Ob man das Cover des aktuellen “Stern” nun gelungen findet oder nicht, soll jeder selbst entschieden, es wird aber auf jeden Fall direkt klar, worum es in der Titelgeschichte des Wochenmagazins geht: Sexismus im Job, und die drei Frauen, die zu sehen sind, scheinen ihn erlebt zu haben:
Nicht ganz klar wird, von wem das Zitat nun genau stammt. Von der Köchin Rike Schindler? Von der Comedian Carolin Kebekus? Von der Schriftstellerin Melanie Raabe? Ist vielleicht auch nicht ganz so wichtig, schließlich werden diese drei Frauen, die laut Unterzeile ihr Schweigen brechen, nicht nur bildlich, sondern auch inhaltlich hinter der Aussage “Sexismus im Job? Kenne ich!” stehen.
Eben nicht.
Melanie Raabe sagt zwar, dass sie mit der “Stern”-Redaktion zu dem Thema gesprochen und auch ein Statement abgegeben habe. Auf dem Cover sei sie aber völlig falsch. Sie habe auch nie zugestimmt, dort zu landen. Und “Sexismus im Job” kenne sie glücklicherweise auch nicht.
Nun wurde die Titelseite mit dem Foto von ihr allerdings mehr als 500.000 Mal gedruckt und an alle “Stern”-Abonnenten geschickt, an zahlreichen Kiosken ausgelegt sowie im “Leserzirkel” in Wartezimmern von Arztpraxen und Friseursalons verteilt. Melanie Raabe schreibt, dass sie seit Erscheinen des Heftes am Donnerstag “permanent angesprochen werde”. Deswegen hat sie am Freitag bei Facebook einen längeren Eintrag veröffentlicht, in dem sie die Situation klarstellt:
- Lesetipp: Teil der “Stern”-Titelgeschichte ist auch der lesenswerte Text “Macht und Muffensausen” von Ulrike Posche. Die “Stern”-Autorin schildert darin ihre persönlichen Erlebnisse mit Sexismus in Redaktionen.