Happy Birthday, BILDblog!

Tadaa!

Da sind Sie überrascht, was? Wir dachten uns, jetzt, wo wir doch zehn Jahre alt werden — und zwar heute auf den Tag genau –, gönnen wir uns mal ein neues Outfit.

Ein bisschen größer, ein bisschen luftiger, statt gelb jetzt rot, mit neuen Schriftarten, neuen Buttons, neuen … Sie sehen es ja selbst. Schauen Sie sich gerne überall um — wir hoffen, Ihnen gefällt’s! Hier und da ruckelt es vielleicht noch ein wenig, aber wir arbeiten fleißig daran. Wenn Ihnen irgendwas auffällt, das merkwürdig aussieht oder nicht funktioniert, schreiben Sie uns doch bitte eine kurze Mail an [email protected].

Übrigens können Sie uns jetzt auch per Mail abonnieren. Einfach hier Ihre Adresse eintragen, dann werden Sie automatisch benachrichtigt, wenn es einen neuen Eintrag gibt.

Und keine Sorge: Innerlich bleiben wir ganz die alten. Das “für alle” ist zwar wieder aus dem Namen verschwunden, aber wir kümmern uns natürlich auch weiterhin “um alle”. Wir können ja nicht tatenlos zusehen, bei so vielen merkwürdigen und schlimmen Dingen, die täglich im deutschen Journalismus passieren, und zwar überall, nicht nur bei “Bild”.

Aber: vor allem bei “Bild”. Vor zehn Jahren genauso wie heute. Darum auch weiterhin — und mit Betonung: BILDblog.

Dass es farblich wieder (bzw. wieder) zurück zu den BILDblog-Wurzeln geht, passt auch insofern ganz gut, als wir — dem ein oder anderen ist es vielleicht im Impressum aufgefallen — nach vier tollen Jahren im Ruhrpott wieder zurück nach Berlin gezogen sind. Und Mats, der neue Chef, also ich freue mich wahnsinnig darauf, mit Ihnen und Euch ins nächste BILDblog-Jahrzehnt zu starten.

Und weil wir Geburtstag haben, gibt’s heute auch ein Geschenk. Für Sie!

Hiermit präsentieren wir Ihnen voller Stolz und nahezu weltexklusiv: BILDblog, der Film.

Viel Spaß dabei!

PS: BILDblog wird auch in Zukunft kostenlos bleiben. Dafür brauchen wir aber Ihre finanzielle Unterstützung.

Verfluchter dentaler Frikativ!

Der Mann, der in Kanada am Mittwoch mehrere Polizisten erschossen haben soll und von Bild.de jetzt “Camouflage-Killer” genannt wird, weil er, nun ja, Camouflage-Klamotten anhatte, soll auf seiner Facebookseite, so Bild.de, “eine Stunde vor dem Beginn der Schießerei Auszüge des Liedes ‘Hook in mouse’ der US-Metal-Gruppe Megadeth gepostet” haben.

“Hook in mouse” — kennen Sie? Geht ungefähr so:

Put your hand right up my shirt,
Pull the strings that make me work,
Jaws will part, words fall out,
like a fish with hook in mouse.

Der berühmte Haken in der Maus des Fisches.

… ist in Wahrheit natürlich der Haken im Maul des Fisches. Der Song heißt nämlich “Hook in mouth”.

Mit Dank an Jonas.

Lange Undercover, taz, Verschlüsselung

1. “Unsaubere Arbeit? Sat.1 distanziert sich von Meta Productions”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Vorwürfe gegen die Sat.1-Sendung “Lange Undercover”: “Ein vermeintlich journalistisches Format aus dem vermeintlich ehrenwerten Hause Meta Productions, seit 1998 übrigens Teil des internationalen TV-Produktionshauses Endemol, soll einzelne Szenen nachgedreht oder gar gänzlich gestellt haben. Aufsager von Reporter Daniel Lange, in denen er dem Zuschauer gegenüber den Eindruck erweckt, bei einer Recherche vor Ort zu sein, wurden in Berlin nachgedreht. Sogar das Engagieren von Protagonisten gegen Bezahlung wird vorgeworfen.”

2. “Gerichtsurteil: ‘taz’ diskriminiert Männer”
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Nach einem Urteil des Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg muss die “taz” einem männlichen Bewerber eine Entschädigung wegen Diskriminierung zahlen: “Die ‘taz’ hatte eine ihrer freien Volontärsstellen ausschließlich für eine Frau mit Migrationshintergrund ausgeschrieben und lehnte die Bewerbung von Männern – unter ihnen die des Klägers – von vornherein ab. Die ‘taz’ hatte die Benachteiligung von Männern für gerechtfertigt gehalten. Sie sei erforderlich, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen im Journalismus zu erhöhen.”

3. “Ukraine: ‘Das Thema ist tot'”
(ostpol.de, Moritz Gathmann)
Moritz Gathmann schreibt aus Donezk: “Auf der Terrasse sitzen polnische Journalisten, Franzosen, Amerikaner und Spanier. Bemerkenswert abwesend sind die deutschen Journalisten: Neben mir sitzt dort Ende vergangener Woche nur noch Stefan Scholl, langjähriger Moskau-Korrespondent für deutsche Regionalzeitungen.”

