Nette Idee eigentlich von Bild.de, die heutige Titelschlagzeile der “Bild”-Zeitung (“Loriot – Rührender Abschied vom TV!”) mit einer Bilderschau (“Loriot: Seine schönsten Sketche in Bildern”) anzureichern. So gehört sich das für die “multimediale Erweiterung von BILD”, auch wenn “Bild” sich bei Bedarf gern mal von Bild.de distanziert.
Problematisch wird das Ganze allerdings, wenn Bild.de unter einen der “schönsten Sketche” schreibt:
Denn offenbar hat der zuständige Fotobetexter bei Bild.de den Film “Pappa ante Portas” nie gesehen. Die abgebildete Szene zeigt nämlich etwas derart anderes, dass sich nicht einmal aufzuschreiben lohnt, was eigentlich. Deshalb nur soviel: Loriot (rechts im Bild in seiner Rolle als “Heinrich Lohse”) “schenkt” darin keiner “älteren Dame” wärmende Bettwäsche. Ebensowenig handelt es sich bei den übrigen drei Personen um “die übrige Verwandschaft”, sondern um Lohses Haushälterin (links im Bild) und zwei Hausierhändler für handgefertigte Wurzelbürsten und Badezusatz (Bildmitte).
Mit anderen Worten: Bild.de hat sich bei der Betextung des Fotos einfach was ausgedacht, zurechtfantasiert, ja, man könnte auch sagen: die Bild.de-Leser belogen. Das ist in diesem Fall natürlich nicht sonderlich schlimm, aber natürlich mal wieder gut zu wissen.
Mit Dank an Le-Grex und Joachim W. für den Hinweis.
Nachtrag, 15.07 Uhr: Wie kommt’s? Plötzlich heißt es bei Bild.de zu dem Foto nur noch:
Nachtrag, 15.20 Uhr: Ach ja, und dann sei an dieser Stelle (mit Dank an Henning B. für den Hinweis) vielleicht doch noch nachgetragen, dass auch die Betextung eines weiteren Fotos (Bild.de schreibt: “Poetische Panne! Im Film ‘Pappa ante Portas’ spielt Loriot u.a. einen Schriftsteller mit Sprachfehler — wir hatten Lach-Tränen in den Augen”) so nicht richtig ist. Loriot, hier in der Rolle des Schriftstellers Lothar Frohwein, hat mitnichten einen Sprach- oder besser Sprechfehler, sondern einen lästigen Schluckauf. Als Alternativtext empfehlen wir deshalb auch hier: “Loriot in einer Szene aus “Pappa ante Portas”.
Nachtrag, 16.30 Uhr (und abermals mit Dank an gleich mehrere Hinweisgeber): In einem “Damenhut-Geschäft” spielt diese in der Kulisse einer Damenunterwäsche-Abteilung gedrehte Szene aus “Pappa ante Portas” auch nicht.