduziert werden soll. Nachdem wir ausgemacht hatten, daß ich es korrigieren darf, habe ich das getan, ich habe die Themen nicht geändert, aber die Wortwahl vorsichtiger gemacht. Sie haben dann aber das unkorrigierte Interview abgedruckt und haben, als ich mich dann am Montag gewehrt habe, gesagt, ich hätte ihnen die E-Mail zu spät geschickt, was einfach eine Lüge war. Daraufhin hat mein Verlag den Vorabdruck gestoppt.
Und dann, quasi als kleine Retourkutsche, kam dieser Aufmacher “Vergewaltigung von O. W. Fischer” und so. Es hat mich gekränkt, weil ich die Vorgeschichte kenne und weil mir der zuständige Redakteur Blumen geschickt hatte im Vorfeld und sich dann hat aber doch seinen Regeln unterwerfen müssen. Ich glaube, daß die Zwänge dort unglaublich sind.
Nachtrag, 23. April. In einem Leserbrief in der heutigen “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” ergänzt Senta Berger:
In meinem Gespräch mit der F.A.S. ist offenbar der Eindruck entstanden, die “Bild am Sonntag” habe absichtlich ein von mir nicht autorisiertes Interview gedruckt. Inzwischen weiß ich, daß dies nicht der Fall war. Vielmehr handelte es sich um eine Panne, die von der Redaktion noch während der Produktion der Zeitung, so gut es ging, behoben wurde.