4. “Sauberer Journalismus oder ‘wie eine Sensationsmeldung zustande kam…'”
(hsv-arena.net)
Fußball: Gerüchte über Nico-Jan Hoogma als neuer Sportchef des Hamburger SV.

5. “Europawahl 2014: Fehlerserie bei Ergebnis-Karten”
(kobuk.at, Saskia Etschmaier)
Auf Karten visualisierte Europawahl-Ergebnisse von Diepresse.com, Spiegel.de und “Österreich”.

6. “Snowden-Enthüllungen: Wir müssen dran bleiben und einen langen Atem haben”
(netzpolitik.org, Markus Beckedahl)
Verschlüsselung, zum Beispiel von E-Mails, sollte “Pflicht für alle Journalisten und alle politisch Aktiven” sein, schreibt Markus Beckedahl in einer Bestandesaufnahme ein Jahr nach den Snowden-Leaks: “Auch ein Jahr nach Snowden ist es immer noch nicht möglich, mit jedem Journalisten auf einem verschlüsselten Weg zu kommunizieren.”

sid  etc.

Mit einer Trommel Koks zur WM

Der Spanier Manuel Cáceres, besser bekannt als Manolo “el del Bombo”, ist einer der bekanntesten Fußballfans der Welt. Markenzeichen: Bierbauch, Baskenmütze und natürlich “el bombo”, seine berühmte Trommel. Seit Jahrzehnten ist er bei fast jedem Spiel der spanischen Nationalelf dabei, reist mit dem Team durch die ganze Welt, trommelt, feiert und feuert an.

Doch wenn es nach einer spanischen Internetseite geht, hat Manolo noch ganz andere Qualitäten.

Stolze 100 Kilogramm Kokain soll er bei der Einreise in die USA in seiner Trommel versteckt haben, schrieb das Portal “Pormisbalones.com” am Wochenende. Und nicht nur das: FBI und CIA seien dem Fan bereits seit 30 Jahren auf der Spur, denn Manolo führe ein Doppelleben und habe jede Weltmeisterschaft genutzt, um Drogen zu schmuggeln. In Wirklichkeit sei der eigentlich so sympathische Trommler “einer der größten und gefährlichsten Drogenhändler” der Welt. Und jetzt sei endlich die Festnahme geglückt, schrieb das Portal. Manolo drohten 25 Jahre Haft.

Die deutsche Sport-Nachrichtenagentur SID brachte die Meldung Anfang der Woche auch nach Deutschland:

Veröffentlicht wurde die Geschichte unter anderem bei “Zeit Online”, handelsblatt.com, sportal.de, “Focus Online”, haz.de, ran.de, mopo.de, welt.de, spox.com, freiepresse.de, und berliner-kurier.de.

Darin heißt es:

Der spanische Fußball-Verband RFEF hat nach Drogen-Vorwürfen gegen “Oberfan” Manolo eine Klage gegen ein Internetportal angekündigt. Die spanische Webseite (pormisbalones.com) hatte berichtet, dass Manolo in seiner berühmten Trommel 100 kg Kokain in die USA geschmuggelt haben soll. RFEF-Generalsekretär Jorge Pérez kündigte daraufhin rechtliche Schritt an.

“Dieser Herr transportiert seit 28 Jahren Drogen durch die ganze Welt. Wir haben gewartet, dass er in unser Land einreist”, wurde in dem Bericht unter anderem ein FBI-Agent zitiert.

Warum der Verband gegen die Seite klagen will, wird nicht gesagt. Und was das überhaupt für eine Seite ist — und vor allem: ob an den Vorwürfen gegen Manolo irgendwas dran ist –, erfährt man auch nicht.

Dabei hätte schon ein kurzer Blick auf die Originalquelle Antworten geliefert. Auf “Pormisbalones” (was im Übrigen etwa so viel heißt wie “Für meine Bälle”) steht nämlich ganz unten:

Todos los contenidos de esta web son ficticios.

… und dafür hätte man nicht mal tiefergehende Spanischkenntnisse gebraucht. Nur eine halbe Minute Zeit und die Fähigkeit, ein Wörterbuch zu bedienen. Der Satz bedeutet: Alle Inhalte dieser Seite sind fiktiv. “Pormisbalones” ist ein Satire-Portal.

Anders gesagt:

Nein.

Mit Dank an j. und Sarah T.

Nachtrag, 6. Juni: handelsblatt.com, mopo.de, welt.de und berliner-kurier.de haben ihre Artikel gelöscht.

Eichhörnchen, Daniel Ellsberg, Literaturclub

1. “#Heftigstyle: Bitte hört auf mit der Prostitution!”
(tobiasgillen.de)
Tobias Gillen warnt journalistisch arbeitende Titel davor, dem Clickbaiting-Erfolg “wie ein Eichhörnchen auf Speed seinen Nüssen” hinterherzurennen: “Qualitativ hochwertige Themen finden ihre Leser auch ohne solche Teaser. Und sie werden auch geteilt.”

