Ein “Shitstorm” ist laut Duden ein “Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht”.
Bei “Bild” haben sie hingegen eine leicht andere, eigenwillige Definition, und die geht in etwa so: Um einen “Shitstorm” handelt es sich, wenn auf einen Witz bei Twitter weit über 200 Personen mit “Gefällt mir” reagieren, mehr als 30 Personen ihn per Retweet verbreiten und zwölf Personen auf den Tweet antworten, wobei die Antworten vor allem mit einem Daumen nach oben, lachenden Gesichtern, vielen Herzchen und Aussagen wie “Sehr schön … danke dafür :-)” oder “Herrlich” versehen sein müssen. Oder anders: Wir finden Linken-Politiker und Ministerpräsident Bodo Ramelow blöd, also lasst uns ihm mal einen “Shitstorm” andichten:
Shitstorm für MP Bodo Ramelow (Linke)!
Grund sei dieser “schräg formulierte Nachrichten-Mix des Politikers auf Twitter”:
Die Thüringen-Ausgabe der “Bild”-Zeitung schreibt über die Reaktionen:
Ein verärgerter User antwortete: “Bodo lass das, Witze kann nicht jeder, mach lieber ordentliche Politik!”
Andere fanden, dass sich der Beitrag wie ein Antrag auf Pensionierung lese, fragten beim MP sogar nach, ob er alkoholisiert gewesen sei.
… wobei die Sache mit der “Pensionierung” mit einem Zwinkern versehen ist. Ansonsten sehen die Antworten auf Ramelows Tweet so aus:
Das ist, neben aktuell 247 Mal “Gefällt mir” und 31 Retweets, der “Shitstorm”, den die “Bild”-Redaktion herbeifantasiert hat.
Dazu auch aus unserem Archiv:
- Als Julian Reichelt fast mal für eine Woche ein Versprechen gehalten hat: Wer im “Bild”-Haus sitzt, sollte nicht mit Shitstorms werfen.