Vor drei Monaten, im Januar, ernannte die “Bild”-Redaktion den Bruder des Ex-Papstes zum VERLIERER des Tages. Der Grund: seine Einstellung gegenüber Frauen.
Eine Woche später ging der Titel VERLIERER an eine “exklusive Männerrunde” aus Bremen. Grund: ihr Umgang mit Frauen.
Ja, da regte sie sich auf, die “Bild”-Redaktion, denn bei “Bild” werden Frauen noch respektiert!
Okay, sagen wir: Bei “Bild” schätzt man die “Melonen”, “Kisten” und “Hupen” von Frauen. Ihre Leistungen hingegen spielen im Blatt kaum eine Rolle.
Das erkennt man schon an dem täglichen GEWINNER/VERLIERER-Ranking. Bereits in unserem Jahresrückblick 2018 haben wir festgestellt, dass von den ausgezeichneten Personen im vergangenen Jahr über 80 Prozent Männer waren. Selbst Tiere und Gegenstände kamen in dem Ranking häufiger vor als Frauen.
Nachdem wir den Beitrag veröffentlicht hatten, änderte sich jedoch plötzlich etwas. Denn in den folgenden Wochen schien sich die Redaktion tatsächlich Mühe zu geben, mehr Frauen im Ranking unterzubringen: Im Januar war gut die Hälfte aller GEWINNER weiblich — ein immenser Anstieg zum Vorjahr. In dieser Zeit ernannte “Bild” auch die oben genannten Männer zu VERLIERERN, weil sie so “veraltet” mit Frauen umgegangen waren.
Eine feministische Revolution bei “Bild”?
Nee. Es dauerte nicht lange, da verfiel die Redaktion wieder in alte Muster. Die GEWINNER im Februar und März: Männer – 68 Prozent. Tiere und Gegenstände – 22 Prozent. Frauen – 10 Prozent.
BILDblog meint: Mannmannmann.