2. “Der ‘Literaturclub’ und die ‘Besserwisser'”
(medienblog.blog.nzz.ch, Rainer Stadler)
Das Schweizer Fernsehens reagiert auf das von Elke Heidenreich erfundene Heidegger-Zitat mit dem Vorwurf an den (inzwischen von seiner Leitungsposition entbundenen) Moderator Stefan Zweifel, er habe sich “lehrerhaft und besserwisserisch” verhalten. “Ist jemand besserwisserisch, wenn er auf ein falsches Zitat mit heiklem Inhalt aufmerksam machen will? Nein, er nimmt in einem solchen Fall bloss seine journalistische Pflicht wahr.”

3. “‘Snowden würde direkt ins Gefängnis wandern'”
(freitag.de, Daniel Ellsberg)
Whistleblower Daniel Ellsberg begründet, warum er glaubt, dass Whistleblower Edward Snowden in den USA keinen fairen Prozess erhalten würde.

4. “‘Was bei Google unauffindbar ist, existiert für viele nicht'”
(tagesanzeiger.ch, Reto Hunziker)
Für 90 Franken die Stunde sucht Alexander Wenger nach Menschen: “Ich musste zum Beispiel herausfinden, wo ein Mann 1975 gewohnt hat. Das elektronische Archiv des Einwohnermeldeamtes reichte allerdings nur bis ins Jahr 2002 zurück. Teilweise haben die Beamten selbst keine Ahnung, dass ältere Daten beispielsweise im Keller des Gemeindehauses aufbewahrt werden.”

5. “Vergewaltigungswitz der @Bild-Zeitung kein Fall für den Presserat. Ihr erinnert euch?”
(upgrademeblog.com)
Andreas Weck erhält Post vom Presserat. Ein von ihm beanstandeter Witz in “Bild” sei kein Verstoß gegen den Pressekodex.

6. “Tankstelle überfallen: ‘Bild’-Sportreporter muss 13 Monate in JVA Landsberg einsitzen”
(der-postillon.com, Satire)

Der falsche Täter und andere Rügen

Die Beschwerdeausschüsse des Presserats haben in ihren jüngsten Sitzungen sechs Rügen, 20 Missbilligungen und 16 Hinweise ausgesprochen. Die Hälfte der Rügen ging an die “Bild”-Gruppe.

Etwa hierfür:

(Unkenntlichmachungen von uns.)

So hatten die Kölner “Bild”-Ausgabe und Bild.de Anfang des Jahres über ein Verbrechen in einem Dorf in Nordrhein-Westfalen berichtet. Die Redaktionen nannten den Vornamen, den abgekürzten Nachnamen sowie persönliche Details des Patensohns und zeigten ein Foto von ihm, das lediglich mit einem kleinen Alibi-Balken versehen war. Kurz darauf erwies sich der Mann jedoch als unschuldig (BILDblog berichtete).

Nach Ansicht des Presserats ist die Berichterstattung vorverurteilend und identifizierend und verstößt damit gegen Ziffer 13 (Unschuldsvermutung) des Pressekodex. “In Anbetracht des Ermittlungsstandes hätte über ihn nicht identifizierend berichtet werden dürfen”, befand der Ausschuss und sprach gegen “Bild” und Bild.de eine Rüge aus. Bei Bild.de ist der Artikel übrigens immer noch unverändert online.

Eine weitere Rüge erhielt Bild.de für die Berichterstattung über den Mord an einem zwölfjährigen Mädchen. Das Portal hatte den Artikel mit einem Foto des Kindes bebildert, obwohl Opfer von Verbrechen — insbesondere Minderjährige — laut Pressekodex besonderen Schutz genießen (Richtlinien 8.2 und 8.3). Die Redaktion argumentierte später, die Familie habe in der Lokalzeitung selbst eine Todesanzeige mit Foto veröffentlicht. Dieses Argument ließ der Presserat jedoch nicht gelten:

Aus einer Todesanzeige in einem anderen Medium, die sich an einen kleineren Personenkreis richtet, lässt sich nicht auf eine grundsätzliche Einwilligung zu einer identifizierenden Abbildung schließen. Zudem war in der Todesanzeige nicht die Rede von einem Gewaltverbrechen. Diesen Zusammenhang stellte erst BILD Online in der Berichterstattung her. Besonders schwer wog aus Sicht des Gremiums zudem, dass das Mädchen unmittelbar neben seinem Mörder abgebildet wurde. Dies verletzt die Gefühle der Angehörigen.

Die Nürnberger “Bild”-Redaktion wurde gerügt, weil sie über ein laufendes Strafverfahren wegen eines Drogendelikts berichtet und dabei viele Details zu dem Betroffenen genannt hatte. Der Presserat erkannte darin einen schweren Verstoß gegen Ziffer 8 (Schutz der Persönlichkeit). Ein überwiegendes öffentliches Informationsinteresse an der identifizierenden Berichterstattung habe nicht bestanden. Dass sich die Redaktion auf die Beschwerde hin zwar bei dem Betroffenen, nicht aber bei den Lesern entschuldigt hatte, sei keine “ausreichende Wiedergutmachung im Sinne des Pressekodex”.

Doppelt gerügt wurde die Berichterstattung von Welt.de über den Suizid einer Nachwuchssportlerin. Die Redaktion hatte in zwei Artikeln (darum auch zwei Rügen) ausführlich über persönliche Details der jungen Frau geschrieben — etwa über ihre psychischen Probleme und die Beziehung zu ihrem Freund — und damit “tiefgreifend” in ihre Privatsphäre eingegriffen, wie der Presserat befand. “Zudem spekulierte die Redaktion über die Beziehung zwischen Eltern und Tochter und stellte hierdurch indirekt Schuldzuweisungen für den Suizid in den Raum.” Die Berichterstattung verstoße gegen Ziffer 8 (Schutz der Persönlichkeit) und insbesondere Richtlinie 8.7 (Selbsttötung), nach der die Berichterstattung über Suizide Zurückhaltung gebietet — vor allem mit Blick auf mögliche Nachahmer.

Übrigens hatten auch andere Medien detailliert über den Suizid berichtet und über die Hintergründe spekuliert. Beim Presserat gingen aber nur Beschwerden über Welt.de ein.

“Focus Online” schließlich wurde mit einer Rüge belegt, weil das Portal “unangemessen sensationell” über einen Überfall in Ecuador berichtet hatte. Auf einem Video war unter anderem ein blutüberströmtes Opfer zu sehen, das aus einem Bus stürzte. Aus Sicht des Presserats verstößt die Darstellung der sterbenden Menschen gegen Ziffer 11 (Sensationsberichterstattung) des Pressekodex. “Focus Online” argumentierte zwar, das Video sei zu Fahndungszwecken der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden, doch das ließ der Beschwerdeausschuss nicht gelten. Die Täter seien zum Zeitpunkt der Berichterstattung bereits gefasst, der Fahndungszweck also nicht mehr gegeben gewesen.

Die “Maßnahmen” des Presserates:

Hat eine Zeitung, eine Zeitschrift oder ein dazugehöriger Internetauftritt gegen den Pressekodex verstoßen, kann der Presserat aussprechen:

  • einen Hinweis
  • eine Missbilligung
  • eine Rüge.

Eine “Missbilligung” ist schlimmer als ein “Hinweis”, aber genauso folgenlos. Die schärfste Sanktion ist die “Rüge”. Gerügte Presseorgane werden in der Regel vom Presserat öffentlich gemacht. Rügen müssen in der Regel von den jeweiligen Medien veröffentlicht werden. Tun sie es nicht, dann tun sie es nicht.

Von den 20 Artikeln, die missbilligt wurden, erschienen sieben in “Bild” bzw. bei Bild.de.

Ein Brief von Franz Josef Wagner wurde missbilligt, weil er darin den Ex-Präsidenten der Ukraine als “egoistisches, luxuriöses Schwein” bezeichnet hatte. Diese Herabwertung verstoße gegen Ziffer 1 (Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde), entschied der Beschwerdeausschuss.

Missbilligt wurden außerdem das Foto von einer privaten Trauerfeier, das Foto eines flüchtenden Ladendiebes und der Screenshot eines Facebook-Profils, auf dem persönliche Details zu Täter und Opfer einer Straftat zu erkennen waren (alles bei Bild.de erschienen; jeweils Verstöße gegen Ziffer 8).

Außerdem zeigte Bild.de ein Foto, auf dem ein Feuerwehrmann ein lebloses Kind in den Armen hält. Zwar war der Körper des Jungen einigermaßen verpixelt worden, dennoch wertete der Presserat die Darstellung als unangemessen sensationell (Ziffer 11), vor allem auch, weil die Bildunterschrift suggerierte, dass es sich um ein totes bzw. sterbendes Kind handele.

Gleich zwei Missbilligungen gab es für die Berichterstattung über einen mutmaßlichen Piraten aus Somalia, der von Bild.de vorverurteilt (Ziffer 13) und von der gedruckten “Bild” ohne Unkenntlichmachung gezeigt wurde (Ziffer 8).

Weitere Missbilligungen gingen an “Bunte” und Bunte.de (für die Weight-Watchers-PR-Geschichte mit Julia Klöckner), “Playboy”, “Fränkischer Tag Online”, taz.de, “Buxtehuder/Stader Tageblatt”, Derwesten.de, “Hundeleben”, “Express”, Ruhrbarone.de und Tagesspiegel.de.

Viralplattformen, Stuttgart21, Glenn Greenwald

1. “Heftig.co & Urheberrecht – Ein erfolgreiches, aber riskantes Geschäftsmodell”
(rechtzweinull.de, Carsten Ulbricht)
Ein Blick auf das Geschäftsmodell von Viralplattformen aus urheberrechtlicher Sicht: “Die schlichte Übernahme fremder (übersetzter) Texte, Bilder und Videos stellt sich ohne entsprechende Zustimmung des Rechteinhabers nach deutschem Recht in aller Regel als Urheberrechtsverletzung dar. Der Rechteinhaber kann im Wege der Abmahnung oder Klage Unterlassungs-, Kostenerstattungs- und Schadenersatzansprüche gegen die Betreiberfirma (bzw. in vielen Fällen auch gegen die Geschäftsführer persönlich) geltend machen.”

2. “Die Klickdiebe”
(journalist.de, Jakob Schulz)
Auch Jakob Schulz widmet sich dem Erfolg von Boulevardportalen, die auf virale Inhalte setzen: “Die Macher setzen auf die Gelangweilten dieser Welt, die sich über leicht zu konsumierende Inhalte freuen.”

3. “Fakten, Fakten, Fakten und glatte Lügen”
(kontextwochenzeitung.de)
Focus.de behauptet in einer “Leserdebatte” zu Stuttgart21 zunächst: “Die Gegner trieben die Kosten von 2,4 Milliarden Euro auf 6,5 Milliarden Euro.”

4. “American Empire – Glenn Greenwald – Jung & Naiv: Episode 168”
(youtube.com, Video, 47:37 Minuten, englisch)
Tilo Jung befragt Glenn Greenwald am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Siehe dazu auch das Transkript der Folge (netzpolitik.org).

5. “Mit unserer Anleitung basteln Sie sich in fünf Minuten ein Drehbuch, das es mit jedem Sonntagabendfilm auf SRF aufnehmen kann”
(watson.ch, Simone Meier und Patrick Toggweiler)
Ein Plotgenerator für den Sonntagabendfilm im Schweizer Fernsehen.

6. “Erspart dir den Klick”
(twitter.com/Erspartdenklick)

Alles für’n Arsch

So eine plötzliche Dauererektion kann ja verschiedene Gründe haben. Die Leute von “Bild” zum Beispiel werden immer dann besonders schnell und langanhaltend rattig, wenn es um die versehentlich entblößten sekundären Geschlechtsmerkmale weiblicher Prominenter geht (“Lindsay Lohan lüpft ihre Lustwarze” / “Freche kleine Knospen” / “Da wird’s uns ganz warm ums Herz”). Ruckzuck schießt ihnen dann das Blut in den Kopf zwischen die Beine, und es kann durchaus vorkommen, dass es mehrere Tage und Artikel lang dort bleibt und pulsiert und pulsiert.

Dieses Mal ist es so heftig wie nie zuvor. Seit über eine Woche kriegt die “Bild”-Zeitung die Hose nicht mehr zu. Vor allem online herrscht der blanke Wahnsinn, seit ein “Popo-Blitzer”-Foto von Herzogin Kate aufgetaucht ist.

Dass die Erregung diesmal so lange anhält, hat aber vermutlich weniger damit zu tun, dass die Leute von “Bild” den Hintern von Kate angeblich so übertrieben gut finden (“Er ist einfach nur SCHÖN. Nicht zu groß, nicht zu klein. Toll geformt. Trainiert, geradezu gestählt. Cellulite-frei. Ja, absolut perfekt”), sondern eher damit, dass die “Bild”-Medien die ersten und weitgehend einzigen waren, die das Foto unverpixelt gezeigt haben — und sich, seit der “Skandal” die Runde macht, nicht mehr nur an dem Foto aufgeilen, sondern vor allem an sich selbst.

Vor zwei Jahren, als die französische “Closer” die Oben-ohne-Fotos von Kate veröffentlicht hatte, hielt sich “Bild” noch brav zurück, zensierte die Fotos und plädierte sogar dafür, den Royals mehr Respekt entgegenzubringen. Die Fotos waren damals allerdings auch auf einem Privatgrundstück aufgenommen worden, was gerade juristisch noch mal eine andere Qualität hat. Die aktuellen Fotos sind dagegen auf öffentlichem Gelände entstanden: Kate, die Herzogin von Cambridge, ist in Australien aus einem Hubschrauber ausgestiegen, dabei wurde ihr Kleid kurz hochgepustet, und man konnte einen Teil ihrer Pobacken sehen. Eine Fotografin hielt drauf, entdeckte später den Schnappschuss und bot ihn zum Verkauf. Und die Leute von “Bild” witterten offenbar die Chance auf ihren ganz eigenen Kate-“Nackt”-“Skandal” — und schlugen zu.

Der Windhauch des royalen Helikopters bei der Landung in den australischen Blue Mountains sorgte für diesen kurzen, aber magischen Moment.

Diesem “magischen Moment” widmete die “Bild am Sonntag” fast die ganze letzte Seite:

Dazu noch drei weitere Kate-zeigt-versehentlich-Haut-Fotos, denn “der Wind, das himmlische Kind”, meine es “ja traditionell gut mit Kate”, haha.

Noch am selben Tag, online, gleich der nächste Artikel. Kategorie: Service.

Wer wünscht sich nicht ein knackiges Hinterteil mit dem “sich Nüsse knacken” lassen?! Wie sich jetzt durch einen kleinen Windhauch-Blitzer herausstelle, ist Herzogin Kate in der Körpermitte besonders gut ausgestattet. Kein Grund zum Popo-Neid, liebe Damen!

Denn Bild.de verriet den “lieben Damen”, wie “aus jedem Schwabbel-Popo” bis zum Hochsommer “ein knackiger Hingucker werden” kann (zusammengefasst: mit Sport und vernünftiger Ernährung, oha!), bot außerdem eine “Kleine Po-Typologie”, mit deren Hilfe der geneigte Leser endlich erfährt, wie sich eigentlich “Apfel-” von “Birnen-“, “Kartoffel-“, “Nektarinen-” und “Tomaten-Pos” unterscheiden (“Wer einen Nektarinen-Po hat, sollte dankbar sein!”) und welche besonderen Pflegemaßnahmen die Typen jeweils erfordern (“Aufgrund der eher schlafferen Po-Struktur sollte der Tomaten-Po besonders durch intensive Übungen gefestigt werden”). Als Service für die lieben Herren gab es einen Link zum “Knackarsch-Quiz” (“Erkennen Sie die Promi-Popos?”).

Am Tag darauf erschien ein Artikel, der bei Bild.de anschließend tagelang zu den meistgeklickten gehörte, was aber auch nicht gerade verwundert:

Dann gab es die ersten Reaktionen. Bild.de verkündete:

Ein Knack-Popo sorgt für Wirbel!

[…] BILD zeigte das Foto, britische Medien berichteten darüber. Und sind ein bisschen verstimmt, weil wir IHRE Kate in POse setzen.

Und wenn andere, sogar internationale Medien über “Bild” schreiben — egal, ob gut oder schlecht –, findet “Bild” das natürlich noch geiler als jeden Promiarsch. Also ging es fleißig weiter.

Um die Aufmerksamkeit der Briten noch zu befeuern, richtete sich Bild.de gleich direkt an die “lieben Engländer” und schrieb: “Hey, nicht aufregen – wir wollen euch Kate doch nicht wegnehmen. Denn: Auch hierzulande gibt’s tolle Kehrseiten. Und die zeigen wir euch jetzt!”

Und zur Sicherheit das Ganze auch auf Englisch:

Neben der “Von-hinten-mindestens-so-sexy-wie-von-vorne-Liste” (“the as-sexy-from-the-back-as-from-the-front list”) und den dazugehörigen Klickstrecken zeigte Bild.de auch ein 40-sekündiges Video, auf dem die Fotos von Kate als Diashow zu sehen sind, ohne den sonst üblichen Off-Kommentar, dafür aber mit loungig-pornöser Fahrstuhl-Musik unterlegt. Sechs Mal wird Kates Hintern in verschiedenen Zoom-Stufen präsentiert.

Das Video ist auch in fast allen Artikeln zu finden, die danach noch folgten, etwa in diesem hier:

Bei Kylie Minogue fliegt “das Röckchen in die Luft”, bei Allesandra Ambrosio gibt es “am schicken Malibu Beach plötzlich mehr als nur Wellen zu sehen” und die Leute von “Bild” schwärmen vom weltweiten Wirbel, den sie verursacht haben.

Erst wirbelte der Wind um Herzogin Kates Po, dann sorgte das entstandene Foto für Wirbel.

Sonntag tauchte ein Schnappschuss unserer Lieblings-Herzogin Kate (32) mit freiem Blick auf ihren schönen Po auf. BILD zeigte das Foto, die Briten waren not amused.

Aber: Ob in Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA oder natürlich bei unseren britischen Freunden – Kates Knackpo ist DIE Story!

Das musste gleich noch mit einem ganz eigenen Artikel gefeiert werden:

“Viele Medien und Twitterer rücken die BILD-Berichterstattung in den Mittelpunkt”, hieß es da, und noch mal:

Ob in Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA oder natürlich bei unseren britischen Freunden – Kates Knackpo ist DIE Story!

Darum zeigt BILD noch mal die ganze Fotoserie und erklärt, wie sie entstanden ist.

Plus: Einen Haufen Screenshots und Tweets, die belegen sollen, wie sehr die “Bild”-Berichterstattung doch um die Welt gegangen sei.

Und auch sonst gaben sich die Mitarbeiter größte Mühe, DIE Story weiter auszuschlachten. Etwa so:

Ein Hinterteil, auf das eine Frau stolz sein kann!

… meint “Bild”-Autorin Christiane Hoffmann (das ist übrigens auch die, die Kates Hintern “einfach nur SCHÖN” und “absolut perfekt” findet) in diesem bislang absurdesten Artikel der ganzen Serie. Sie fügt stolz hinzu:

Noch NIE hat ein toller Po für eine derartige Aufregung gesorgt. Rund 400 Quadratzentimeter Haut, noch nicht einmal nackt, sondern mit einem Hauch von Stöffchen bedeckt.
Dass BILD am Sonntag das Hinterteil von Herzogin Catherine (32), kurz Kate, zeigte, sorgt für Aufregung auf der ganzen Welt.

Interessanterweise meint Frau Hoffmann aber auch:

Ein Po geht um die Welt, dabei sollten wir den Hintern-sinnigen Aufruhr lieber am Po der Welt lassen…

Was ist denn schon passiert?

Eine der meistfotografierten Frauen der Welt, wunderschön und von einem ganzen Stab an Stylisten und Experten rundum in ihrem Auftreten beraten, wurde mal wieder fotografiert.

Tja, so what?!

Unterscheidet sich ihr Po von einem anderen VIP-Hinterteil? Nein, dieses royale Körperteil besteht aus den exakt gleichen Bestandteilen und Inhaltsstoffen wie ein bürgerlicher – aus Fleisch und Blut.

Ja, eben.

Aber?

ABER: Kates Popo-Moment ist eines jener Ereignisse, die schon vielen VIP-Frauen passierten. Magische Sekunden, die ein Bild manifestieren in unseren Köpfen. Ein magischer Marilyn-Monroe-Effekt!

Ach so.

Die Frage, die wir uns eher stellen sollten: Ist so ein Popo-Moment rein zufällig?

Das zu glauben, ist dumm. Das hieße, wir würden diesen Frauen mangelnde Intelligenz und schreckliche Naivität unterstellen und Selbstkontrolle absprechen. Jeder VIP, der die freie Wildbahn, einen Bürgersteig oder einen roten Teppich betritt, kalkuliert mögliche Risiken. Und wenn dies der Promi nicht selbst tut, dann gibt es jemanden, der es für ihn macht.

Das heißt: Kates “Popo-Moment” war Absicht? Eine PR-Inszenierung?

Natürlich ist eine Wiese in Australien keine Oscar-Party. Und Kates Kleid nicht das weiße Röckchen von der Monroe.

Ja, eben. Aber?

Aber beim Verlassen eines Hubschraubers erzeugen Rotorblätter nun einmal einen starken Wind. Einen, der so stark sein könnte, dass alles im Umkreis von einigen Metern nicht da bleibt, wo es vielleicht sollte.

Kate wusste, dass sie mit einem Hubschrauber fliegen würde. Und dass Hubschrauber nicht ohne Rotorblätter fliegen können. Und dass Rotorblätter Wind erzeugen. Und dass sie ein leichtes Stöffchen trug an jenem Tag im April.

Dass natürlich die Hobby-Fotografin Diane Morel diesen magischen Po-Moment festhalten könnte – ja, damit hätte Kate nicht rechnen können.

Ach so.

Die “Bild”-Autorin kommt zu dem Schluss:

Ein winzig kleiner Zufall mit großer Wirkung: Er zeigt uns, dass diese wunderbare, sehr kontrollierte, einem strengen Hof-Protokoll unterworfene Frau mit Super-VIP-Status ein Wesen aus Fleisch und Blut ist. Und wir jetzt seit ein paar Tagen wissen – mit einem granatenhübschen Hinterteil!

Wenn wir das alles richtig verstehen, findet “Bild”-Frau Christiane Hoffmann also, dass wir alle (Kate eingeschlossen) “Bild” dankbar sein müssten. Darauf muss man auch erstmal kommen.

Am Tag darauf der nächste Artikel:

Geboten wurden sechs Fotos aus der Kate-verlässt-den-Hubschrauber-Serie, arrangiert in einer “Popo-Love-Story”:

Gleich wird’s windig…
Da ist es passiert! Der Wind hat das Kleidchen gelüftet
Ist doch gar nichts passiert! Oder?
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt – schnell ab ins Auto
Ob doch jemand was gesehen hat?
Gleich ist es geschafft
Bye-bye, Kate winkt

… plus Hintern-Video, plus zwei der schon am Anfang präsentierten Kate-zeigt-versehentlich-Haut-Fotos.

Einen Tag später erneut Christiane Hoffman. Diesmal in der gedruckten “Bild” über die …

“Der Po ist nicht das Ende, sondern der Anfang aller Dinge.” (afrikanisches Sprichwort)

Berlin – Der wunderschöne PO der wunderbaren Kate fasziniert die Welt. Rund, knackig, wogend …
Hach! Pure POesie.

Aber Hoffmann dichtet nicht nur, sie geht auch den grundlegenden Fragen des Lebens nach, etwa:

Warum begeistern sich die Menschen für dieses POpuläre Körperteil? Woher kommt diese Lust auf PO?

Irgendwann stellt sie fest:

Wir sind PO-verrückt!

Und das glauben wir ihr gerne.

“Bild” hat noch einige “ARSCHGEILE SCHNAPPSCHÜSSE” und die berühmtesten Hintern der Welt abgedruckt, außerdem die KLEINE POPOLOGIE”, “5 WEGE ZUM PERFEKTEN PO” und natürlich Screenshots von der “EMPÖRUNG IM AUSLAND”. Voller Stolz hält auch die Print-“Bild” noch mal fest:

Ein Po (-Foto) geht um die Welt! Und die EmPOrung ist riesig…

Die Welt fragt sich: Darf man das vom Winde verwehte Hinterteil von Catherine (32) zeigen? Ein Popo-Blitzer wird nun zum POlitikum …

“Bild” erwähnt zur Sicherheit noch mal “Australien” und die “Vereinigten Arabischen Emirate” und ergänzt diesmal:

Doch keiner traut sich in Kates Heimatland, alles zu zeigen. Der Popo wird mit Krönchen abgedeckt oder verpixelt.

“Keiner traut sich”. Als wäre das alles, worum es geht — ob man “mutig” genug ist, die Fotos zu zeigen.

Auch am nächsten Tag war Bild.de im “Popo-Fieber” und schob noch mal ein Service-Stück ein:

Im Grunde ist es der gleiche Artikel wie schon zu Beginn (“So bekommen auch Sie einen royalen Knack-Po”), nur dass die Po-Typologie diesmal bebildert ist. Ach — und diesmal muss man bezahlen, um den Artikel lesen zu können.

Anschließend (der Trip dauerte inzwischen schon eine Woche) wurden die “Bild”-Leserinnen aufgerufen, Fotos von ihrer “POPOladenseite” in der “Bild”-App hochzuladen (“Schicken Sie uns Ihren Knackarsch!”), was tatsächlich über 500 Menschen taten.

Derweil klopfte sich auch die “Bild am Sonntag” noch mal kräftig auf die Schulter:

Gestern dann der nächste Schritt — Querverbindungen zur hiesigen C-Prominenz:

Denn Larissa (aus Topmodel, Dschungelcamp, Promi-Dinner und “Let’s Dance”) hat am Wochenende im Fernsehen getanzt — und plötzlich:

Bei einer schwungvollen Drehung fliegt das kurze weiße Kleid des Models hooooooch und entblößt einen Knackpo.

Gut geformt, frei von Dellen, ein Anblick zum Genießen! Genau so schön wie der Blick auf Herzogin Kates Kehrseite.

Deren freigelegter Hintern sorgt seit einer Woche für Aufruhr. Denn BILD zeigte das royale Prachtstück.

Auch in diesem Artikel: Foto und Video von Kates “Prachtstück”, außerdem Links zu den “POPOlärsten Geschichten”, die bislang erschienen sind.

Über ein Dutzend waren das bislang, das heißt, fast zwei Texte täglich haben die “Bild”-Leute aus dieser einen luftigen Millisekunde, dem “magischen Moment” herausgeholt. Nicht zu vergessen die unzähligen Wortspiele und die Aufmerksamkeit der “Welt-Presse”. Und sehr wahrscheinlich werden wir auch in Zukunft, wenn es mal wieder irgendwo “Nippelalarm!” gibt oder “Bild” den nächsten “Po-Blitzer” zelebriert, die Geschichte hören von damals, als die Helden von “Bild” ihren ganzen Mut zusammennahmen und als erste und einzige die Hälfte von Kates Hintern abdruckten.

Wladimir Putin, Tilo Jung, Saved You A Click

1. “Die Putin-Show”
(nzz.ch, Ulrich M. Schmid)
Die Dramaturgie der Ukraine-Krise habe das russische Fernsehen wie eine Fernsehserie inszeniert, schreibt Ulrich M. Schmid: “Die erste Staffel begann mit einem inszenierten Blick hinter die Kulissen der Macht: Putin liess sich vom Föderationsrat die Ermächtigung zum Einsatz der Armee ausserhalb von Russland geben. (…) Anschliessend wechselte das Genre vom Politdrama zur Science-Fiction. Aus dem Nichts tauchten ‘grüne Männchen’ auf der Krim auf. Wie bei Eindringlingen vom Mars wusste man zunächst nicht, ob sie gefährlich sind oder ob man ihnen vertrauen kann. Dieses sorgfältig aufgebaute Spannungsmoment wurde im Zeitraffer aufgelöst: Innerhalb von wenigen Tagen kam es in einer Serie von Paukenschlägen zum Referendum, zur Unabhängigkeitserklärung und zum Anschluss an Russland.”

2. “Kommentar zu ‘Macht Google jetzt das Internet kaputt?'”
(sistrix.de, Hanns Kronenberg)
Hanns Kronenberg befasst sich mit dem Artikel “Macht Google jetzt das Internet kaputt?” auf Welt.de.

3. “Warum ich die Krautreporter unterstütze”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
Thierry Chervel unterstützt Krautreporter.de: “Das offene Netz ist heute der einzige denkbare Ort einer breiten Öffentlichkeit. Hauptimpulse dafür sollten nicht von überkommenen Akteuren oder der Politik – sondern von den Bürgern selbst kommen.”

4. “Ein Typ zum Kuscheln”
(faz.net, Mareike Nieberding)
Mareike Nieberding porträtiert Tilo Jung, den Macher von “Jung & Naiv”: “Joiz bewirbt Jungs Format mit der Zeile, Jung stelle ‘die Fragen, die sich sonst keiner zu stellen traut’. Vielleicht stellt sie aber auch einfach kein anderer Journalist, weil Politikberichterstattung von Entwicklung lebt und nicht davon, immer wieder von vorne anzufangen. Und weil es im Journalismus nicht nur darum geht, komplexe Fragen zu erklären; sondern auch darum, die Intelligenz der Zuschauer nicht zu beleidigen.”

5. “Heftig.co-Gründer: ‘Wir klauen nicht'”
(wiwo.de, Michael Kroker und Peter Steinkirchner)
“Wir betreiben keinen Journalismus”, erklären Michael Glöß und Peter Schilling von Heftig.co. Zielgruppe des Portals seien “weibliche Nutzer eher jüngeren Alters, die bisher kaum Medien konsumieren”: “Das sind, salopp gesagt, Frauen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren, die eigentlich nicht medienaffin sind.”

6. “Saved You A Click”
(twitter.com/savedyouaclick, englisch)
“Don’t click on that. I already did.”

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